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Nach einigen Aufnahmen und stimmlichen Übungen, so wie Abmachungen, saß ich irgendwann wieder mit Jungkook im Auto. Er meinte, er freue sich für mich, doch er schien nicht so. Ich wusste , er war sauer. Ich wusste, dass ihm meine Songtexte nicht gefielen. Wir wollten nie wieder über das Geschehene sprechen, doch konnte ich dies nicht meinem neuem Produzenten sagen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass der Songtext über mich und Jungkook ging, darüber dass er mich schlug, ich Narben von seinen Taten trug. Das schlechte Gewissen quälte mich so sehr, dass ich kein Wort mehr rausbrachte. Auch nicht Zuhause. Auch nicht, als Jungkook alleine hoch ging und sich zurück zog. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ihm dabei erging. Hat er überhaupt noch die Gier danach, mir eine zu verpassen? Stark schluckte ich und legte den Müden Welpen auf sien Kissen, wonach ich mich auf Jungkooks Bettseite stellte und schaute ob er schlief. "Jungkook.." presste ich traurig über meine Lippen hinweg. "Geh schlafen, Bärchen" brummte er nur. Doch wollte ich nicht. Ich wollte viel lieber in seinen Armen liegen. Vorsichtig hob ich seinen Arm und kuschelte mich fest an seinen Körper, wobei er mich zum Glück nicht abstieß. "Ich will mich nicht mir dir streiten" weinte ich auch los. Mein Verlobter hingegen sagte nichts. Still lag er da und strich langsam seine Fingerspitzen über meinen Rücken. Warum konnte er bloß nichts sagen? Warum ließ er mich so im Stillen mit mir selbst Kämpfen? Leise weinte ich und spürte wie viel fester er mich drückte. "Bärchen" hauchte er plötzlich und streichelte zärtlich mein Haar. "Nun beruhige dich und schlaf." Die Strenge war eindeutig in seinem Flüstern zu hören. Ich konnte mich nicht beruhigen, auch nicht, als er mir meinen Teddybären in die Hände drückte und Jungkook mich in seinen warmen Arm hielt. Wie sonst immer, wusste ich, dass alles so wie früher wird.

Genau dies wurde mir auch klar, als ich den nächsten Tag weinend vor ihm stand und mir an meine schmerzende Wange hielt. Es war passiert. Schon wieder ließ ich es zu und schon wieder verfiel ich seiner Macht. Mein Blick traf auf den Boden. Ich fühlte mich wie betäubt. "Bärchen.. E-Es tut mir leid" zitterte die Stimme Jungkook, als er mich fest in den Arm zog. Mehrmals hinterließ er Küsse auf meiner roten Wange, die sich wie Feuer anfühlten. Kleine Funken, die zu einer viel größeren Flamme heran wuchsen. "Alles okay" nuschelte ich und blinzelte mir die Tränen aus den Augen. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich mit diesem Satz soeben, etwas viel Größeres auslöste. Zwei Worte die ich hätte niemals sagen dürfen. Stark zog sich mein Herz zusammen, wobei Jungkook sich in das Plüschfell meiner Teddyjacke krallte und fest an mich drückte. Ein flaues Gefühl lag mir im Magen und verleitete mich zum innerlichen Schmerz. Er wollte das nicht, ich wusste das. Noch nie wollte er mir bewusst wehtun
"Ich liebe dich" kam es mir leise über die Lippen, um ihm den Halt zugeben. Um ihm zu sagen, dass es okay war, wenn er es wieder an mir auslassen musste und es ihm zu Kopf steigt. Dazu war ich schließlich da, ich war das, was er zum Wut ablassen brauchte. Es wäre eine Lüge, würde mich das nicht glücklich machen.

KEKS - KOOKVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt