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Aufgeregt umarmte ich das fast gleich große Mädchen und verschränkte meine Hand mit Jungkooks, nachdem die beiden sich begrüßt hatten. Jungkook wirkte plötzlich wieder so in sich gekehrt. Er riss sich wohl zusammen, nicht gleich wieder mit mir zu verschwinden. Ich wusste genau, wie sehr er es doch hasste, wenn ich mit jemand anderem gut war. Dabei gar nicht von Jimin geredet.. Doch wenn man vom Teufel spricht, begegnet man ihm auch. Kaum waren wir im Wohnzimmer, erkannte ich den Silberhaarigen. Er kannte Sanni? "Taehyung!" Fröhlich umarmte er mich und gab dem mürrischem Jungkook die Hand. Solange er hier ist und auf mich aufpasst ist doch alles gut, oder nicht?
Überglücklich begrüßte ich die anderen Leute aus meiner alten Schule. Ich wusste gar nicht, dass ich das so vermisst habe. „Man Taehyung, gewachsen bist du aber nicht" sprach mein alter Sitznachbar und gab mir eine brüderliche Umarmung, wie auch damals. Alles im Moment schien perfekt. Dieser Abend sollte perfekt werden.
Gemeinsam setzten sich ein paar von uns in eine kleine Runde und entschieden uns zu Flaschendrehen, gemischt mit Wahrheit oder Pflicht und Alkohol. Eigentlich war meinem Verlobten überhaupt nicht danach, doch schaffte ich es, ihn zu überreden. „Trinkst du mittlerweile Taehyung?" fragte mich meine alte beste Freundin lächelnd und warf ihr gewelltes Haar nach hinten. Zögernd schüttelte ich den Kopf. Ich hatte so Lust, doch verriet mir Jungkooks Blick alleine, dass ich es gar nicht erst versuchen sollte. Mir die Laune verderben tat es mir trotzdem nicht. „Ach komm schon, nur etwas" kam es nun von Jimin, welcher mir gegenüber im Schneidersitz saß. „Ich muss fahren" erwiderte ich sofort. Irgendwo schämte ich mich. Als wäre ich noch ein Teenager, der nichts trinken durfte, dabei war ich schon über zwanzig. Über zwanzig und noch nie richtig betrunken. „Komm TaeTae, ihr könnt meinetwegen auch hier pennen. Das Gästezimmer ist noch frei" bettelte Sanni nun auch äußerst einladend und sympathisch, weswegen ich fragend zu meinem Freund herüber schaute. Dieser sah grad das Mädchen an und drehte langsam seinen Kopf zu mir. „Meinetwegen" sprach er leise. Verblüfft weitete ich meine Augen ein Stück. Die Chance lasse ich mir nicht entgehen! Glücklich nickte ich Sanni zu, welche wieder aufstand, die Hose hochzog, sich auf in die Küche machte und die verschiedensten und farbenfrohsten Getränke, wie auch kleine Becher holte. Zum trinken war ich wohl wirklich zu unerfahren. „Hast du überhaupt schonmal getrunken?" fragte mich ein anderes Mädel von rechts, weswegen ich den Kopf erneut schüttelte. Somit erklärte sie mir, dass ich mich nicht vor der Wärme im Hals erschrecken soll und nicht so viel auf einmal konsumieren sollte. Dass alles erst nach einer Weile wirkte. Einverstanden nickte ich und stellte meinen Plastikbecher vor mir ab, während die Gastgeberin die Glasflasche in die Mitte legte. Etwas verwundert war ich schon. Jungkook hatte kein Wort mehr zu mir gesagt. Nichtmal mehr ein ‚trink nicht viel' oder so. Er schien wahnsinnig abgelenkt zu sein.

KEKS - KOOKVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt