Kapitel 12

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Nachdem Angie kurz davor war aufzugeben, fiel ihr ein Kleid in einem Schaufenster ins Auge. Sofort rannte sie hinein und wir trotteten ihr genervt hinterher. Gott bitte lass 20 Uhr werden!

Als wir den glaube ich achten Laden betraten, sahen wir Angie wie sie durch die einzelnen Regale rannte und hier und da was mit nahm, was sie sich dann unter den Arm klemmte. Kurz bevor wir dachten sie würde alles auf einen Schlag verlieren verschwand sie in den hinteren Teil des Ladens, in eine Umkleidekabine.

Müde von dem ganzen rumgerenne des Tages, ließen wir uns auf eine der Wartebänke plumpsen. Aus der Kabine in der Angie sich befand hörte man rascheln und der Vorhang bewegte sich immer mal wieder ein wenig. Nach gefühlten Stunden, die sich, nach einem Blick auf meine Handyuhr, als 10 Minuten rausstellen, kam Angie aus ihrer Kabine raus.

Sie trug ein hellblaues, trägerloses Kleid, das ihr bis zur Mitte der Oberschenkel ging. An dem Schmuckband an der Hüfte hatte sie eine Glitzernde Brosche befestigt. Sie trug einen dunkelblauen Blazer, der bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt war und schwarze Riemchen Pumps. In Ihre Haare hatte sie sich Schmuck gesteckt der so ähnlich aussah wie ihre Brosche an der Hüfte und in der Hand hielt sie eine Clutch in der selben Farbe wie ihr Blazer. Als Verschluss auf dieser Befand sich eine große weiße Perle umgeben von kleinen Glitzersteinchen.

Zufrieden Grinsend stellte sie sich direkt vor uns und drehte sich langsam im Kreis, damit wir sie auch alle betrachten konnten.
Eins musste man ihr lassen - sie sah fantastisch aus. Nur was hatte denn so lange gedauert?
Als könne sie Gedanken lesen sprach Kat meine Frage sogleich aus woraufhin Angie nur verschmitzt grinste und uns die Antwort: "Ich bin halt gut und das braucht Zeit." Vor die Füße warf.

Und schon war sie wieder in der Umkleide verschwunden. Verwirrt sahen wir drei uns an. Was sie wohl damit gemeint hatte ? Relativ schnell kam Angie wieder aus der Umkleide in ihren ursprünglichen Klamotten heraus und lief zielstrebig auf die Kasse zu. Nur langsam folgten wir ihr, da wir alle echt fertig waren.

Vor dem Laden angekommen zeigte uns Angie ihre Beute und erklärte uns, dass die Brosche von ihrem Kleid nicht zum Kleid gehörte und es diese zusammen mit einer Kette gab, die sie an einen Kamm geklemmt hatte, um sie sich in die Haare zu stecken. An ihrer kleinen Tasche war der Verschluss kaputt, da sie aber so gut gepasst hatte, griff sie zu einer anderen Brosche, die sie zuhause zu einem Verschluss umfunktionieren wollte. Den Blazer wollte sie zuhause noch an dem Armen kürzen, da sie das hochgekrempelte nicht mochte. Und das Kleid hatte eigentlich Spaghetti Träger jedoch gefielen ihr die nicht.

Alles in allem wollte sie aus allem, das sie eben gekauft hatte etwas anderes machen. Amüsiert über ihren Einfallsreichtum fingen wir an zu Lachen, in das auch Angie Einstieg, bis wir von einem Klingeln unterbrochen wurden. Ich registrierte, dass es mein Handy war und zog es aus der Tasche. Mein Wecker klingelte, da es 19:45 Uhr war. Zeit Mia abzuholen. Wir verabschiedeten uns alle von einander und ich ging in Richtung Cafè, in dem ich vorhin Mia zurück gelassen hatte.

Als ich ankam verließen gerade ein paar Gäste den Laden. Die letzten, wie es mir schien. Hinter der Theke standen Nicole und Mia und lachten gerade gemeinsam über irgendetwas. Ich lächelte bei diesem Anblick. Anscheinend verlief das Probe Arbeiten gut. Vor der Theke stehend fragte ich die eben genau dies, woraufhin ich von Nicole ein ehrliches Lächeln bekam.

"Die kleine Mia hier ist wirklich super! Sie lernt verdammt schnell, ist super freundlich zu den Kunden, selbst zu denen die es nicht verdient haben und kann die Abrechnung schneller machen als mein Taschenrechner!"

Mia grinste schüchtern vor sich hin bis sie sagte, dass sie auch die beste Lehrerin gehabt hätte. Daraufhin lachte Nicole und wandte sich an mich.
"Mia hat erzählt, dass sie dieses Wochenende bei dir ist. Tom würde sie gerne einstellen und hat darum geben, dass sie ihm ihren Stundenplan zukommen lässt, damit er sie einplanen kann und um ein paar Daten zu ihr um sie anzumelden. Laut ihr hat Mia aber keine Email Adresse, daher bitte ich dich, das mit ihr später zu machen, Okay? Was sie braucht hat sie auf einem Zettel stehen. Jetzt aber los mit Euch ich muss den Laden schließen."

Lachend erwiderte ich ihr, dass ich mich darum kümmern würde und verließ mit Mia das Cafè. Wieder am Auto angekommen verstaute ich die Einkaufstaschen im Kofferraum, während Mia vorne einstieg. Dass ich ihr auch ein Kleid gekauft habe musste sie ja jetzt noch nicht wissen.

Den gesamten Rückweg nach Hause unterhielten wir uns über die vergangenen drei Stunden. Mia erzählte wie es im Cafè war und ich ihr wie der Shopping- Teufel Angie uns durch die ganze Stadt gejagt hatte. Daraufhin verfielen wir beide in einem starken Lachanfall, der erst verebbte, als wir in unsere Einfahrt fuhren.

Immernoch amüsiert öffnete ich die Haustür, um kurz darauf meine Mutter in der Küche stehen zu sehen wie sie kocht.
Ich begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange und ließ sie mit Mia alleine um die Taschen nach oben zu tragen. Wieder unten angekommen hörte ich noch wie Mia meiner Mutter anbot ihr beim kochen zu helfen, was diese jedoch verneinte, da das essen bereits fertig sei, sie aber den Tisch decken könnte. Daraufhin schickte sie Mia in den Essbereich in unserem Wohnzimmer, in dem ich bereits stand und ihr die Teller hin hielt.

Zusammen deckten wir den Tisch für sechs Personen, da wir annahmen, dass Caleb und Mikayla auch mitessen würden. Als meine Mutter jedoch mit dem Essen an den Tisch kam wurden wir eines besseren belehrt, da sie sagte Caleb und 'dieses Mädchen' wären bereits heute Nachmittag schon wieder verschwunden. Anscheinend mochte sie Mikayla auch nicht.

"Hailey Schatz, gehst du schnell deinen Vater holen ? Der arme sitzt den ganzen Tag schon im Garten und versucht die Pumpe im Teich zum laufen zu bringen."

Mit einem Nicken antwortete ich ihr und lief zur Hintertür um in den Garten zu gelangen. Ich rief meinen Vater nach drinnen zum Essen und setzte mich schließlich zu meiner Mutter und Mia an den Esstisch. Nachdem mein Vater auch endlich am Tisch saß, meine Mutter hatte ihn einmal zum Hände waschen weg geschickt und dann einmal zum umziehen, begannen wir zu essen.

Das Essen verlief ruhig mit ein paar Gesprächen hier und da, bis meine Mutter sich an Mia wandte: "Und Mia, aus welchem Rudel stammt du? Ist sicher nicht leicht als Werwolf in einem Waisenhaus zu leben. Warum lebst du nicht bei deinem Rudel?"

Mia verschluckte sich an ihrem trinken. Wie bitte?
Mia war ein Werwolf ? Warum hatte sie mir das nicht gesagt? Was wusste ich sonst nicht?
Entgeistert sahen sowohl Mia, als auch ich und mein Vater, meine Mutter an.

Mate? Werwolf? Bitte was ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt