Mit dem Gedanken an Nathan, dass er jetzt wohl seine Mate im Arm hatte und ich für ihn hoffte, dass es nicht Mikayla sei, schlief ich, immernoch auf Mias Schoß liegend, ein.
Müde wachte ich durch ein leises Geräusch auf. Als ich meine Augen öffnete, sah ich, dass ich in meinem Bett lag. Noch immer trug ich das Kleid von gestern, aber wenigstens meine Schuhe wurden mir ausgezogen. Neben mir lag keine Mia und als ich auf die Uhr sah, war mir auch bewusst wieso. 11:43 Uhr. Gott, hatte ich lange geschlafen.
Guten Morgen meine süße. Wie geht es dir?
Fragte mich Finja sachte.Beschissen. Ich fühle mich, als wäre ein Auto über mich drüber gefahren. Aber danke, dass du fragst.
Gerne doch, kleines.
Ich fühlte mich schon ein wenig besser, nachdem ich wusste, dass sich Finja sorgte. Doch als mir die Erinnerungen von gestern zurück kamen, wurde ich wieder traurig. Ich schmiss mich zurück auf mein Bett und sah zum Fenster heraus. Es regnete. Das musste wohl auch das Geräusch gewesen sein, das mich geweckt hatte. Es spiegelte wieder wie ich mich fühlte, trostlos, Grau.
Eigentlich liebte ich den Regen, wie alles nach einem Regenschauer roch, wie es sich auf der Haut anfühlte wenn der Regen auf einen niederprasselte, wie frisch die Luft war. Aber in diesen Moment konnte ich mich nicht darüber freuen.
Also schwang ich mich aus meinem Bett, um in meinem Bad zu verschwinden. Ich erleichterte mich und putzte meine Zähne. Danach verließ ich mein Zimmer. Vor meiner Tür stehend, sah ich traurig auf Calebs Zimmer Tür. Sie war die komplette Woche über geschlossen gewesen und in nächster Zeit würde wohl auch keiner mehr sie öffnen. Ich bezweifelte stark, dass er bald nach Hause kommen würde, insbesondere nach dem Streit gestern.
Ich lief langsam die Treppen nach unten, als ich auch schon den Fernseher hörte. Bevor ich jedoch nachschauen ging, wer sich da eine Doku über Meerestiere ansah, machte ich einen Abstecher in die Küche. Kaffee. Ich brauchte dringend Kaffee.
Während ich darauf wartete, dass mein Kaffee durchgelaufen war, kam Mia zu mir. Der Fernseher war aus. Müde lächelte ich ihr ein gespieltes Lächeln entgegen, welches sie jedoch durchschaute. Auf ihre Frage hin wie es mir ging, erzählte ich ihr das selbe, wie vorher Finja. Sie nickte daraufhin nur und erklärte mir, dass meine Eltern heute nicht da wären, wir aber machen könnten was wir wollten.
Ich entschied mich für Eis und Filme, jede Menge Eis. Mia war einverstanden und so gingen wir nach oben in mein Bett, jeder von uns mit einem Eisbecher und einem Löffel bewaffnet. Meinen Laptop stellten wir vor uns ab und kuschelten uns soweit in die Decken, dass es noch möglich war gemütlich Eis zu essen.
Mitten während unseres ersten Films, klingelte mein Handy, auf dem Nachttisch, mit einer Nachricht. Ich sah nach, wer es war und antwortete gleich. Während dem tippen erzählte ich Mia, dass Kat mich gefragt hatte, was gestern denn los gewesen sei und sie sich Sorgen machte und dass ich ihr antwortete, dass ich noch nicht darüber reden wollte. Mia war nicht begeistert, aber sie ließ es mir durchgehen.
Während unserem zweiten Film war ich eingeschlafen und bekam deshalb nicht mit, wie es an der Haustür klingelte und Mia nach unten ging, um diese zu öffnen. Ebenso bekam ich nicht mit, dass nun vier Chaoten, die ich meine Freunde schimpfte, in meinem Zimmer saßen und sich unterhielten.
Erst, als sich Finja in meinem Kopf meldete, wurde ich so langsam wieder munter.
Hailey. Hailey, wach auf. Es wird Zeit aufzustehen. Du hast Besuch.
Bei dem Wort Besuch verwirrte sie mich, das Mia hier war hatte sie bisher doch auch nicht gestört. Was also war jetzt anders?
Mach die Augen auf, dann siehst du es.
Sagte Finja auf meine unausgesprochenen Gedanken.Müde streckte ich mich erstmal, bevor ich mich, mit immernoch geschlossenen Augen, hinsetzte, um einmal zu Gähnen.
Gelächter ließ mich zusammen zucken und schlagartig die Augen öffnen. Vor mir saßen sowohl Mia, als auch Kat, Angie und Cyrus.
Verwirrt sah ich die vier an."Was macht ihr denn hier?" Fragte ich noch immer leicht verschlafen in die Runde.
"Kat hat uns erzählt, dass es dir nicht gut geht. Deshalb hat sie uns zusammen getrommelt und her gefahren." Strahlte Angie mich an.
"Und warum?" Wandte ich mich darauf hin an Kat. Diese zuckte mit den Schultern und sah mich daraufhin mit besorgter Miene an.
"Wenn du schon über das Handy nichts sagen willst, dachte ich, müssten wir wenigstens persönlich nach dir sehen. Wir haben auch Mia gefragt, warum ihr gestern plötzlich gegangen seid. Aber aus ihr ist nichts raus zu bekommen." Dabei sah sie zu Mia, die so unschuldig aussah, als wüsste sie nicht wovon Kat da sprach.
Darüber musste ich schmunzeln. Ich hatte schon tolle Freunde. Wer hätte vor einer Woche noch gedacht, dass ich in so kurzer Zeit, so gute Freunde finde, die an einem Sonntag Mittag alles stehen und liegen lassen, nur um nach mir zu sehen. Nicht mal in Arizona taten meine Freunde das. Nur Megan.
"Mia erzählst du es ihnen bitte?", bat ich Mia, um den mitleidigen Blicken meiner Freunde und meiner Gefühlsachterbahn von gestern zu entgehen. Diese schüttelte jedoch nur den Kopf und sagte mir, dass es meine Angelegenheit war und sie sich da raus hielt.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als ihnen von Anfang bis Ende die Geschichte des gestrigen Abends zu erzählen. Angefangen von einem angetrunkenen Nathan und einem betrunkenen Lucas, bis hin zu dem Streit mit Caleb und unserer Heimfahrt. Die ganze Zeit waren meine Freunde ruhig, bis ich die Geschichte beendete.
Alle drei regten sich über Caleb und Mikayla auf. Es fielen viele Schimpfwörter, von denen ich einige garnicht kannte. Manche waren so absurd, dass ich anfing zu lachen. Es tat gut, solche Freunde zu haben.
"By the way, Mia. Wie bin ich in meinem Bett gelandet?"
"Oh dein Dad hat dich hoch getragen. Du wolltest nicht wach werden, aber Finja hatte deiner Mom gesagt, dass es dir gut geht also ließen wir dich schlafen. Finja hat deiner Mom übrigens auch alles erzählt, die es an deinen Vater weiter gegeben hat. Aber um sicher zu gehen, hat sie sich deine Erinnerungen angesehen. Man, war das cool. Sollte Caleb hier auftauchen, wird ihm die Hölle heiß gemacht." Dies entlockte ihr ein grinsen. Ich nickte ihr nur zu.
Zu fünft beschlossen wir nun, einen Filme Marathon zu machen, bis alle nach Hause müssten. Mia musste auch wieder zurück ins Waisenheim und man sah ihr an, dass sie nicht wollte.
Gegen 18 Uhr, kamen meine Eltern nach Hause und riefen uns alle nach unten. Wir setzten uns ins Wohnzimmer auf die Couch, während Mom und Dad vor uns standen. Streng sahen beide uns an und verschrenkten ihre Arme vor der Brust. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, bis mein Dad anfing zu sprechen: "Wir müssen mit euch sprechen. Es geht um Mia."

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Mate? Werwolf? Bitte was ?!
WerwolfHailey Fields ist ein ganz normales Mädchen. Zumindest dachte sie das immer. Sie und ihr 16 jähriger Zwillingsbruder Caleb wurden etwa 1 1/2 Jahre nach ihrer Geburt Adoptiert, nachdem ihre leiblichen Eltern einen tragischen Unfall Tod starben. Ode...