Nach seinen Worten, wandte er sich zu dem anderen und griff, halt suchend, in das Fell des anderen Wolfes, Jacks Wolf. Er sah wirklich nicht gut aus, eingefallene Wangen, Faltige Haut, die überall an ihm herunter hing. Glanzlose, blaue Augen, stumpfes, grau-Schwarzes Haar. Er sah Jack und seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Dann gab der alte Mann ein Zeichen und die Wölfe hinter ihm, stürzten auf uns zu.
Feigling.
Sagte Finja in meinem Kopf.
Kämpft nicht mal selbst, sondern lässt die anderen die Drecksarbeit machen.Wir stürmten ebenfalls in deren Richtung, allerdings in Menschengestalt. Die Hexen hatten uns mit Eisenhut versehene, magische, Waffen gegeben, damit wir die Wölfe verletzen, jedoch nicht töten konnten. Wir wollten eine friedliche Lösung finden. In der Mitte trafen wir aufeinander und der erbitterliche Kampf begann. Die Wölfe, ohne blaue Flamme, fielen der Reihe nach zu Boden. An ihren Gerüchen, erkannte ich ein paar der Leute aus Jacks Rudel. Wir kannten uns aus der Schule. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum Jack und sie bei so etwas mitmachten.
Die Rouges mit blauer Flamme jedoch, wurden von unseren Waffen nicht beeindruckt. Der Eisenhut wirkte bei ihnen nicht und das konnte nur bedeuten, dass in ihren Adern das Blut bereits nicht mehr floss, dass sie bereits tot waren. Schnell sah ich mich um, noch war niemand von uns verletzt, aber es fehlte nicht mehr viel. Ich rannte auf einen Vampir zu, der gerade von einem Rouge auf den Boden gedrückt wurde. Der Rouge wollte gerade ansetzen ihm die Kehle zu zerfleischen, als ich ihn von dem Vampir Jungen herunter riss und das Genick brach.
Die Wölfe mit blauer Flamme müsst ihr umbringen! Sie sind bereits tot! Der Eisenhut bringt bei ihnen nichts! Los!
Rief ich in den Mindlink hinein. Ich gab es auch an den Vampir Jungen weiter, der es den anderen sagen sollte. Mit einer unnatürlichen Geschwindigkeit raste er über die freie Fläche und teilte den nicht wölfischen Wesen mit, was ich zu ihm gesagt hatte. Meine Erfahrung in Kampfsport brachte mir einen entscheidenden Vorteil, da ich jeden Gegner, der mir entgegen kam, blitzschnell Wunden zufügen konnte, durch die er bewegungsunfähig gemacht wurde, oder ich sie nutzte um meine Gegner abzuwehren. So kam ich mit lediglich ein paar Kratzern bei dem Alpha an. Jack stand die Angst ins Gesicht geschrieben, doch sein Großvater stand unbeeindruckt daneben. Kurz darauf kam auch Caleb bei mir an, zur Unterstützung.
"Hört auf! Das bringt doch nichts. Wir sind euch überlegen! Gebt auf!" Forderte ich.
"Hast du dich umentschieden? Übergibst du dich mir, Luna der Lunas?" Krächzte der Alte. Jacks Blick schnellte zu seinem Großvater und dann zu mir. Er wusste davon nichts, wusste so viel vom Plan seines Großvaters, meines Großvaters, nichts, das musste ich nutzen.
Wütend funkelte ich den Alten an, tat so, als würde ich überlegen. Währenddessen baute ich einen Mindlink zu Jack auf. Als Luna der Lunas musste ich die Macht dazu haben.
Jack, warum tust du das?
H-Hailey? Er ist mein Großvater, ehemaliger Alpha meines Rudels. Was er sagt, gilt weiterhin als Gesetz. Er möchte, dass ich König werde und mir dabei helfen.
Jack ich glaube nicht, dass er will, dass du König wirst. Wofür, sollte er mich dafür brauchen? Überleg doch mal. Er müsste nur Nathan und seinen Vater töten. Dann wäre er König. Und wozu die Toten Rouges? Irgendwas stimmt da nicht.
Dann beendete ich den Mindlink und ließ das bei Jack erstmal sacken.
"Nein. Ich habe mich nicht umentschieden. Ich werde mich dir nicht ausliefern. Aber dafür, wirst du, hier und jetzt, sterben!"
Ich stürzte mich auf den Alten Mann und riss ihn zu Boden. Binnen einer Sekunde verwandelte ich mich und landete auf vier Pfoten. Knurrend umkreisten wir uns.
"Du dummes Gör! Hast dich von deinem Mate markieren lassen! Mates sind schlecht, machen einen schwach, bringen nur Unglück. Sieh dich um, dein Mate kämpft und hat kaum eine Chance, wenn sie ihn töten, stirbst du auch. Nur deshalb hat er es so einfach. Nur deshalb hast du es so einfach. Dir darf kein Haar gekrümmt werden. Ich brauche dich lebend, mit fließendem, warmen Blut in deinen Adern, um die Mates ein für alle mal los zu werden."
Das wird du nie schaffen, Alter Mann! Die Gabe der Mondkönigin, einen Mate zu haben, kann nicht einfach so genommen werden. Auch nicht durch die Luna der Lunas.
Knurrte ich im Mindlink.
"Oh du dummes kleines Kind. Zariah, ich habe nicht mehrere Rudel, bei der Suche nach dir, zerstört, weil ich keinen todsicheren plan habe. Damit die Mates verschwinden, muss die Mondgöttin verschwinden. Und ich habe das perfekte Mittel dafür. Ihre eigene Schwester wird ihr das Leben aushauchen. Habe ich dich ihr erstmal geopfert, wird sie von deinem Blut so benebelt sein, dass sie alles tut, was ich ihr befehle. Nicht umsonst, halte ich Lilith seit Jahren in einer Magischen Zelle gefangen."
Meine Gedanken kreisten um die Frau, die ich mit der Mongöttin gesehen hatte. Er wusste anscheinend nicht, dass sie längst nicht mehr unter seiner Gewalt stand.
DU BIST KRANK!
Schrie ich und stürmte auf den ehemaligen Alpha zu, doch bevor ich ihn erreichte, wurde er von hinten angegriffen und umgeworfen. Abrupt blieb ich stehen und sah zu den beiden rangelnden Lebewesen, von denen einer so viel Kraft ausstrahlte und der andere so zerbrechlich und kaputt wirkte. Vor Schreck hatte sich der alte Mann zusammengekauert und starrte den schwarzen Wolf über ihm ängstlich entgegen.
Das war also die ganze Zeit dein Plan? Die Mates vernichten? Dabei wusstest du genau, dass ich seit ich 17 wurde nach meiner Mate suche! Was fällt dir ein mich so zu benutzen?
Knurrte Jack, in seiner Wolfsgestalt, seinen Großvater an."Aber wie?" Kam es von dem zerbrechlich wirkenden Wesen unter dem großen, schwarzen Wolf.
"Als Luna der Lunas, steht es ihr frei, den Mindlink für sämtliche Wölfe zu öffnen. Jeder hat gehört, was du vorhattest, Alter Mann." Gab Caleb von sich.
Sämtliche Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Er stammelte vor sich hin, versuchte die richtigen Worte zu finden, um seinen Enkel, der über ihm kauerte, zu besänftigen, der ihm kurz davor stand die Kehle durch zu beißen. Doch es half nichts. Jacks Wut war über das ganze Feld zu spüren. Die Wut auf seinen Großvater, die Wut auf sich selbst. Er spannte die Muskeln an, schnellte nach vorne und biss zu. Blut quoll aus seinem Maul heraus, doch er biss noch kräftiger zu, bis er es laut knacken hörte. Der Mann unter ihm erschlaffte, seine leblosen Augen starrten gen Himmel, als sein Kopf neben dem Körper landete. Jack wandte sich von ihm ab und heulte laut auf. Das Zeichen zum Rückzug.
Mit dem Tod des alten Alphas, starben auch die Rouges ein weiteres mal. Leblos lagen sie in mitten der Massen unserer Krieger. Wir wiesen ein paar Verletzte auf und die Gesunden, holten die verletzten Wölfe aus Jacks Rudel zwischen den Leichen hervor. Ich heilte sie und ließ sie gehen. Jack bedankte und entschuldigte sich noch bei mir, ehe er mitsamt Rudel im Wald verschwand.
Und damit, war es vorbei.
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Mate? Werwolf? Bitte was ?!
WerewolfHailey Fields ist ein ganz normales Mädchen. Zumindest dachte sie das immer. Sie und ihr 16 jähriger Zwillingsbruder Caleb wurden etwa 1 1/2 Jahre nach ihrer Geburt Adoptiert, nachdem ihre leiblichen Eltern einen tragischen Unfall Tod starben. Ode...