Kapitel 55

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Dann zog ich mich wieder an, putzte Zähne und ging wieder ins Bett. Dass Nathan sich auch Sachen nahm, im Bad verschwand und sich dann wieder zu mir legte, bekam ich garnicht mehr mit, da ich schon tief und fest schlief.

Der nächste Morgen verlief etwas hektisch, die letzten Sachen wurden zusammen gesucht und eingepackt, die Bäder waren dauerbesetzt und die Kaffeemaschine in hochbetrieb. Kritisch musterte ich mich im Spiegel. Eine schwarze Skinny Jeans und ein weißes T-Shirt ,hatte ich mir raus gesucht, einen grauen Cardigan, der mir bis zur Mitte der Oberschenkel ging hatte ich mir über gezogen und mit einem schwarzen, breiten Gürtel an meiner Taille befestigt. Es regnete in strömen und ab und zu leuchtete ein Blitz vor meinen Fenstern auf. Der Himmel war dunkelgrau gefärbt und mit dicken, dunklen Wolken geschmückt. Der vergangene Tag war noch so mild und trocken, dass es einen starken Kontrast zu dem Wetter dieses Tages bildete.

Es war kälter geworden und mich beschlich ein ungutes Gefühl.

Noch ein schlechtes Omen. Dachte ich mir.

Sei nicht so pessimistisch. Wir kommen heute an unserem künftigen zuhause an. Freue dich doch lieber. Versuchte Finja mich aufzuheitern.

Nathan betrat mein Zimmer, mit zwei dampfenden Tassen in der Hand. Eine davon nahm ich ihm dankend ab und trank einen Schluck des warmen Kaffees. Ich musterte meinen Mate über den Rand der Tasse hinweg. Er sah gut aus, verboten gut. Nathan hatte sich eine schwarze eng geschnittene Hose und einen hellgrauen Pullover ausgesucht, den er an den Ärmeln hoch gekrempelt hatte. Sein linkes Handgelenk zierte eine silberne Uhr. Der Pullover war so geschnitten, dass man seine Muskeln nur zu gut erahnen konnte. Wie bereits den ganzen Morgen, überkam mich ein Gefühl der Lust, das ich jedoch sofort wieder versuchte los zu werden.

Lächelnd Schritt ich auf ihn zu und gab ihm einen langen Kuss, bei dem ich ihm meine freie Hand in den Nacken legte.

"Wofür war der denn?" Fragte er mich sichtlich amüsiert. Ich zuckte nur mit den Schultern und gab ihm ein "Einfach so." Als Antwort, während ich das Zimmer verließ. Er kam direkt hinter mir her und nahm meine freie Hand in seine. Wir waren wohl als erste fertig und setzten uns zu meiner müde aussehenden Mutter an den Esstisch.

"Hast du schon etwas rausgefunden?" Fragte ich hoffnungsvoll. Als Antwort schüttelte sie nur ihren Kopf und nahm einen Schluck ihres Kaffees. Eine bedrückende Stille legte sich über uns, als nach und nach die anderen eintrudelten. Als schließlich alle am Tisch saßen, frühstückten wir.

Gegen Mittag versammelten wir uns alle wieder im Wohnzimmer. Jeder hatte seine Taschen oder Koffer bei sich und einen Regenschirm. Es hatte sich bisher nicht gebessert mit dem Regen und wir mussten davon ausgehen, dass es im Königreich der Wölfe auch regnete. Meine Mom öffnete ein Portal und wir stellten uns um es herum.

Ich nahm Nathan an die Hand und ging mit dem Gedanken an den Palast des Wolfkönigs hindurch. Meine Taschen, den Schirm und Nathan hielt ich dabei fest. Zusammen kamen wir im prasselnden Regen, direkt im Schlosshof, zum stehen. Schnell öffneten wir unsere Regenschirme und warteten auf die anderen. Lucas tauchte kurze Zeit später neben uns auf, genauso wie Caleb und Mia. Erleichterung machte sich breit, jeder hatte es durch das Portal geschafft, ohne auf nie mehr Wiedersehen zu verschwinden.

Nachdem Nathan sich in Bewegung gesetzt hatte, folgten wir ihm. Er lief auf ein großes, schwer aussehendes Tor zu, bestehend aus schwarz lackiertem, massiven Holz und dunklen Beschlägen, vor der zwei Wachen abgestellt waren. Auf einen davon lief er zielstrebig zu und umarmte ihn.

Mate? Werwolf? Bitte was ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt