Das alles war so vertraut und machte mir schmerzlich bewusst, wie sehr ich das vermisst hatte, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Aber ich hatte ihn ja wieder, vielleicht sogar mit einer engeren Bindung, als jemals zuvor.
"Ich habe dich so vermisst." Sagte ich Tränenüberstömt und schluchzend.
Beruhigend streichelte er mir über den Rücken.
"Ich dich auch Hales, ich dich auch."
Zögerlich löste ich mich von ihm, um meine Tränen weg zu wischen, dass ich meine Wimperntusche dabei verschmierte war mir egal. Caleb half mir mit seinem Daumen und sorgte dafür, dass ich nicht ganz aussah wie ein Waschbär auf Drogen. Dies sagte er mir auch und entlockte mir ein Lachen.
"Du Idiot.", lachte ich und schlug ihm leicht auf den Arm.
"Au. Das hat mich zu tief verletzt. Lebet wohl, Hoheit!" Sagte er, während er sich theatralisch den Arm hielt und auf die Knie fiel.
Ich fing stärker an zu lachen und half ihm dabei, wieder aufzustehen.
"Jetzt aber mal im Ernst. Du wirst Königin, wie geht es dir damit?" Wurde mein Bruder wieder ernst.
"Ich weiß es nicht. Ich habe total Angst davor dem ganzen nicht gewachsen zu sein, das nicht hin zu bekommen. Ich bin doch gar nicht dafür geeignet Königin oder Luna zu sein. Herrgott ich weiß ja nicht mal, was man als Luna oder Königin macht!" Und wieder landete mein Gesicht in meinen Händen. Frustriert seufzte ich auf.
"Hey, keine Sorge Hales. Du hast Nathan, deine Lehrer, die dir alles beibringen, Mia, Lucas und vor allem hast du mich. Wir schaukeln das schon." Dabei zwinkerte er mir zu, was ihm ein weiteres Lächeln meinerseits einbrachte.
"Genug davon jetzt, lass uns das Königreich retten, sonst kannst du garnicht Königin werden und diese Diskussion war umsonst." Warf er noch ein.
Entschlossen lief ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt, dann drehte ich mich zu Caleb um. "Dann auf in den Krieg."
Den ganzen Tag planten wir, stellten Formationen auf, wiesen die Soldaten an zu trainieren und die Kampfunfähigen Wölfe versteckten wir. Erstaunlicher Weise, brachte Caleb die meisten guten Vorschläge ein. Er blühte richtig auf und ich spürte, wie glücklich es ihn machte. Am Abend kümmerte ich mich um die verletzten Soldaten und heilte sie. An jedem von ihnen klebte diese Pulver und verhinderte, dass ihr Wolf sie heilen konnte. Tom, der König, erklärte mir, dass die Rouges es wohl auf ihren Krallen verteilt hatten, um so systematisch die Soldaten auszuschalten. Nathans Oma, Ruth, war die ganze Zeit bei mir und beobachtete meine Arbeit. Sie schien zufrieden und lobte mich ab und an.
Der nächste Tag kam, wenige Stunden trennten uns von einem eventuellen Krieg. Die Stimmung war bedrückt, jeder im Königreich wusste Bescheid, Verbündete Rudel wurden zu Unterstützung angefordert, die anderen Wesen standen uns bei. Zusammen mit ein paar Hexen, Vampiren und Elfen Kriegern standen wir vor dem Palast und warteten auf die Ankunft des Alphas und seiner Meute. Nervosität machte sich breit und die Frage, ob unser Plan funktionierte, festigte sich in jedem unserer Köpfe. Punkt zwölf Uhr mittags, traten die Wölfe aus dem Dickicht des Waldes hervor. Der Gestank von Verwesung machte sich breit, aber auch bekannte Gerüche, verpesteten die Luft. In einem Abstand von etwa 100 Metern hielten Zwei schwarze Wölfe vor uns an. Einer davon wirkte alt und zerbrechlich, beinahe schon zu dünn, so als wäre er krank, der andere jung, als wäre er in unserem Alter. Silber Farbene Augen strahlten uns entgegen und eine endlos erscheinende Menge von Wölfen, stellten sich hinter den beiden auf. Manche von ihnen, waren von blauen Flammen umgeben, die sie jedoch nicht verbrannten. Diese Beschreibung kam mir sehr bekannt vor und besorgt sah ich zu Mia. Wir alle standen in Menschengestalt vor dem Palast und in den Augen meiner besten Freundin, spiegelte sich pure Panik wieder. Sie erkannte die Wölfe und begann am Ganzen körper zu zittern, in mir stieg wieder die Wut an, die sich auf speziell den Alten Wolf richtete. Er, oder sie alle, hatten Mias altes Rudel, ihre Familie, auf dem Gewissen. Dafür sollten sie zahlen. Als eine Stimme auf dem Platz wiederhallte, sah ich wieder nach vorne. Ein junger Mann hatte sich, neben den Zwei Schwarzen Wölfen, verwandelt und stand nun nicht mehr als Wolf vor uns.
"Habt ihr euch entschieden, uns die zukünftige Königin auszuhändigen? "
Da erkannte ich ihn, er war einer von den Sportlern aus unserer Schule. Der Name, war mir allerdings entfallen.
"Nein" Gab ich zurück
"Wir wollen verhandeln. Es muss nicht zu diesem Krieg kommen."Ein rauchiges, kehliges Lachen erklang.
"Dass das von dir kommt Zariah, hätte ich mir ja beinahe schon denken können. Du bist deiner Mutter so ähnlich, siehst sogar aus, wie sie. Ergibst du dich nicht, wirst du auch so jämmerlich sterben wie sie!"
Der alte Wolf hatte sich verwandelt und stand nun nackt vor uns. Verwundert sahen der Wolf neben ihm und ich ihn an. Dieser junge Wolf, seine Augen kamen mir bekannt vor, ich konnte ihn nur nicht zuordnen. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
"Jack?" Fragte ich mit weit aufgerissenen Augen.
Der Kopf des anderen wirbelte zu mir. Entsetzt und, wie ich dachte, auch schuldbewusst, sah der junge Wolf zu mir, gab jedoch keine Antwort. Deshalb wandte ich mich wieder dem Alten zu. Man erkannte in seinen grauen Haaren einige Silberne Strähnen und er wirkte immer mehr so, als könnte er sich nicht mehr lange auf den Beinen halten.
"Woher kennst du diesen Namen? Und woher kennst du meine Mutter?"
Erklangen meine Fragen in der Stille.
Wieder lachte der Alte, doch auch der jüngere Wolf neben ihm, sah verwundert zu ihm.
"Hast du es denn immer noch nicht begriffen Zariah? Ich habe deine Eltern umgebracht. Das war kein Terror Anschlag, es sollte nur so aussehen, das war eine gezielt platzierte Bombe, die sie in den Tod reißen sollte. Und du solltest danach zu meinem Rudel kommen, unter meinem Befehl, in meiner Familie leben! Aber nein, die verstoßene Hexen Königin musste euch ja unbedingt aufnehmen und verstecken! 17 Jahre lang, habe ich nach dir gesucht und als dein Bann endlich gebrochen war, konnte ich dich endlich finden. Und jetzt, wird beendet, was vor 15 Jahren begonnen wurde, meine kleine Enkelin."
Geschockt rissen Jack und ich die Augen auf. Enkelin? Das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein, denn das bedeutete, dass dieser Mann, mein Großvater, meine Eltern ermorden ließ, um an mich heran zu kommen. Nach seinen Worten, wandte er sich zu dem anderen und griff, halt suchend, in das Fell des anderen Wolfes, Jacks Wolf. Er sah wirklich nicht gut aus, eingefallene Wangen, Faltige Haut, die überall an ihm herunter hing. Glanzlose, blaue Augen, stumpfes, grau-Schwarzes Haar. Er sah Jack und seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Dann gab der alte Mann ein Zeichen und die Wölfe hinter ihm, stürzten auf uns zu.
![](https://img.wattpad.com/cover/221833280-288-k508233.jpg)
DU LIEST GERADE
Mate? Werwolf? Bitte was ?!
WeerwolfHailey Fields ist ein ganz normales Mädchen. Zumindest dachte sie das immer. Sie und ihr 16 jähriger Zwillingsbruder Caleb wurden etwa 1 1/2 Jahre nach ihrer Geburt Adoptiert, nachdem ihre leiblichen Eltern einen tragischen Unfall Tod starben. Ode...