Kapitel 38

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Das gute Gefühl vom gestrigen Abend hielt nicht lange an, denn direkt am Morgen bekam ich eine Nachricht von Mary.

- Der Brief vom Amt ist da, soll ich ihn für dich öffnen oder kommst du heute nach Hause? -

Wir waren gerade am Frühstücken, als ich wegen dieser Nachricht meine Bewegung beendete. "Post, Lads." betrat Liam glücklich die Küche. "Alles okay bei dir, Tess?" Ich richtete meinen Blick auf Liam. Ich schob mir den Löffel Müsli in den Mund und nickte. "Nialler, Post vom Amt." Liam reichte Niall den Brief über die Kücheninsel. "Ahhh." Liam begriff weshalb ich in meiner Bewegung gestoppt hatte und erschrocken auf mein Handy geschaut hatte. Mittlerweile hatte ich auch Mary schon zurück geschrieben, dass er den Brief öffnen dürfte. Ich sah wie mein Bildschirm aufleuchtete und ich hatte im Gefühl dass die Nachricht von Mary war. Und genau deswegen schaute ich sie mir nicht an.

Ich hatte echt Muffensausen, wegen des Briefes. Niall ging es nicht anders. Er hatte den Löffel in die Schale fallen lassen und starrte den Briefumschlag an. Nach einer Weile öffnete er ihn. Die Spannung stieg. Würden sie vor Gericht gehen oder würde es milder ausfallen. Er überflog die Zeilen schnell und atmete erleichtert aus. Dieses erleichterte ausatmen nahm auch mir etwas der Angespanntheit. "Nur ein Bußgeld." seine Erleichterung war deutlich zu hören. Jetzt wo das erledigt war, musste ich wohl oder übel Marys Nachricht lesen, denn Liam sah mich auffordernd an.

Nachdem ich die Nachricht gelesen hatte, legte ich meine Arme auf die Platte und Niall hatte gerade noch schnell genug die Schale Müsli vor mir weg gezogen, denn schon landete mein Kopf auf der Platte. "Zwei Verfahren. Eins gegen mich und eins für mich." murmelte ich schon fast in die Platte. Niall legte seine Hand auf meinen Rücken und strich auf und ab. Da war sie wieder diese Geborgenheit und Hoffnung die Niall mit so einfachen Kleinigkeiten, mir übermittelte.

"Morgen." sich die Augen reibend betrat Zayn die Küche. "Was passiert gegen dich?" Harry stieß zu uns dicht gefolgt von Louis. Ich reichte ihm einfach nur mein Handy, auf dem noch der Chat von mir und Mary auf war. "Oh, shit."

Wieso konnte mein Leben nicht einfach unkompliziert sein? Ach ja, wegen meinen dummen Entscheidungen. "Tessi, mach dir kein Kopf du packst das." sprach Harry mir Mut zu. Doch der Gedanke gegen meinen Manager vor Gericht zu ziehen jagte mir einen bösen Schauer durch den ganzen Körper. "Ablenkung!" rief Niall aufgeregt. "Brainstorming!" fügte Liam hinzu. Ich hab diese fünf Jungs echt lieb. "Shoppen." "Nicht schon wieder Harry." "Schwimmen." "Louis es ist Winter." :Na und, Hallenbäder. Schon mal was davon gehört?" Sassy Louis war wieder am Start. Die Jungs warfen einen Vorschlag nach dem anderen in den Raum, aber es gab immer einen der dagegen war. Sie steigerten sich so in ihr Brainstorming, dass sie gar nicht mitbekamen wie ich die Küche verließ und hoch in Nialls Zimmer ging. Ich hatte mir in der Nacht als ich wach wurde und mir ein Glas Wasser geholt hatte auch direkt ein Buch mitgebracht. Mit diesem Buch setzte ich mich in die Fensterbank und schaltete die Außenwelt ab.

:Klopf, Klopf." Niall stand im Türrahmen. Ich zwang mir ein Lächeln auf. "Wie gut dass du Sängerin geworden bist." Langsam kam er zu mir. Ich könnte schwören dass sich große Fragezeichen in meinen Augen befanden. "Wenn dir nicht nach lächeln ist, dann lass es. Ich mag dein Lächeln, aber dein Tessi-Lächeln und nicht das da." Mit diesen Worten rief er mein Tessi-Lächeln, wie er es so schön nannte, hervor. "Horan-Hug?" er hatte sich mir gegenüber gesetzt und breitete die Arme aus. Nickend, legte ich das Buch zur Seite und beugte mich zu ihm rüber. Ich wollte hier nie wieder weg. Nie wieder raus aus diesem Zimmer in das Drama der Außenwelt. Auf Ewig in Nialls Zimmer in Nialls Armen sein, war mein größter Wunsch. "Wir haben's!" vier breit grinsende Jungs stürmten den Raum.

"Wir gehen wandern!" platzte es aus Zayn. "Wir tun bitte was?!" vergewisserte ich mich geschockt. Wandern? Da steckt das Wort andern drin. Dann sollen die das auch machen, aber ich nicht. "Wir lassen die Handys hier und machen eine Internet Auszeit beim Wandern." "Wo wollt ihr denn hin wandern in London?" hinterfragte Niall, die Aussagen der Jungs. "Außerdem denkt ihr nicht, dass wenn man einen Tag lang nichts von uns hört viele sich Sorgen machen?" fragte ich weiter. "Hört auf alles zu hinterfragen. Wir werden an den Stadtrand gefahren. Paul weiß Bescheid. Keine Wenns und Abers. Wir werden wandern!" Bestimmt drehte Zayn sich um und alle vier verließen den Raum. "Wir halten noch kurz bei dir." Liam hatte nochmal den Kopf durch die Tür gesteckt.

"Also Prinzessin, aufstehen und umziehen." Ich setzte mich mürrisch auf, doch nahm mir dann mein Buch zurück. "Komm kleiner Singvogel, Zeit zum umziehen." "Singvogel? Ich bekomme bei euch mehr und mehr Spitznamen." lachte ich. "Singvogel und Prinzessin gehören ganz alleine mir, wenn ein anderer es wagt dich so zu nennen gibt es für den oder diejenige keine Horan-Hugs für ein halbes Jahr." Gespielt entsetzt schlug ich mir die Hände an den Kopf. "Ein ganzes halbes Jahr?!" "Tu nicht so. Du kannst kaum eine Woche ohne die weltbesten Umarmungen auskommen." "Touche." Schon zog er mich an den Händen aus der Fensterbank und ich landete direkt in seinen Armen. Er hatte wohl damit gerechnet dass ich mich wehre. "Vielleicht kommst du auch keine Zehnminuten ohne meine Nähe aus." Lachte Niall. Wodurch sein Brustkorb bebte. "Du hast so stark an meinen Händen gezogen, du kommst nicht ohne mich aus." Ich lehnte mich ein Stück zurück um ihm in die Augen sehen zu können.

Doch lange konnte ich mein Vorhaben nicht vollziehen, denn seine Lippen landeten auf meinen. Er schlang seine Arme fester um meinen Körper und ich legte den meinen um seinen Nacken. "Hey Turteltauben, werdet fertig." Louis hatte die Tür wieder aufgestoßen.

"Also du ziehst dich um und ich lese weiter." "Das denkst du dir so." Ich hatte mich schon umgedreht und wollte wieder auf meinen Platz in der Fensterbank, doch Niall legte seine Arme von hinten um meinen Bauch und hob mich so hoch. Er drehte sich ein Stück um mich aufs Bett werfen zu können. "Du ziehst dich auch um." "Ja, Zuhause." Niall hatte sich mit dem Rücken zu mir gedreht und suchte etwas in seinem Schrank. "Du bist hier Zuhause. Oder dachtest du dass Nialler dich nochmal gehen lässt?" lachend stand Liam an den Türrahmen gelehnt. Obwohl Niall mit dem Rücken zu mir stand wusste ich dass er genau in diesem Augenblick rot anlief. "Liam!" fluchte Niall. "Der gefällt mir." Die ganze Zeit dachte ich er würde sich warme Klamotten raus suchen, aber dann warf er mir den Pullover zu, welcher ihm gut gefiel. "Deine Schlafsachen bleiben hier, oder wie willst du hier die nächsten Male schlafen?" Er hatte meinen verwunderten Blick bemerkt.

Ohne nachzudenken zog ich einfach den Pulli den Niall mir zum schlafen gegeben hatte aus und den anderen an. Ich zupfte ihn noch etwas zurecht und schaute wieder zu Niall. Dieser schaute mich mit geweiteten Augen an. Mit einem weiteren Pulli in der Hand kam er auf mich zu und lehnte sich zu mir. "Hab ich dir eigentlich je gesagt wie wundervoll du bist?" Daraufhin drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen und widmete sich danach wieder seinem Schrank. Ich wiederum saß lächelnd auf dem Bett und war überfordert, denn mit Komplimenten konnte ich meines Wissens nach noch nie gut umgehen. Er durchwühlte seinen gesamten Schrank und ein paar Teile flogen über seine Schulter hinweg neben das Bett.

"Sind die Herrschaften Fertig?" Erst wollte ich mir das Lachen verkneifen, doch es ging nicht dieses Szenario war zu genial. Liam, Zayn, Louis und Harry hatten ihre Köpfe durch den Spalt zwischen Tür und Rahmen gesteckt und sagten jeder ein Wort des Satzes. Die vier erinnerten mich ein bisschen an die Zwerge aus Schneewittchen...

Broken Love/Niall Horan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt