Kapitel 20

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12 September spät Abends:

POV. Tessa

Wiedermal hing ich am Telefon und wieder war Niall am anderen Ende. Ich hätte gedacht dass er mit den Jungs den Abend beziehungsweise die Nacht verbringen würde.

Irgendwann wurde ich mit Ankündigung auf Lautsprecher gestellt. "TESS!" kam ein Schrei im Chor. Ich war mir nicht ganz sicher aber das Gefühl, dass sie einen im Tee hatten war da. Der Schrei hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht und deswegen kam ich gar nicht dazu etwas zu antworten denn die Jungs sprachen schon wieder komplett durcheinander.

Ich trank auch etwas, aber hielt mich zurück, da ich morgen früh noch mit dem Zug zurück nach London müsste und abends auch noch zu Nialls Geburtstagsparty.

"10", begann Harry. Die anderen drei Jungs und ich stiegen bei ihm ein. Wir feierten noch etwas mit Abstand und kurz bevor ich auflegte passierte es. Ich hörte etwas, was ich ziemlich sicher nicht hören sollte. Louis sprach, schrie schon fast: "Wenn Tess hier gewesen wäre, dann hättest du sie um Mitternacht küssen können." Damit nicht auffiel, dass ich nicht direkt aufgelegt hatte als ich es sagte, legte ich nun auf.

Meinte er dass ernst? Hätte Niall mich wirklich küssen wollen? Hätte ich Niall küssen wollen? Vergesst die letzte Frage Natürlich hätte ich ihn küssen wollen. Lag es nur am Alkohol?

Am Morgen saß ich im Zug auf dem Weg nach London. Ich hätte auch fliegen können. Es wäre zu 100 Prozent schneller gegangen, aber ich hasste es eigentlich total zu fliegen. Meine drei Jungs waren gestern Mittag schon geflogen, doch da ich eh noch etwas zu tun hatte, hätte ich sowieso alleine fliegen müssen. Somit entschied ich mich bewusst dafür alleine mit dem Zug zu fahren. Noch dazu hatte ich mehr Zeit, um in Ruhe an meinen Songs zu schreiben. Woran ich nicht gedacht hatte waren die anderen Fahrgäste.

Immer wieder lief ein kleines Mädchen an mir vorbei. Ich schätzte sie gerade mal so auf vier Jahre. "Heyo." begrüßte mich die Kleine, nachdem sie das zehnte mal an mir vorbei gelaufen war und nun stehen blieb. Ich schob meinen Block zur Seite, stöpselte meine Kopfhörer aus und gab der Kleinen meine ganze Aufmerksamkeit.

Ich quatschte etwas mit ihr und wunderte mich etwas, dass kein Elternteil oder Geschwisterkind nach ihr suchte. "Wo sind denn eigentlich deine Eltern?" fragte ich sie also. Sie zuckte nur mit den Schultern. "Hast du Geschwister?" Kopfschütteln ihrerseits. "Wollen wir deine Familie mal suchen?" Nicken. Ich hob sie kurz auf den Sitz mir gegenüber, damit ich sie nicht aus den Augen verlor, während ich meine Sachen zusammen packte, damit niemand sie mir klaute oder ich sie nicht wieder fand.

Gerade als ich mein Handy einstecken wollte rief Niall mich an. Durch einen Kurzschluss meiner Gedanken ging ich ran und bereute es direkt. "Ist es okay wenn ich dich zurück rufe?" fragte ich anstatt ihn zu begrüßen. "Klar". Schon legte ich wieder auf, steckte mein Handy in die hintere Hosentasche und setzte die kleine Maus wieder runter vom Sitz, um sie an die Hand zu nehmen und ihre Reisebegleiter zu suchen.

Wir liefen so durch den ganzen Zug und auch wieder zurück, doch niemand suchte nach ihr und sie kannte niemanden. Ich war am verzweifeln.

Zurück an meinem Ursprünglichen Platz, setzte ich sie mir wieder gegenüber. Vielleicht würde ich ja durch weitere Fragen herausfinden wer sie ist und wo ich ihre Eltern oder jemanden in die Richtung finden würde. "Klara, da bist du ja!" freudig kam der Kontrolleur auf uns zu. Dies sah ich als ich mich umdrehte um zu wissen wem diese freudige Stimme gehörte. Jetzt waren so viele Fragen in meinem Kopf. Der Kontrolleur erklärte mir alles.

Klara ist die Tochter der Zugführerin und er ihr Vater. Da sie keinen Babysitter finden konnten, nahmen sie sie einfach mit auf reisen. "Komm." der Kontrolleur reichte Klara die Hand, doch sie schüttelte nur den Kopf. Sie setzte sich bockig auf den Boden. "Möchtest du noch bei mir bleiben?" fragte ich nach. "Natürlich nur wenn es für deinen Papa okay ist." Ich richtete meinen Kopf nach oben, an ihren Vater gewandt, da ich mich zu ihr auf den Boden gehockt hatte. Die Kleine schaute erwartungsvoll ihren Vater an. Der gab nach kurzem Überlegen die Erlaubnis und ich setzte sie neben mich. Wir kritzelten etwas auf ein paar der freien Zettel meines Blockes, bis mir einfiel, dass ich Niall noch zurück rufen wollte. "Wollen wir ein bisschen mit jemandem telefonieren?" fragte ich Klara. Sie nickte so heftig, dass ich schon Angst um ihren Nacken hatte. Ich wählte Nialls Nummer.

Am Anfang kam ein kurzer Satz welcher an mich: "Ich dachte schon du hättest mich vergessen." "Wie könnte ich." Mehr konnte ich nicht sagen, denn Klara riss mir mein Handy aus der Hand und nun telefonierte sie mit ihm. Da sie jetzt anders beschäftigt war entschied ich mich meine Ideen auf welche Klara mich gebracht hatte auf zu schreiben.

Die weitere Fahrt verlief weiterhin sehr entspannt und ich verstand mich sehr gut mit Klara. Dadurch viel mir der Abschied am Londoner Bahnhof sehr schwer, denn in diesen paar Stunden hatte ich sie wirklich sehr in mein Herz geschlossen. Ich blieb auf dem Bahnsteig stehen und wank Klara hinterher bis ich den Zug nicht mehr sah. Ich drehte mich um, um den Bahnhof zu verlassen, doch erschrak, da Karl sich direkt hinter mich gestellt hatte. Nach einem kurzen Moment des Schreckens umarmte ich Karl herzlichst. Auf der Fahrt nach Hause kam mir das erste mal der Gedanke, dass ich Niall heute Abend wiedersehen würde und dass nach dem Satz von Louis. Und schon der nächste Gedanke der sich hervor drängte, wie hatte er die Zeit gefunden mit mir beziehungsweise Klara zu telefonieren und gleichzeitig seinen Geburtstag vor zu bereiten?

Broken Love/Niall Horan FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt