Das Tagebuch von Wattpad

24. Eintrag

Also, ich werde meine Chance jetzt auch mal nutzen:

In der achten Klasse hatte ich einen ziemlich guten Freund. Okay, eigentlich waren wir sowas wie beste Freunde.

Irgendwann hatten wir dann einen Streit und ich muss sagen; wir haben uns echt miese Sachen an den Kopf geworfen. Noch an dem Nachmittag war ich bei Freundinnen, und er hatte sich gemeldet und meinte, es täte ihm leid. Wir haben uns dann wieder vertragen. Dass war alles so Ende November.

Anfang des Jahres in den Zeugnisferien wollten wir uns dann alle mit ein paar Freunden treffen. Ich konnte dann aber nicht hin, weil mich niemand fahren konnte und war verdammt traurig darüber, vor allem weil das meine Idee gewesen war.

Und da fing es dann an. Sie trafen sich öfter, ohne mich zu fragen. Ich fühlte mich ausgeschlossen. Gab meiner Mutter die Schuld, weil sie mich beim ersten Mal nicht fahren konnte, weil sie krank war. Das ist natürlich totaler Schwachsinn.

Auch mein ‚bester Freund' war dann irgendwann so komisch zu mir. Er ignorierte mich, obwohl wir im Unterricht nebeneinander saßen. Heute weiß ich, da waren wir schon lange keine Freunde mehr.

Ich hab wirklich alles versucht, um die Beziehung zwischen uns wieder zu verbessern. Irgendwann habe ich es dann aufgegeben, weil ich mich nicht lächerlich machen wollte.

Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er den anderen in meiner Klasse Schlechtes über mich erzählt hat. Ich hab mich überhaupt nicht mehr wohl gefühlt in der Klasse. Ich war nie dabei, wenn sich meine alte Gruppe getroffen hat. Zum Glück hatte (und hab sie immer noch) ich zwei beste Freundinnen, die mir geholfen haben. Sie haben mir erzählt, wenn solche Treffen geplant wurden, und sie gefragt haben, ob ich auch kommen soll, immer eher negative Antworten kamen.

Mir ging es echt verdammt schlecht zu dieser Zeit. Aber das wollte ich nicht zugeben.

Im Nachhinein habe ich verstanden, dass ich zu dieser Zeit eigentlich von dem Großteil der Klasse ausgeschlossen wurde. Und ich schätze ich bin nur heil durch das Ganze gekommen, weil es mir in der Zeit einfach nicht bewusst war. Klingt komisch, ich weiß.

Heute rede ich noch immer nicht mit meinen alten ‚besten Freund'. Wir haben uns auseinandergelebt, wenn man das so sagen kann, haha. Den Grund für das alles kenne ich bis heute nicht. Ich weiß aber, dass es einen gibt. Ein alter Freund von mir, hat da mal sowas angedeutet.

Das Ganze ist jetzt schon über zwei Jahre her und ich hab mich damit abgefunden. Bis vor Kurzem war ich auch noch fest davon überzeugt, dass es mir mittlerweile egal ist. In Wirklichkeit weiß ich es nicht. Letztens hatte er Geburtstag und das mir das Alles nochmal vor Augen geführt. Ich hab verdammt lange überlegt, ob ich ihm gratulieren sollte, auch wenn wir so lange nicht mehr miteinander geredet haben. Ich hab's gemacht. Ich kann nicht beschreiben, wie aufgeregt ich war. Ich hatte weiche Knie und war total angespannt. Aber er hat sich bedankt.

Das Einzige, was ich jetzt weiß ist, dass mich diese Sachte total geprägt hat. Ich bin auf jeden Fall nicht mehr so offen, und überlege was ich von mir preisgebe. Und das finde ich sehr schade.

-Pia