,,Was fällt dir ein, mir einfach so hinterher zu spionieren und zu denken, das wäre eine gute Idee? Mit dunklen, kalten Augen sah der Freak zu ihm herab.
Er war einige Zentimeter größer, was Ravy in seiner Rage weder bereit war einzusehen noch anzuerkennen. Er fühlte sich durch diese Tatsache augenblicklich noch mehr provoziert.
Alles machte ihn in dieser Sekunde wütend. Dass er fror, während der anderen, bloß mit dünnem Mantel bekleidet, nicht zu frieren schien.
Dass er bloßgestellt wurde. Dass er gewartet hatte, bloß um sich am Ende von diesem erwischen zu lassen. Dass er sein Auto weit weg auf dem Parkplatz seiner Schule stehen gelassen hatte und es bald noch würde holen müssen. Dabei dämmerte es bereits.
All diese Demütigung, welche sein Verstand ihm einredete, dass er sie erfuhr, weil dieser meinte sein Gegenüber würde alles wissen, brachte ihn noch mehr auf. Sein Blut noch mehr zum Kochen.
,,Ich hätte dir doch gar nicht hinterherrennen brauchen, wenn du dich nicht so angestellt und mir sofort Antworten auf die Fragen gegeben hättest! Aber da du dir ja zu eitel dafür bist, muss ich mir die halt selbst beschaffen! Und dann ist es mir egal, auf welchem Weg das geschieht und ob dieser dir gefällt! Ich lasse mich von dir ganz sicher nicht für dumm verkaufen und einfach so abwimmeln! Du hast du Antworten! Und ich werde nicht aufgeben, bis ich sie aus dir herausgepresst habe, du Freak!"
Es war ihm gleich, dass er nun endgültig seine Absicht verraten hatte. Es war ihm gleich, ob der andere davor schon davon gewusst hatte, oder eben nicht. Ob er sich nun selbst bloßgestellt hatte oder nicht.
Es konnte ohnehin nicht mehr schlimmer werden und irgendwie musste er der Wut in seinem Bauch nun einmal eben Luft machen. Da war ihm so gut wie jedes Mittel Recht.
,,Nun halt aber Mal die Luft an! Es ist nicht besonders schlau und durchdacht mich zu beleidigen, wo ich doch derjenige bin, der der Einzige ist, der dir deine ach so heiligen Antworten geben kann. Aber weißt du was? Bei einem solchen Verhalten ist das vergebene Müh! Da habe ich weder Lust mich mit dir zu unterhalten noch dir irgendwelche Fragen zu beantworten! Das ist es mir definitiv nicht wert! Und jetzt verschwinde von hier! Ich habe zu tun!", fuhr sein Gegenüber ihn an und versuchte ihn auf der Stelle mit seinem Körper aus der Gasse zu drängen.
Doch so einfach machte es Ravy seinem Gegenüber nicht. Bloß über seine Leiche wollte er sich so leicht und einfach vertreiben lassen.
Wie sah er denn aus? Wie jemand, der sich von diesen plumpen, weich aussehenden Lippen, den dunkelbraunen, strubbeligen Haaren, die seinem Gegenüber ins Gesicht hingen und den mysteriösen, beinahe schwarzen Augen, welche so unglaublich kalt schimmerte, einfach so aus dem Konzept bringen ließ?
Noch bevor der andere die Möglichkeit hatte ihn aus der Gasse zu drängen, machte Ravy sich ein wenig kleiner und duckte sich unter den Armen des anderen hindurch. Anschließend hastete er einige Schritte vor und drehte sich zu dem Freak um, dessen Gesicht nun noch deutlich stählerner geworden war.
Man sah es ihm zwar nicht an, doch Ravy hatte das Gefühl, dass er den anderen nun definitiv erzürnt hatte.
,,Ganz sicher werde ich jetzt nicht klein beigeben! Was glaubst du eigentlich wer du bist, du aufgeblasenes Arschloch! Fehlt ja nur noch, dass du mich anlügst und mir bloß vormachst irgendetwas zu wissen, obwohl das am Ende noch nicht einmal stimmt! Vielleicht bist du ja auch nur so ein alberner Wichtigtuer! Ein alberner Freak, der in seiner Freizeit nichts Besseres zu tun hat, als unschuldige Menschen in die Irre zu führen, um sie dann vor aller Welt als verrückt zu erklären!", beleidigte der Schwarzhaarige ihn und scherte sich nicht darum, dass die Aura seines Gegenübers noch dunkler wurde.
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Freak - unknow Angel [BoyxBoy]
ParanormalWenn Fiktion und Wahrnehmung, Einbildung und Realität, Panik und Geborgenheit, ineinander verschwimmen, dann sind nicht einmal mehr die Pläne des Schicksals vor den herannahenden Gefühlen sicher. Eine Nacht, eine Party verändert Ravys Leben. Während...