2. Prolog

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Mit einem Satz schoss er Meter hoch in den Himmel empor.

Der Wind ließ seine grauen eingeklappten Flügel vibrieren. Seine Federn erzitterten unter dem sog, der ihn eigentlich wieder hätte gen Boden bringen sollen.

Doch noch bevor er fiel, riss er seine Augen auf. Rot leuchtende Monde strahlten durch die Finsternis. Ließen alles um ihn herum noch dunkler und undurchdringlicher erscheinen.

Die Sterne über ihm bloß noch heller funkeln. Als wären seine Augen zwei leuchtend rote Monde am Nachthimmel.

Finster und zornig starrte er zu seinen Angreifer hinunter. Diese tummelten sich zwischen den verschneiden Tannen des großen Waldes.

Ihre Augen lagen auf ihm, ihre Köpfe waren erhoben, ihre Waffen ebenso. Die Schützen hatte er schon von weitem ausgeschaltet. Nun mussten sie warten, bis er wieder zu ihnen hinunterkam, damit sie überhaupt eine Chance hatten.

Mächtig schlug er mit den gigantischen Flügeln. Dabei wirbelte er einen solchen Luftstoß auf, dass jene, die weiter und weiter versuchten auf die Baumkronen zu gelangen, um ihm näher zu sein, einfach wieder auf den Boden hinfort geweht wurden, als wären sie nicht mehr als Halme im Wind.

Er kniff seine Augen vor Schalk und Belustigung zusammen. Gleich im nächsten Moment breitete er seine Arme aus, nur um seine Handfläche vor seinem Körper mit einem lauten Geräusch aneinander prallen zu lassen.

Als er seine Hände nun deutlich langsamer wieder voneinander entfernte, war dort ein Dolch. Dessen Griff umfasste er mit einer spielerischen Leichtigkeit.

Erneut besah er sich seine Angreifer. Es waren mehr geworden. Deutlich mehr. Und von allen Seiten strömten weitere heran. Sie gingen heute wirklich aufs Ganze.

Selbstbewusst seufzte er. Ganz so, als ob er all die Vampire und Werwölfe dort unten am Boden schelten wollte. Da hatten sie sich wohl ein wenig zu sehr übernommen.

Voller Genugtuung beobachtete er, wie alle Blicke bloß auf ihn gerichtet waren. Wie jegliche Aufmerksamkeit bloß ihm allein galt.

Ein berechnendes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Es ließ seine weißen Zähne charmant hervorblitzen, während seine dunklen, ein wenig langen Haare ihm vom Wind ins Gesicht gepeitscht wurden.

Er umfasste seinen Dolch ein wenig fester, riss ihn in die Luft empor, bloß um ihn im nächsten Moment wieder hinunterzureißen.

Im selben Moment stürzte er sich nach vorne, legte seine Flügel an und stürzte im Sturzflug auf seine Angreifer zu. Auf deren Gesichtern erkannte er ein überhebliches Grinsen.

Sein eigenes wurde bloß breiter. Denn sie alle dort unten, hatten ihn definitiv verschätzt. Auf ganzer Linie.

Und noch während er dies dachte, wurde die Nacht von zwei gleißenden Magie-Impulsen erhellt, welche die Masse der Vampire und Werwölfe erst einkesselte, bevor sie jedem, der damit in Berührung kam, seine Lebensenergie aussaugte.

Die Körper fielen achtlos zu Boden. All die Energie machte die Quellen der beiden Magie-Impulse bloß noch stärker. Seine Wangen schmerzten bereits, so sehr grinste er.

Er stürzte weiter hinab. Machte sich daran dem ersten Wolf, in dessen Nähe er kam, die Kehle durchzuschneiden.

Seine Verstärkung war eingetroffen. Sie hatten keine Chance mehr.

Freak - unknow Angel [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt