Freak - unknow Angel [BoyxBoy]

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Unfähig sich zu konzentrieren, lehnte Ravy sich zurück und rieb sich über seine brennenden Augen. Seit einer halben Stunde bereits versuchte er sich auf den Aufsatz konzentrieren, den er bis nächste Woche Freitag fertig haben musste. Das waren zwar noch ganze sechs Tage Zeit - sieben, wenn er den heutigen Tag mit einbezog -, doch er erledigte es lieber früher als später.

Außerdem würde die nächste Woche anstrengend werden. Jene darauf fuhr seine gesamte Stufe nämlich auf Abschlussfahrt und so wie seine Lehrer nun einmal waren, pressten sie alle die letzten Tests und Überprüfungen in diesen fünf Tage. Er hatte keine Lust. Auf gar nichts mehr.

Und dabei war sein morgen eigentlich entspannt gewesen. Er war mit Absicht ein wenig früher aufgestanden, um entspannt zu frühstücken, bevor er den restlichen Tag für all jene Schulaufgaben verwenden konnte, die noch anstanden. Dann hatte er den morgigen Sonntag nämlich halbwegs frei und würde ausspannen können.

Doch so einfach und geplant, wie er es sich eigentlich überlegt und vorgenommen hatte, hatte man es ihm ganz und gar nicht gemacht.

Er hatte gerade sein dreckiges Geschirr in die Spüle gestellt, um es irgendwann am Abend mit dem bis dahin angesammelten Porzellan zu spülen, da hatte sein Mobiltelefon geklingelt. Ein einziges Mal.

Von Anfang an hatte er dabei ein ungutes Gefühl gehabt. Wenn überhaupt schrieben seine Freunde ihm mehrere Nachrichten oder aber riefen ihn gleich an. Abgesehen davon gab es kaum Menschen, die seine Nummer besaßen.

So war es auch nicht sonderlich schwer gewesen herauszufinden wer ihn nun genau angeschrieben hatte. Den Ärger hinunterschluckend hatte er nach seinem Smartphone gegriffen und auf die Nachricht gestarrt, welche ihm gleich, nachdem er den Bildschirm angeschaltet hatte, entgegengesprungen war:

Heute Mittag. Bei dir. - Jason

Es war die einzige Nachricht gewesen. Die einzigen Worte. Weder hatte der andere in den letzten Tage des Meidens und der Funkstille versucht sich zu erklären noch anderweitig für ihn interessiert. Und dass der Dunkelhaarige nun meinte er würde aufs Wort springen, machte Ravy unsagbar wütend.

Vor allem sich dann noch so eine Ungenauigkeit herauszunehmen, welche ihm Zuhause gehalten hätte, wenn er dies nicht ohnehin vorgehabt hätte. Er hatte sich mehr als nur verarscht gefühlt.

Also hatte er dem anderen gar nicht erst geantwortet. Weder seine Zustimmung noch eine Ablehnung zum Ausdruck gebracht.

Das Ende vom Lied war jedoch nun, dass es ihn selbst schrecklich nervös machte, weil er nicht wusste, ob der andere dies als ein Zeichen nahm, eben doch nicht herzukommen, oder ob dieser eben dies eher noch als Aufforderung nahm ihn zu besuchen.

Es ließ den Schwarzhaarigen von Grund auf unruhig werden, trotzdem jedoch war er viel zu stur, um den anderen einfach anzuschreiben und ihn zu fragen. Dieser sollte ganz klar und deutlich merken, dass er ihn wütend gemacht hatte und er noch immer wütend war. Sollte verstehen, dass einige Tage der ruppigen Funkstille daran noch lange nichts geändert, es eher noch verstärkt hatten.

Er fuhr sich mit den Händen von unten nach oben durchs Gesicht und verkeilte seine Finger in seinen schwarzen, schon wieder viel zu langen Strähnen. Seinen Blick versuchte er krampfhaft auf dem beschriebenen Blatt Papier zu halten, welches sich in der letzten halben Stunde um nicht einmal die Hälfte mit Wörtern gefüllt hatte.

Sein Kugelschreiber lag mit ausgefahrener Spitze daneben und zeigte beinahe vorwurfsvoll auf das Blattpapier. Ravy selbst hatte ihn einfach nur frustriert auf den Tisch gedonnert, als seine Gedanken wieder und wieder zu der Nachricht und dem anderen gewandert waren.

Beinahe genauso wie seine Augen, welche immer wieder nervös zu seinem Handy huschten, welches er doch bereits extra einige Meter entfernt auf seinen Schrank gelegt hatte. Ganz gleich, was er tat, es wollte einfach nicht funktionieren.