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Ravy erwachte aus einem unerklärlichen Grund. Es fühlte sich an, wie eine Mischung aus einem Gefühl in seiner Brust und einem Geräusch, welches er kaum einen Lidschlag später, nicht mehr zuordnen konnte.

Was genau, war es gewesen, das ihn geweckt hatte? Er hielt einige Augenblicke inne. Lauschte. Doch dort war nichts. Schien nichts zu sein.

Im Zimmer war es stockdunkel. Mühselig und völlig schlaftrunken richtete er sich auf. Seine Decke rutschte dabei von seinem Leib. Kaum, dass die Wärme wich, überzog seinen Körper eine Gänsehaut, die seines gleichen suchte.

Er erschauderte. Hätte sich am liebsten wieder unter der Decke verkrochen und wäre gar nicht mehr hervorgekommen, doch dies funktionierte nicht. Konnte nicht funktionieren. Selbst, wenn er sich nicht einmal so ganz sicher war, woran dies überhaupt lag.

Dort war so ein Gefühl, welches dies ihm sagte. Welches ihn Antrieb und irgendwohin führte, wo er nicht einmal wusste, was ihn dort erwartete. Also achtete er weder auf die Kälte noch auf die Müdigkeit und griff nach seinem Mobiltelefon.

Im ersten Moment blendete ihn das Licht des digitalen Bildschirms. Seine Augen schmerzten so sehr, dass er sie schließen musste. Mit halb zusammengekniffenen Augen tippte er auf seinem Bildschirm herum und stellte die Helligkeit runter.

Kaum war dies getan, schaltete er den Bildschirm wieder aus und sah sich um. Nun fühlte er sich noch ein wenig mehr wie ein Maulwurf, bloß, dass er in dieser Dunkelheit weder etwas erkennen noch irgendetwas erreichen konnte.

Ihm war, als wäre er noch blinder als zuvor. Höchstwahrscheinlich war er dies sogar.

Erst, als er sich versichert hatte, dass weder Adrian über ihm noch der unruhig schlafende Finn auf der anderen Seite des Zimmers von diesem plötzlichen Licht aufgeweckt worden waren, Rang er sich dazu durch seinen Bildschirm wieder anzuschalten.

Er sah nach der Uhrzeit. Frustriert und lautlos seufzend schloss er resigniert die Augen. Es war wortwörtlich mitten in der Nacht. Am liebsten hätte er sich wieder in sein Bett zurückfallen lassen und weitergeschlafen, doch dasselbe Gefühl, welches ihn auch geweckt zu haben schien, wollte dies einfach nicht zulassen.

Es rumorte in seiner Brust. Schickte solche Impulse und Hormone durch seine Blutbahnen, dass er sich mit jedem Moment ein wenig unruhiger und aufgekratzter fühlte.

Na Klasse, verdrehte er die Augen. Diese Nacht würde er wohl kaum mehr schlafen können. Und dabei hatten seine Lehrer sie alle am Vortag noch gewarnt, dass sie ausgeschlafen sein mussten, weil sie sie alle um spätestens acht beim Frühstück sehen wollten... Und das war in weniger als fünf Stunden...

Obwohl er sich dies vor Augen führte, konnte er sich nicht dazu durchringen, sich wieder schlafen zu legen.

Er harrte also noch einen weiteren Moment aus, in welchem er sich allerlei Gedanken durch den Kopf gehen ließ und mit sich Rang, ob er dies wirklich tun sollte...

Dann ließ er es einfach bleiben, schlug die Decke beiseite und schwang seine Beine aus dem Bett.

Bibbernd vergrub er seine nackten Füße augenblicklich in den dicken Hausschuhen, welche er mitgebracht hatte, um nicht die gesamte Zeit über auf Socken herumlaufen zu müssen.

Mit müden Beinen, aber dafür einem umso aufgekratzten Gefühl in seiner Brust stand er auf. Versuchte sich so gut wie möglich nicht den Kopf am oberen Bett des Hochbetts zu stoßen.

Seine Arme wurden von einer Gänsehaut überzogen. Dieser lag es zugrunde, dass er sich hastig einen seiner dicken Pullover überzog, der gerade über einen der vier Stühle hing.

Freak - unknow Angel [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt