,,Xavier?"
Mit großen Augen sah Tristan zu dem Weißhaarigen empor. Dieser hatte sich gerade erhoben und seinen Stuhl zurückgeschoben. Augenblicklich hielt der Jugendliche inne und sah fragend zu dem Hellbraunhaarigen hinunter. Als eben dieser bemerkte, dass er dessen ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, sprach er weiter.
,,Kannst du mir vielleicht noch eine Butter mitbringen, wenn du ohnehin nochmal zum Buffet gehst und dir was Holst?"
Diese Frage ging so sehr in dem stetigen, lauten Gemurmel und dem Geklapper des Bestecks all der anderen Schüler im großen Saal unter, dass Tristan seine Frage tatsächlich noch zweimal wiederholen musste, bevor der andere sie überhaupt verstanden hatte.
,,Und mir vielleicht noch ein Brötchen?", meldete nun auch Darren sich zu Wort, was Xavier mit einem Verdrehen seiner Augen quittierte. Ungeachtet dieser Worte schob er seinen Stuhl bloß weiter zurück, bevor er aus der Lücke trat.
Noch während er ihn wieder heranschon, richtete der Weißhaarige sein Wort an die anderen:
,,Na schön", gab er nach, woraufhin sich ein strahlendes Lächeln auf Tristans Lippen und ein triumphierender Ausdruck auf Darrens Gesicht breitmachte. ,,Möchte sonst noch jemand irgendetwas?"
Niemand konnte etwas gegen die Überraschung tun, welche sich bei dieser Frage in ihren Gesichtern breitmachte.
,,Oho? Wird da jemand weich? Oder ist unser Grummelbär etwa krank? Geht es dir vielleicht nicht gut? Macht dir die Kälte so sehr zu schaffen, dass sie dein Gehirn einfriert?", witzelte Adrian und Darren stimmte mit ein. Auch Ravy musste schmunzeln.
Der Schwarzhaarige hatte das Spektakel die gesamte Zeit über still beobachtet. So sah er auch wie sich der hellblaue Blick des Weißhaarigen augenblicklich verdunkelte. Dieser fand dies alles andere als lustig.
,,Ich kann euch auch nichts mitbringen. Ich dachte nur, dass ich auch mal freundlich sein kann. Und wenn ich ohnehin schon gehe, dann kann ich euch wirklich etwas mitbringen. Da hat Tristan Recht" Das Strahlen, welches sich bei diesen Worten auf den Lippen des Hellbraunhaarigen breit machte, schien unbezahlbar. ,,Also, will nun jemand noch etwas? Adrian? Ravy? Collin?"
Ersterer trug ihm tatsächlich auf ihm noch ein Schälchen Honig mitzubringen. Ravy selbst schüttelte bloß dankend den Kopf. Er hatte das Frühstück für sich schon vor einigen Minuten für beendet erklärt und keinen Hunger mehr. Und Collin reagierte gar nicht.
Er blickte mit auf halber Höhe erstarrten Brötchen in Richtung der Eingangstür des Speisesaals. Starrte dort regelrecht hin, als ob er auf irgendetwas warten würde. Oder mehr irgendjemanden.
Besorgt und verwirrt tauschten die anderen einige Blicke. Sie konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen, was dies nun schon wieder zu bedeuten hatte.
Dies war nicht das erste Mal und sie hatten ein ihren Anführer auch nicht erst einmal mit gemeinen Sprüchen geärgert, aufgezogen oder eine reingewürgt, doch trotzdem besorgte dieses Verhalten sie.
Xaviers Blick verdunkelte sich, der Weißhaarige presste seine Kauleisten aufeinander. Bloß wegen diesem verdammten, blonden Nichtsnutz verhielt sich ihr Anführer nun so!
Auch Darren verkrampfte sich vor Wut und Abscheu um sein Besteck. Tristan zog die Stirn in Kraus, während sich in Adrians Augen ein beinahe sanftmütiger Blick legte und Ravy konnte dies bloß nachdenklich betrachten.
,,Collin?"
Ungeachtet dessen Abwesenheit und der Grobheit dieser Geste, stieß der Stehende den Dunkelhaarigen an. Dieser zuckte augenblicklich zusammen und sah verwirrt blinzelnd zu diesem empor. Beinahe blickte Collin schon verschreckt drein.
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Freak - unknow Angel [BoyxBoy]
ParanormalWenn Fiktion und Wahrnehmung, Einbildung und Realität, Panik und Geborgenheit, ineinander verschwimmen, dann sind nicht einmal mehr die Pläne des Schicksals vor den herannahenden Gefühlen sicher. Eine Nacht, eine Party verändert Ravys Leben. Während...