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Danach füllte Schweigen die Wohnung. Schweigen, welches wieder und wieder von den Stimmen von Hermine, Ron und Harry unterbrochen wurde. Doch anstatt, dass es alles irgendwie besser machte, schien und schien es bloß noch schlimmer zu werden.

Selbst den Löffel, den sich Ravy immer und immer wieder mit dem unglaublich leckeren Himbeerpudding in den Mund schob, traute er sich nicht zu laut gegen die Glasschüssel prallen zu lassen. Als ob er damit das Tier aufschrecken würde, welches zumindest im Moment neben ihm zur Ruhe gekommen war.

Er konnte nicht einmal diesen wunderbar frischen und doch merkwürdig künstlichen Geschmack der kleinen Frucht auf seiner Zunge genießen, so angespannt und unwohl fühlte er sich.

Etwas, bei dem er sich ganz und gar nicht gut fühlte, so zu fühlen.

Er fand es dem anderen gegenüber nicht gerecht, der sich auf seine Art und Weise durchaus Zeit und Mühe ihm gegenüber gemacht hatte. Doch er wusste nicht, wie er dies wieder geradebiegen sollte.

Unsicher beugte er sich nach vorne und stellte die Leere Schüssel des Puddings wieder auf dem Tablett auf.

Dabei erzitterte er heftig, kaum dass die Decke dabei ein wenig von seinen Schultern rutschte. Zuvor war ihm noch gar nicht aufgefallen, wie kalt es in diesem Zimmer geworden war.

Erschrocken fuhr er zusammen, als er sich wieder zurücklehnte und Jason neben ihm kaum im nächsten Moment aufsprang. Erneut durchzuckte sein Herz einen Stich. Er hatte nicht gewusst, dass der andere seine Nähe als so unglaublich schrecklich empfand.

Schluckend zog er die Decke wieder bis zu seinem Kinn empor und starrte zum Fernseher. Dabei versuchte er den anderen zu ignorieren, den er aus seinem Augenwinkel beobachten konnte, wie er mit dem Tablett beladen das Wohnzimmer verließ.

Die Tür schloss dieser wieder hinter sich. Lehnte sie nicht an, wie er es bereits einmal getan hatte, sondern schloss sie wirklich und wahrhaftig. Schloss den Schwarzhaarigen aus, sodass dieser nicht einmal mitbekommen konnte was der andere auf der anderen Seite tat.

Verkrampft krallte er sich in die Wolldecken. Vergrub seine Finger in dem Stoff und atmete tief durch. Er wollte nicht, dass ihn so etwas verletzte. Wollte es nicht zu lassen. Wollte es nicht fühlen.

Denn dies bedeutete, dass dieser junge Mann, über den er nichts mehr wusste, als dass er Geheimnisse vor ihm hatte, mochte. Dass er nicht mehr wütend auf und zornig über ihn war, weil dieser ihm nicht die Antworten auf die Fragen gab, die ihn nicht mehr schlafen ließen.

Fragen, deren Gründe bereits zum dritten Mal beinahe der Grund dafür gewesen waren, dass er sein Leben verloren hatte. Und Gründe, welche dafür sorgten, dass er wirklich so langsam seinen Verstand verlor.

Auch die Gedanken daran, was sein Verstand ihm vorgespielt hatte. Und was dieser ihn hatte halluzinieren lassen, taten ihm weh. Ließen ihn weiter und weiter an sich zweifeln.

Und an der Einsamkeit, die ihn packte, wenn er daran dachte, weshalb er sich überhaupt in diesem Wald befunden hatte... Weshalb er dort gewartet hatte... Und weshalb er provoziert hatte, dass diese Monster ihn wieder beinahe töteten...

Sein Atem war zittrig, während er schwach die Augen schloss und sich bloß umso tiefer in das Polster der Couch zurücksinken ließ.

Er wollte die Gedanken daran vertreiben. Wollte die Erinnerungen aus seinem Verstand löschen und es einfach nur noch vergessen, doch... Es wirkte nicht nur einfacher gesagt als getan. Es war einfacher bloß darüber zu reden, als es wirklich zu tun.

Denn in Wirklichkeit fühlte es sich so an, als versuche er sich gegen eine Wand aus schwarzem, Undurchdringlichen Nebel zu stellen, deren einziges Hindernis er selbst war. Und welche keinerlei Problem damit hatte einfach so über ihn hinweg zu rollen.

Freak - unknow Angel [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt