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Blinzelnd schlug Ravy die Augen auf. Lautstark vernahm er, wie ihm das Blut durch die Adern rauschte. Sein Atem erklang in seinen Ohren übermäßig laut. Jegliche Geräusche um ihn herum erschienen ihm dumpf und unwirklich. Die Sicht vor seinen Augen war verschwommen.

Die Formen und Farben um ihn herum unscharf und das Licht ohnehin viel zu hell. Kopfschmerzen hämmerten innerhalb seines Schädels, hinter seinen Schläfen pochte es und jegliche Muskeln seines Körpers fühlten sich bleischwer an.

Seine Gelenke konnte er kaum bewegen, so sehr schmerzte es und seine Knochen wirkten auf ihn unwirklich weich.

Er wusste nicht mehr, was geschehen war. Bloß, dass ihm schrecklich kalt und sein Kopf schrecklich müde war. Er wollte sich einfach nur wieder hinlegen, weiterschlafen und am liebsten niemals wieder aufwachen. Oder zumindest versuchte sein Verstand ihm dies einzureden.

Eigentlich hätte er nämlich nichts lieber getan, als endlich herauszufinden, wo er sich befand.

Allein dieser Komplexe Gedanke ließ seine Kopfschmerzen weiter anschwellen und ins Unermessliche steigen. Einen winzigen Moment lang, schloss er seine Augen und sammelte er sich.

Dann schlug er seine Lider erneut auf. Wieder war seine Sicht verschwommen und die Formen unscharf, doch das Licht schmerzte nicht mehr allzu sehr in seinen empfindlichen Augen. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen, in der Hoffnung, irgendetwas erkennen zu können. Doch vergeblich.

Das Einzige, was er mit Sicherheit feststellen und erkennen konnte war, dass er sich in einem Raum befand, den er noch niemals in seinem Leben gesehen hatte. Oder sich zumindest nicht an irgendeinen solchen erinnern konnte.

Seinen Blick durch den Raum gleiten zu lassen, verstärkte bloß den Schwindel, welcher bereits im Anschlag lauerte. Bloß darauf wartete, dass er ihn anfallen und in die Qual der Übelkeit hinab ziehen konnte.

Seicht, aber dennoch zügig genug, schloss er seine Lider wieder. Konzentrierte sich zuerst einmal auf das, was er glaubte zu fühlen, zu hören und zu riechen.

Seine Augen brauchten wohl noch etwas, um sich an diese Situation zu gewöhnen und seinen Zustand eben nicht nur noch schlechter zu machen, als er bereits war. Und er wollte es auf keinen Fall provozieren, also gab er nach und versuchte es nicht weiter.

Das Erste, was er bewusst wahrnahm, was der weiche Stoff unter seinen Fingerspitzen. Kaum war ihm dies einmal eben nicht entgangen und wirklich aufgefallen, fiel ihm ebenfalls auf, dass diese weiche, nachgebende, überall um ihn herum war.

Er lag also auf einem Bett. Oder mehr in einem Bett.

Kurz zuckte er mit seinen Fingern empor. Unauffällig. Leise. Mehr fühlte er sich erst einmal ohnehin nicht in der Lage zu erkennen.

Da dieses Dumpfe noch immer nicht gänzlich aus seinen Ihren verschwunden war, sondern ihn bloß langsam wieder in Ruhe ließ, konzentrierte er sich zunächst einmal anschließend auf seinen Geruchssinn.

Er roch frische Wäsche, einen herben Geruch, der eine ungewohnte Wärme in seiner Brust auslöste und... Etwas, das er einfach nicht einordnen konnte. Die Luft um ihn herum war frisch und klar. Ein wenig kalt vielleicht. Alles andere von abgestanden und stickig. Und...

Er schaffte es nicht mehr sich weiter zu konzentrieren. Seine geschlossenen Lider wurden mit jedem Moment, der verging verlockender, sein Körper immer schwerer und dass er sich bloß auf das konzentrierte, was er roch und dies so unglaublich angenehm auf ihn wirkte... Trug nicht gerade dazu bei, dass er sich wacher und klarer fühlte.

Eher im Gegenteil.

Noch bevor er es überhaupt so richtig verstand, rutschte er weiter und weiter in das Land der Träume, welches nichts als angenehm ruhige Schwärze für ihn bereithielt.

Freak - unknow Angel [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt