Freak - unknow Angel [BoyxBoy]

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Überall um Ravy herum war es laut. Einfach nur laut. Menschen wuselten umher, stressten sich, weil sie auf die andere Seite des gigantischen Gebäudekomplexes mussten, versuchten pünktlich zu sein und zogen dabei meist so unglaublich viel Gepäck hinter sich her, dass sie jeden anderen, der ihn Weg auch nur kreuzte, nahezu umrammten.

Der Schwarzhaarige selbst hätte kaum mehr als die beiden aufschwingenden Glastüren am Eingang gesehen und wollte am liebsten gleich wieder umdrehen.

Er stand nicht einmal drei Schritte im Gebäude und war bereits mindestens vier Mal angerempelt und beinahe umgerannt worden. Er konnte diesen gigantischen Bahnhof dieser Großstadt einfach nicht ausstehen.

Xernovas war schön, wenn auch eisig und kalt. Zumindest, solange man sich eben nicht auf diesem Weg fortzubewegen versuchte.

Der Schwarzhaarige selbst fuhr bloß ungerne mit dem Zug. Er verabscheute beinahe schon eben dies zu tun. Es war eben jeder ausschlaggebende Punkt gewesen, weshalb er von Anfang an beschlossen hatte zu sparen, um sich so schnell wie möglich einen eigenen Wagen zu kaufen.

Wäre er länger als das erste halbe Jahr auf diesen schrecklichen Bahnverkehr in dieser Stadt angewiesen. Er wäre wohl zu allem und jedem zu spät gekommen. Sein gesamtes Leben lang. Und dies war definitiv nichts, was er ausgehalten hätte.

Todesmutig trat er einige Schritte vor. Doch gleich musste er wieder einen jungen Mann mit schwarzem Krausehaar und Kopfhörern auf den Ohren ausweichen, der bloß auf sein Mobiltelefon starrte und sich gar nicht für seine Umgebung zu interessieren schien.

Genervt stieß der Schwarzhaarige seinen Atem aus und kämpfte sich weiter. Dass er, bis er an einer der verdreckten Sitzmöglichkeiten am Rand, zwischen den vielen, überfüllten und bunt beleuchteten Läden im Hauptbahnhof, angekommen war, noch drei weitere Male angerempelt wurde...

Trug nicht gerade dazu bei, dass sich seine Laune wieder verbesserte. Wobei er sich nicht einmal sicher war, ob dies in seinem Zustand überhaupt noch möglich war. Er verabscheute es einfach.

Genervt und ruppig zog er sich den ausgedruckten Zettel mit seiner Fahrkarte aus der Manteltasche und kontrollierte sowohl sein Gleis als auch die Uhrzeit. Sie hatte in diesem Moment 9:22 in einer guten viertel Stunde würde sein Zug von Gleis vier aus abfahren.

Mit diesem würde er bis zu einem kleineren Bahnhof tuckern, einen großen Umweg in eine gänzlich andere Ecke des Landes machen und von dort aus mit einem unausstehlich alten, kleinen und stickigen Zug die letzten Stunden in sein Heimatdorf.

Er würde bis zum Abend unterwegs sein. Wenn nicht sogar bis tief in die Nacht. Immerhin kann man Züge. Diese hatten doch so oft Verspätung, wie sie nur konnten.

Ganz so, als ob sie sich selbst darum kümmern wollten, dass sie ihre Fahrgäste vergraulten. Doch da diese sich mindestens genauso schrecklich benahmen... Hatte dies wohl kaum einen Nutzen.

Vollkommen am Ende mit seinen Nerven, stopfte Ravy den Zettel wieder zurück in seine Manteltasche. Gerade wollte er wieder nach seinem mittelgroßen Koffer greifen, den er neben sich abgestellt hatte, da rauschte auf einmal jemand vorbei und schleuderte diesen mit sich.

Beinahe die Fassung verlierend, stürmte der Schwarzhaarige vor und zog seinen Koffer wieder aus der wuselnden Menge, bevor er verloren ging.

Er benötigte in diesem Moment sehr viel seiner kostbaren Beherrschung, um nicht gänzlich seine Nerven zu verlieren und auf alles einzuschlagen, was sich ihm in den Weg stellte. Dies wäre nicht gerade gut angekommen.

Einige Male atmete er tief durch, bevor er meinte, dass er sich ausreichend gefasst hatte. Kaum hatte er dies beschlossen, stürzte er sich in den Strom der Menschen, ohne sich weitere Gedanken zu machen.