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Nele

Etwas unbeholfen steige ich in mein Auto ein und atme verzweifelt aus. Omg was war da nur los mit mir? Ich habe nicht mal einen gescheiten Satz rausbekommen, ohne das ich dachte, ich würde jeden Moment umkippen. Ich fahre mir mit meinen Händen durch die Haare. Wieso reagiere ich bitte so auf sie? Reiß dich zusammen Nele. Sie wirkte alles andere als unhöflich, nur etwas in Eile vermute ich. Aber als ich ihr Auto gesehen habe. Was zur Hölle!! Wie kann sie sich sowas leisten?? Sie ist doch jünger als ich, also nehme ich mal an. Ob ihre Eltern reich sind? Ihre und Elias's Kleidung sehen schon etwas teurer aus. Elias trägt viele Markenklamotten, was aber in dem Alter auch ziemlich normal ist.

Clara

Ich schaue zuhause kurz nach ob Elias schläft und löse Maria ab, welche an unserem Küchentisch sitzt und dort etwas ließ. Wir haben zwar auch eine Couch, aber ich glaube sie mag es dort, sonst würde sie sich umsetzen. Ich warte noch bis es 10 Uhr ist und mache mich dann mit den Fahrrad auf den Weg zu Patrick. Er wohnt zum Glück nicht all zu weit weg. Also Geschenk bringe ich ihm einfach 2g von meinem Gras mit, denn ich hatte nicht wirklich Zeit irgendwas Richtiges zu besorgen. Ich wusste nicht mal ob ich überhaupt hingehe. Schon als ich in die Straße einbiege, kann ich die laute Musik hören. Naja hier wohnen eh viele alte Leute mit Hörproblemen, deshalb müssen wir uns da nicht so große Sorgen machen. Ich stelle mein Fahrrad in die Einfahrt und verstecke es etwas in einem Busch, da ich kein Schloss habe. Bei so vielen betrunkenen Leuten muss man gut auf seine Sachen aufpassen. Letztes Jahr auf einer Party hat irgendwer mein Fahrrad abgezogen, weil ich es nicht abgeschlossen hatte. Es war zwar nur ein billo Fahrrad, weshalb es nicht so schlimm war und ich am nächsten Tag einfach ein neues gekauft habe, aber trotzdem musste ich dann an dem Abend laufen. Mir kommen, wie ich es erwartet habe, ziemlich viele aus meiner Stufe entgegen. Ein riesiger Vorteil an Privatschulen fast alle von uns haben riesen Häuser und man kennt sich eigentlich immer, wenn man einmal auf der Schule war. So ist es wahrscheinlich auch bei Patrick. Ich laufe der lauten Musik entgegen und schaue mich nach meinen Freunden um. Ich hatte ihnen vergessen zu schreiben, aber das wird schon. 

"Claraaa!" Ich spüre wie sich ein Arm meine Schultern schlingt. Ein kurzer Blick verrät mir, dass es Patrick ist. Perfekt. "Happy Birthday." Schreie ich gegen die laute Musik. "Danke." Schreit er zurück und aus meiner Jackentasche hole ich mein Geschenk heraus. "Für dich. Ein kleines Geschenk." Lache ich und er grinst mich breit an. "Danke." Er umarmt mich nochmal fest und überlegt für einen Moment. "Dennis und Sophie sind im Garten. Ich komme gleich, dann könne wir einen rauchen." Er wedelt mit dem kleinen Tütchen herum und ich bin mehr als einverstanden mit dieser Idee. Bevor ich raus gehe, nehme ich mir noch ein Bier aus dem Kühlschrank und gehe dann raus. Hier ist es bisschen ruhiger, die Musik ist nicht so laut und sofort entdecke ich meine besten Freunde. "Du bist gekommen." Freut sich Sophie und fällt mir um den Hals. "Natürlich." Ich umarme auch Dennis und dann kam auch schon Patrick mit einem fertig gebautem Joint. 

"Macht ihr mit?" Sieht er die anderen beiden erwartungsvoll an und beide nicken hastig. Wir lassen uns an der Seite der Veranda nieder und das Geburtstagskind zündet den Joint an. Wir reichen den Joint im Uhrzeigersinn herum und lauschen der Musik aus dem Haus. Nach dem Joint sind wir alle gut drauf und Dennis, Sophie und ich gehen rein zum trinken und tanzen. "Siehst du die?" Dennis tippt mich von der Seite an und zeigt unauffällig in die Richtung eines Mädchens, welches ich noch nie gesehen habe. Ich nicke als Antwort und dann fährt er fort. "Sie starrt dich schon die ganze Zeit an. Schnapp sie dir." Lacht er. Lachend schüttel ich kurz den Kopf und exe daraufhin mein Getränk, bevor ich zu ihr rübergehe. 

"Hey." Tippe ich sie an, denn als sie gesehen hat, dass ich auf sie zukomme, hat sie sich schnell umgedreht. "Ganz alleine hier?" Frage ich sie, als sie mich zu mir umgedreht hat. Etwas verlegen schaut sie auf den Boden. "Ich hab meine Freundinnen irgendwie verloren." Ihre Stimme ist recht leise, aber trotz der lauten Musik kann ich sie einigermaßen verstehen. "Was ein Jammer." Grinse ich sie frech an. "Clara." Stelle ich mich vor, worauf sie sofort mit "Paula" antwortet. "Tanzen?" Ich strecke ihr meine Hand aus und nach einem kurzen Nicken, nimmt sie sie und ich führe sie auf die Tanzfläche. Ich zwinkere Dennis noch schnell zu und verdeutliche ihm, dass es bis jetzt gut läuft und ich sie höchstwahrscheinlich noch flachlegen kann. Am Anfang tanzen wir leicht auf Abstand, doch als sie dann nach meiner Hüfte greift, fangen wir an enger zu tanzen. Sie ist doch nicht so schüchtern, wie ich gedacht habe.

Ich war noch nie wirklich ein Beziehungsmensch. Meistens sind es One-Night-Stands oder einmal auch eine Art Freundschaftplus, aber nie etwas festes. Ich denke mir immer, wieso ich mich an eine Person binden muss, wenn ich auch einfach mehrere haben kann. Es ist so wie mit Pizza. Ich esse gerne Pizza, aber manchmal esse ich auch gerne Nudeln oder so. Genau das Gleiche. 

Mittlerweile tanzen sind wir so nah, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde und ich bekomme das starke Verlangen sie zu küssen. Ohne zu zögern ziehe ich sie an mich ran und sofort erwidert sie den Kuss. Mit Leidenschaft hat es eher weniger zu tun, sondern man konnte die Lust förmlich spüren. Wir lösen uns für einen kurzen Moment und ich ziehe sie hinter mir her, bis wir plötzlich in Patrick stoßen, welcher mit einem anderen Mädchen redet. Sie ist etwas älter als wir, aber ist oft dabei wenn wir feiern. Eva heißt sie glaube. "Och hey Clara." Begrüßt sie mich und wir umarmen uns. "Bist du dir sicher?" Höre ich Patrick zu Eva sagen, als wir an ihnen vorbei laufen wollen. Doch das bekommt meine Aufmerksamkeit. 

"Was ist los?" Frage ich verwirrt und ich kann Paula ansehen, dass sie ungeduldig wartet. "Die Cops!" Antwortet Eva. "Irgendein Nachbar hat sie angerufen." Meine Augen weiten sich direkt. Ich darf nicht von der Polizei durchsucht werden. Dann bin ich komplett am Arsch. "Bist du sicher?" Meine Stimme wird ernst. "Ziemlich." Sofort löse ich mich auf Paula's Griff und laufe schnell davon. Ich höre sie noch was sagen, aber ignorierte es. "Wir müssen gehen. Sofort." Sehe ich Dennis und Sophie ernst an und sofort wissen sie, was Sache ist und folgen mir. Draußen konnte man die Sirenen der Autos schon hören und sogar das Blaulicht sehen. "Geht vor. Ich hab mein Fahrrad." Sofort fangen Sophie und Dennis an in den andere Richtung, der Autos zu rennen und ich schnappe mir mein Fahrrad und fahre ihnen hinter. Wenn uns die Polizei nochmal auf Drogen testet oder durchsucht und irgendwas findet sieht es für uns garnicht mehr lustig aus. Meine Eltern würden mich killen. Wir haben schon viel Scheiße gebaut. Hausfriedenbruch, Ruhestörung, Drogenkonsum und so nen Scheiße. Aus diesem Grund versuchen wir so gut es geht der Polizei aus dem Weg zugehen. Sicherheit geht vor.

Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt