Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)

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Clara

Keine 2 Sekunden später sprühe ich wie mein Handy vibriert. Unauffällig fische ich es aus meiner Handtasche und schaue wer mir schreibt.
Eine Nachricht von Nele.
Was eine Überraschung.

Nele: Dein Ernst??? Meine Eltern sitzen genau gegenüber. Hör auf damit!!!!!!

Ich kann mir mein Lachen geradeso unterdrücken und stecke mein Handy wieder weg, denn im Augenwinkel sehe ich, wie Nele wieder kommt.
"Alles okay Schatz?" Spiele ich die Unschuldige, als sie sich wieder neben mich setzt.
"Ja alles okay." Grinst sie mich gespielt an und dreht sich von mir weg.
"Wann beginnt nochmal die Klassenfahrt?" Will Lynn von Nele wissen. Warte? Stimmt, da war ja was. Die Klassenfahrt.
"Am Freitag fahren wir los."
Was?
Verwirrt schaue ich zu ihr rüber. Gut, dass wir das besprochen haben. Wieso hat sie nichts erzählt? Klar beim erstem Elternabend damals wurde das angesprochen, aber als ob ich da zugehört habe und mir das merken konnte.
"An die Ostsee fahrt ihr oder?" Ihre Mutter nimmt sich noch etwas Salat und stochert in ihrer kleinen Schale rum.
"Ja genau." Nickt Nele und erwidert jetzt meinen Blick, der immernoch ziemlich verwirrt ist. Darüber reden wir später.
Nach dem Nachtisch verabschieden wir uns auch schon und fahren wieder nach Hause.
"Wieso hast du nichts gesagt wegen den der Klassenfahrt?" Frage ich sie im Auto. Ich spüre ihren Blick auf mir, während ich weiter gerade aus auf die Straße schaue.
"Keine Ahnung hab ich wohl vergessen. Ich dachte du wüsstest es." Zuckt sie mit den Schulter, was ich gerade so im Augenwinkel sehen kann.
Sie hat es vergessen?? Ich glaubs auch.
"Immerhin wurde es auf dem Elternabend besprochen am Anfang vom Schuljahr." Fügt sie noch ein, als sie bemerkt, dass ich nichts dazu sage. "Als ob ich da zugehört habe und mir das merken konnte." Verdrehe ich etwas die Augen. Ich habe jetzt wirklich keine Lust zu streiten. "So wichtig war ich dir also. Außerdem bin ich nicht die Einzige, die nicht über alles redet."
Genau in dem Moment drücke ich etwas zu stark auf die Bremse, als die Ampel auf rot schaltet und wir beide werden nach vorne gedrückt.
"Was meinst du damit?" Schaue ich jetzt zu ihr rüber.
"Du redest ja nicht mal mit mir über deinen Bruder oder das mit deinen Eltern. Du verschließt dich komplett vor mir. Oder die Nacht in der du einfach verschwunden, bist mit einem Koffer voll Geld! Weißt du wie das rüber kommt?"
Wieso wusste ich, dass das nochmal ein Thema sein würde?
"Das ist was anderes." Nervös tippe ich auf dem Lenkrad herum und starre die Ampel an.
"Nur weil deins privat ist und meins die Arbeit betrifft?"
"Ja." Gebe ich nur zurück.
"Mag gut sein, aber trotzdem reden wir doch sonst auch über alles."
"Das ist schon ewig her. Ich habe dir doch gesagt, dass ich was klären musste mit dem Geld! Das muss reichen. Und was willst du von mir hören? Dass ich meine Eltern auf den Tod nicht leiden kann? Dass sie das aus mir gemacht haben? Dass sie mich jahrelang nichtmal sehen wollten? Dass sie mir meinen kleinen Bruder weggenommen haben? Meine einzige Familie die ich noch hatte. Dass mich mein Vater geschlagen hat und ich damit nicht umgehen kann? Ist es das, was du von mir hören willst?!" Werde ich jetzt etwas wütend und schlage auf mein Lenkrad.
Ich sehe wie Nele dabei kurz zusammen zuckt.
Diese Ampel will auch nicht grün werden oder?
"Tut mir leid das wollte ich nicht." Legt Nele auf einmal ihre Hand auf meine.
"Doch das wolltest du." Ich ziehe meine Hand weg und fahre endlich los.
Den Rest der Fahrt sagt keiner von uns beiden noch etwas und ich parke mein Auto in meinem Hof. Schweigend steigen wir aus und gehen ins Haus.
"Willst du das ich gehe?" Bricht Nele schüchtern die Stille, Angst vor meiner Antwort. Ich ziehe gerade meine Schuhe aus und schaue sie ziemlich lange an. Wieso denkt sie das?
"Nein. Wieso?"
Sie zuckt nur mit den Schultern und fängt auch an ihre Schuhe auszuziehen.

Ich gehe hoch in mein Badezimmer und mache mich fertig. Genau wie Nele. Heute war ein ziemlich anstrengender Tag. In meinem leicht zu großen T-Shirt und meiner kurzen Jogginghose, mache ich schnell das leicht aus und lege mich dann in mein Bett.

Ich ziehe mir die Decke bis zu den Schultern, als ich merke wie die Matratze auf der anderen Seite runtergeht.
Tief atme ich nochmal aus.
"Tut mir leid, dass ich so geschrien habe. Ich wollte das nicht. Ich liebe dich." Beruhige ich mich langsam. Ich hasse es mich zu entschuldigen und eigentlich mache ich das auch nie, aber Nele hat schon öfters ganz andere Seiten an mir hervorgebracht.
"Ist schon okay. Das weiß ich doch und ich liebe dich auch."
Vorsichtig rücke ich näher an sie heran und sie kuschelt sich schnell an mich, wodurch ich meinen Arm um sie lege.