Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)

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Nele

So wie ich das beurteile hat Clara Elias nichts erzählt, denn er verhält sich wie an jedem anderen Tag. Hätte sie es ihm erzählt, wäre er bestimmt anderst drauf oder?

Ich komme immernoch nicht drauf klar, wie ähnlich sich die beiden sehen. Die Augen, die Gesichtsform, die Nase. Man erkennt sofort das sie Geschwister sind. Auch wenn ich am Anfang, den Gedanken hatte, er wäre Clara's Sohn. Das, jetzt wo ich Clara besser kenne, ziemlich unwahrscheinlich wäre. Außer sie hatte sich ausversehen schwängern lassen bei einem One-Night-Stand. Doch sie hatte mir erzählt, dass sie nicht mehr wirklich viel mit Männern schläft. Alleine bei dem Gedanken, sie schälft überhaupt mit jemand anderen, lässt in meinem Bauch alles zusammen ziehen.
Klar sie könnte es machen, wir waren auf einem richtigen Date erst und wir sind auch nicht exklusiv, aber tief im inneren hoffe ich, dass sie es nicht tut.

Nach dem Unterricht setze ich mich in mein bepacktes Auto und mache mich auf den Weg zu meinem Elternhaus. Eigentlich wollte ich nicht lange dort bleiben, doch ich entschied mich, das ganze Wochenende dort zu verbringen. Die Fahrt ist wirklich nicht lange, aber den Kontrast zur Stadt kann man eindeutig sehen. Hier ist einfach viel mehr grün.

Ich stelle mein Auto auf einen freien Parkplatz und erkenne auch schon ein paar bekannte Fahrzeuge.
"Hallo mein Schatz." Begrüßt mich meine Mutter an der Tür und nimmt mich fest in den Arm. "Hallo Mama."
"Du siehst so hübsch aus. Lange hab ich dich nicht mehr gesehen." Mustert sie mich.
"Solange ist es jetzt auch nicht her. Aber danke." Lache ich und trete mit meinem kleinen Koffer ein.
"Ach da ist ja meine Große." Höre ich die Stimme meines Vater am Ende des Flur.
"Alles Gute zum Geburtstag Papa." Laufe ich hastig auf ihn zu und umarme ihn auch fest. Er gibt mir einen Kuss auf den Kopf. "Danke Liebes. Ich freu mich, dass du hier bist."
"Natütlich komme ich zu deinem Geburtstag. Was ist das den für eine Frage." Lache ich leicht.
"Ich stelle kurz meinen Koffer in mein altes Zimmer und komme dann."

Mein altes Zimmer wurde mitlerweile zu einem Fitnessraum umfunktioniert und das alte Zimmer meines Bruders wurde zu einem Gästezimmer verwandelt.

Ich stelle meinen Koffer nur kurz ab, hole mein kleines Geschenk und gehe dann ins Wohnzimmer zu den anderen.
Es sind nur mein Bruder und seine Frau hier, denn Geburtstage feiern wir meistens nur im engen Kreis.

"Ach unsere Prinzessin hat es aus der Großstadt auch mal wieder ins kleine Dorf geschafft." Scherzt Markus, mein Bruder.
"Ich freu mich auch riesig dich wieder zu sehen, du Spinner." Umarme ich ihn. Wir lieben es uns gegenseitig aufzuziehen. Natürlich meinen wir davon nichts ernst.
"Lange nicht mehr gesehen Lara." Umarme ich seine Frau ebenfalls. Die beiden sind schon zusammen seit sie 15 waren, es war nur eine Frage der Zeit, wann sie heiraten würden.
Wir haben früher ziemlich viel zu dritt gemacht, auch wenn ich 2 Jahre jünger bin als die beiden, aber ich glaube ihnen hat das nichts ausgemacht.

"Nele, Schatz kannst du mir kurz helfen?" Höre ich die Stimme meiner Mutter. "Klar."
"Kannst du das hier rübertragen?" Sie zeigt auf einen Kuchen und ein paar Teller. "Aber natürlich."

Meine Mutter und ich stellen alles auf den Tisch und das kleine Kaffee und Kuchen kann beginnen.
"Ich hab überigens noch etwas für dich Papa."
"Das wäre doch nicht nötig gewesen. Danke." Reiche ich ihm mein kleines Geschenk.
"Jeder verdient zu seinem Geburtstag ein Geschenk."
Es ist ein altes Buch über Modelflugzeuge, da er sich für die alten Flugzeuge schon immer sehr interessieren hat.
"Dankeschön Schatz. Das ist wirklich toll."

Wir reden über unsere Jobs und was wir in der letzten Zeit so erlebt haben.
"Eva schleift mich immer zu irgendwelchen Clubs und so, dass wird echt langsam nervig." Lache ich als das Thema andere Familienmitglied aufkommt.
"Immerhin gehst du jetzt mehr raus als damals. Jetzt kannst du deine Jugend noch nachholen." Lacht meine Mutter. Ich hätte niemals gedacht, dass sie Eva da unterstützt. Früher war sie etwas strenger was feiern und so anging, aber mittlerweile bin ich auch schon 24.

"Hast du es wenigstens geschafft jemanden Neues in einem Club kennenzulernen?" Fragt Markus und grinst mich an. Leicht verschlucke ich mich an meinem Getränk.
"Nein." Antworte ich nur und schon mischt sich meine Mutter wieder ein.
"Apropos... ich habe Luisa gefragt ob sie kommen möchte. Sie müsste auch gleich kommen. Ich dachte du würdest dich freuen. Ihr habt euch bestimmt schon lange nicht mehr gesehen."

Sofort werden meine Augen groß und auch Markus schaut etwas entsetzt. Lara wirkt etwas verwirrt.
Um ganz ehrlich zu sein, habe ich meinen Eltern nicht den wahren Grund unserer Trennung erzählt. Da ich nicht wollte, dass sie schlecht von ihr dachten. Aber ich bin wirklich nicht in der Stimmung Luisa wieder zusehen.
Und als hätte sie es gehört, klingelt es schon an der Tür und mein Vater und meine Mutter gehen sie öffnen.

"Was mach ich denn jetzt?" Flüstere ich Markus verzweifelt zu.
"Du hast ihnen immernoch nicht den wahren Grund erzählt?" Flüstert er vorwurfsvoll. "Ahh gut und ich dachte ich hätte etwas verpasst." Flüstert jetzt auch Lara.

"Markus bitte. Mach was!" Genau in dem Moment kommen meine Eltern gefolgt von Luisa ins Wohnzimmer. Ich glaube, ich habe mich schon lange nicht mehr so unwohl gefühlt.
"Luisa... na." Begrüßt Markus sie und umarmen sich.
"Hey." Umarme ich sie ebenfalls und blicke hilfesuchend zu meinem Bruder.

Luisa hat sich vom aussehen null verändert.
"Danke für die Einladung nochmal. Ich war am anfang etwas überrascht ganz ehrlich." Lacht sie leicht und nimmt neben mir Platz.
"Ach Luisa das ist doch wirklich nicht der Rede wert. Auch wenn ihr nicht mehr zusammen seit mögen wir dich trotzdem noch sehr gerne." Meine Mutter deutet dabei auf mich und ich kann nichts anderes machen, als mit zusammen gepressten Lippen zu nicken.

Für eine ganze Weile ist es still. Markus und Lara wissen auch nicht genau, was sie sagen sollen.

"Was soll das? Was machst du hier?" Stelle ich meine Exfreundin zur Rede, als wir einen kleinen Moment für uns haben.
"Was meinst du? Deine Eltern haben gefragt, ob ich komme und sie meinten du würdest dich freuen, wenn ich komme." Gibt sie leise von sich. Ich schlage mir leicht auf die Stirn.
"Ich wusste vor 10 Minuten nicht mal, dass du überhaupt kommst." Gebe ich etwas streng von mir. "Ohh."
Ich bin wirklich nicht in der Stimmung sie zu sehen. Wie bekomme ich sie denn jetzt nur los?