ClaraIch setze mich an den Tisch und warte bis sich beide hinsetzen.
"Ich dachte wir könnten uns auf dich verlassen. Clara." Meine Mutter sieht mich enttäuscht an. Ach bitte.
"Es ist doch alles in Ordnung."
"Immerhin steht das Haus noch." Sagt mein Vater abwertend.
"Ich bin alt genug, um alleine zu enttscheiden, ob ich da hingehen möchte oder nicht." Entgegene ich wieder.
"Solange du in unserem Haus wohnst und von unserem Geld isst, entscheiden wir das!" Schaut er mich streng an. Da liegt er nicht ganz falsch.
"Wenn du nicht weiter zur Therapie gehst, dann können wir Elias nicht bei dir lassen und wir nehmen ihn wieder mit." Mein Vater hängt schon wieder an seinem Handy und schaut mich nicht mal richtig an.
"Das ist nicht euer ernst? Das könnt ihr nicht machen!" Werde ich jetzt laut.
"Zügel deinen Ton. Wir sind deine Eltern. Was hast du denn gedacht passiert, wenn wir das rausbekommen? " Schreit mein Vater jetzt zurück und knallt sein Handy auf den Tisch.
"Er hat gerade Freunde gefunden und lebt sich richtig ein. Ihr könnt ihn nicht wieder mitnehmen."
"Das ist nicht deine Entscheidung, Clara. Es ist zu gefährlich, wenn du nicht weiter zur Therapie gehst." Sagt er streng.
Ich schüttel nur mit dem Kopf. "Ich würde ihn niemals in Gefahr bringen."
"Das wissen wir Schatz. Aber du weißt was wir meinen." Mischt sich jetzt meine Mutter ein. Ich bin echt manchmal überrascht, wie ruhig sie auf alles reagiert. Während mein Vater und ich nur rumschreien.Meine Eltern stehen auf und stellen sich hinter die Stühle.
"Es ist ganz einfach Clara. Entweder du geht dort hin oder wir nehmen ihn mit. Du hast bis morgen Zeit, sonst bist du wieder ganz alleine." Ohne etwas weiters zu sagen verschwinden sie aus der Haustür.
"Fuck!!" Schreie ich ziemlich laut und werfe eine leere Tasse gegen die Treppen, so dass es laut scheppert und sie in 100 Teile zerspringt. Ich entdecke Elias oben an der Treppe stehend und noch trautiger als davor aussieht. Wir schauen uns ziemlich lange einfach nur an, bis wir beide den Augenkontakt gleichzeitig abbrechen und weglaufen.
Am Anfang wäre ich bestimmt froh gewesen, dass Elias wieder geht, aber jetzt. Ich will nicht, dass er mich alleine lässt und ich will ihn nicht bei meinen Eltern lassen. Sie sind gemein. Ich habe mich an ihn schon so gewöhnt, auch wenn es öfters etwas umständlich ist, aber das ist mir egal.
Aber ich hasse diese Therapie und die Medikamente die man dort bekommt, sind auch der Horror. Ich komme ohne dieses Scheiß viel besser klar. Ich schenke mir ein Glas Whiskey ein und trinke es in einem Schluck, um mich zu beruhigen.
Gegen 16 Uhr mache ich uns etwas zu Essen. Wir haben bis jetzt kein Wort darüber wechselt.
Wir sitzen still am Tisch und essen beide unser Essen. Wir würdigen uns keinen Blick. Ich weiß, dass Elias viel zu neugierig gewesen ist und alles mitbekommen hat. Aber er weiß von meinen Problem nichts. Er weiß nur, dass ich in Therapie gehe, um dort mit einem Mann zureden. Er ist viel zu jung, um das alles zu verstehen.Elias stellt seinen Teller in die Spühlmaschine und geht zurück in sein Zimmer. Auf der Treppe bleibt er dennoch stehen und dreht sich um zu mir. "Ich will nicht zurück zu Mum und Dad." Es hört sich fast an, als würde er anfangen zu weinen.
"Ja ich weiß Kleiner. Ich weiß."
Er nickt kurz und dreht sich wieder um, um in sein Zimmer zu gehen. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und schnaufe verzweifelt aus. Ich glaube es gibt nur eine Option für mich.Am nächstes Morgen fahre ich Elias in die Schule und melde mich dann für heute krank. Dennis und Sophie schreibe ich, dass ich mich nicht gut fühle und heute nicht komme.
Nele
Schon seit Elias heute morgen, dass erste Mal das Klassenzimmer betreten hat, merkt man das irgendetwas nicht stimmt. Er ist die ganze Zeit abwesend. Sein Geischt ist blass und erstarrt viel in der Luft herum. Außerdem sind seine Augen ziemlich ausdruckslos. Ist irgendwas passiert? Oder ist er einfach nur krank?
Als es zur Pause klingelt stürmen alle heraus außer Elias. Er starrt nur wieder die Wand an.
"Elias? Es hat zur Pause geklingelt." Versuche ich ihn mit weicher Stimme aus dem Bann zu ziehen.
"Ohh Entschuldigung. Ich gehe schon." Er steht gerade auf, doch ich halte ihn kurz fest.
"Ist alles okay bei dir? Hast du dir das mit dem Orchester schon überlegt?" Frage ich ihn, doch er schaut mich nur an. Man diese Augen. Ich komme mir, als würde sie vor mir stehen.
"Ich weiß nicht, ob das noch nötig ist." Nuschelt er etwas. "Was?" Was meinst er damit? "Ich gehe wahrscheinlich wieder zu meinen Eltern." Er klingt wirklich traurig darüber. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass seine Eltern nicht tot sind.
"Setz dich doch nochmal hin. Willst du darüber reden?" Er sieht etwas traurig auf den Boden und nickt dann leicht. "Clara ist nicht so gut im reden. Sie schweigt immer nur." Flüstert er, während er sich wieder hinsetzt. "Das kann ich mir vorstellen." Flüstere ich eher zu mir selber. Ich kenne sie zwar nicht gut, aber man merkt, dass sie nicht so die Person ist, die über Probleme redet.
Ähmm was mache ich den jetzt? Was soll ich ihn den jetzt fragen?
"Wohnen deine Eltern denn nicht hier?" Fange ich mal normal an und direkt schüttelt er seinen Kopf. "Unsere Eltern wohnen in England und ich bin vor paar Monaten nach Deutschland zu Clara gekommen wegen der Schule." Erklärt er mir. "Also hat Clara schon davor hier gewohnt alleine?" Auf meine Frage nickt er leicht. Aber ist sie nicht erst 19 geworden? Dann war sie ja richtig jung. "Seit sie 16 ist, wohnt sie hier alleine und wir sind zurück nach England gegangen."
Sie wohnt seitdem sie 16 Jahre ist alleine? Ist das überhaupt legal? Da war sie ja noch ein Kind.
"Und wieso sollst du jetzt wieder zurück? Gefällt es dir hier nicht?" Ich verstehe diese Familie einfach nicht. Warum sind alle so kompliziert? Naja außer Elias vielleicht. Er tut mir ziemlich leid. Clara auch.
"Nein. Ich liebe es hier. Ich will nicht zurück.... aber..." Er macht eine Pause und ich lasse ihm genug Zeit und höre einfach nur zu. "Clara und meine Eltern streiten immer und schreien sich an und...." Er macht wieder eine Pause. "Papa hat irgendwas gesagt, wenn sie nicht wieder in... so... ähm.. so eine Therapie geht, nehmen sie mich wieder mit."
Was?? Therapie?? Ihm küllern ein paar Tränen die Wange herunter, welche er schnell mit seinem Ärmel wegwischt. Ihm ist es wahrscheinlich unangenehm vor mir zu weinen.
Ich umarme ihn, auch wenn man das eigentlich nicht so machen soll bei seinen Schülern, aber das ist mir jetzt egal. "Das wird schon wieder. Will Clara da nicht mehr hingehen?"
Ich streichel ihn etwas über den Rücken, bevor ich mich wieder richtig hinsetze.
"Sie geht da schon seitdem sie 15 ist hin, glaub ich. Aber sie mochte es nie." Ich nicke verständnisvoll.
"Vielleicht solltest du den ersten Schritt machen und mal mit deiner Schwester reden. Wenn sie nicht gerne anfängt. Und ihr dann zuhören, was sie dazu zu sagen hat und sie sich jetzt fühlt." Ich lege meine Hand auf seine Schulter.
"Danke Frau Fink. Sie sind wirklich sehr nett." Grinst er mich an.
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Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)
Novela JuvenilWas passiert, wenn dich deine Eltern dazuzwingen, dass dein kleiner Bruder bei dir leben soll und du dich dann in seine Lehrerin verliebst, obwohl du eigentlich nur Sex haben wolltest mit ihr. Was würde dein kleiner Bruder davon halten? Genau damit...