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Clara

"Alsooooo jetzt erzähl doch mal wie war es?" Elias ist viel zu aufgeregt und neugierig für meinen Geschmack. Aber so sind nunmal kleinere Geschwister.
"Ja es war gut." Antworte ich kurz und drehe meine Spaghetti mit meiner Gabel auf.
"Was habt ihr gemacht?"
"Wir haben Essen bestellt, geredet und einen Film geschaut." Schnaufe ich etwas. Ich hoffe die Fragen hören bald auf.
"Kenne ich Sie?" Elias weiß, dass es eine Frau ist und er weiß auch dass ich auf beide Geschlechter stehe. Für ihn ist das vollkommen normal.
"Nein." Sage ich schnell. Er nickt darauf nur und isst leise weiter.
"Werdet ihr euch wieder sehen?"
"Ich weiß nicht. Werden wir sehen." Zwinkere ich ihm zu und sofort denke ich an Nele. Ich bezweifel, dass wir uns nochmal sehen werden. Außer vielleicht wegen Elias, aber nicht mehr privat.
Plötzlich klingelt es an unserer Tür und Elias und ich beide schauen uns beide verwirrt an. Gott sei Dank, so hören wenigstens die ganzen Fragen auf.
"Ich mach schon." Schrei Elias auf und sprinntet zur Tür.
"Dennis!!" Ruft Elias glücklich. Dennis?? Was macht er den hier? Ich drehe mich um so und sehe wie Dennis neben Elias zu mir laufen.
"Hey." Begrüßen wir uns, gefolgt von einer Umarmung.
"Was machst du den hier?" Schaue ich ihn danach etwas verwundert an.
"Ich dachte, wir können alle einen Filmeabend machen." Er hebt eine Tüte mit ein paar Snacks in die Luft. "Ohhh jaaa." Jubelt Elias und geht wieder zu seinem Platz um weiter zu essen. Dennis wirft mir einen fragenden Blick zu. "Ja klar. Setz dich doch erstmal. Willst du auch was?" Deute ich auf dem freien Stuhl.
"Alles gut. Ich hab vorhin gegessen. Aber danke." Er setzt sich hin und wir unterhalten uns etwas.

Elias ist kurz hochgegangen und Dennis und ich bereiten die Snacks vor, füllen alles in Schüsseln und so. Ich beobachte ihn dabei ziemlich genau, bis er meinen Blick erwidert und mir ein leichtes Grinsen schenkt.
"Ich dachte, dass würde dir helfen, dich etwas ablenken von der ganzen Therapie Sache. Du weißt schon. Quality Time." Lacht er etwas und grinst mich an.
Er ist schon nh Süßer, dass muss man echt zugeben. Eigentlich lenkt es mich zwar mehr von Nele ab, aber hat ja im Endeffekt das gleiche Ziel.
"Das ist wirklich süß von dir. Danke. Genau das kann ich gut gebrauchen." Ich umarme ihn fest und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. "Wir sind doch Familie, da muss man zusammenhalten."

Er erklärt mir noch, dass Sophie heute keine Zeit hatte, weshalb er alleine gekommen ist. Wir machen es uns auf der Couch bequeme. Dennis sitzt in der Mitte und mein Bruder und ich außen. So muss Dennis als Lehne für uns beide hinhalten, aber ich wusste es macht ihm nichts aus.
Elias will unbedingt Aladdin schauen und Dennis und ich stimmen da nur zu. Wir sind, trotz dass wir beide 19 sind, große Disneyfans. Wahrscheinlich weil wir so viel mit Elias schauen müssen.

Dennis legt seinen Arm um mich und ich kuschel mich etwas an ihn an. Elias legt seinen Kopf auf Dennis's Bauch und Dennis streichelt seinen Rücken. Er hat selber keine Geschwister, deshalb genießt er das wahrscheinlich genauso wie wir. Man kann ja nicht immer feiern gehen. Daran erkennt man auch seine echten Freunde. Freunde die gut mit den Geschwistern auskommen und mit denen man wirklich alles machen kann.
Dennis stützt irgendwann seinen Kopf gegen meinen. Würde jemand fremdes uns so sehen, würde er bestimmt denken wir waren eine richtige Familie. Dennis und ich die Eltern und Elias unser Sohn.

Als Elias eingeschlafen ist, trägt Dennis ihn in sein Bett und wir gehen auch in mein Zimmer.

"Danke für heute Abend." Bedanke ich mich, während ich meinen Zimmertür schließe und wahrnehme, wie Dennis es sich in meinem Bett gemütlich macht. "Das ist doch nicht die Rede wert." Er klopft neben sich auf mein Bett und sofort springe ich dort hin.

"Was macht ihr jetzt noch?" Fragt Sophie, als wir das Schulgebäude verlassen. Es ist gerade mal 15 Uhr, aber der Himmel ist so dunkel, dass man meinen könnte es sei schon abends.
"Ich geh mit Elias in die Stadt shoppen."
"Und ich muss diesem einen dummen Kind Nachhilfe geben." Um bisschen mehr Geld zu verdienen, gibt Dennis Chemie und Deutsch Nachhilfe. Er liebt es die kleinen Kinder zu beleidigen, natürlich wissen wir, dass er es nicht ernst meint.
"Und du?"
"Mein Vater will dass ich mit ihm ins Geschäft fahre und dort aushelfe." Genervt verdreht Sophie die Augen. Sie hasst es dort zu arbeiten. Ihrem Vater würde es bestimmt nichts ausmachen, wenn sie nicht mitkommt, aber sie traut sich nicht etwas dagegen zu sagen. Selber Schuld.
"Dann euch mal viel Spaß." Verabschiede ich mich, als wir an meinem Auto vorbei laufen.
Ich hole Elias von der Betreuung ab und fahren in die Stadt. Hier ist immer so viel los. Egal um welche Uhrzeit. Das ist echt unglaublich. Und parken ist auch unfassbar teuer. Wir hätten einfach laufen sollen oder S-Bahn fahren sollen.

Der Vorteil ist, Elias ist für sein Alter schon ziemlich groß, was es ein wenig einfacher macht Kleidung für ihn zu kaufen.
"Was sagst du zu den Hosen?" In meiner Hand habe ich einmal eine schwarze und eine blaue Jeans von Lewis.
"Ja die sind gut." Schaut er sie sich etwas genauer an.
"Okey dann lass die mal anprobieren und den Pulli und die Jacke am besten auch." Er nickt und folgt mir zu den Umkleiden.
"Und?" Rufe ich, da er schon ziemlich lange dort drin ist.
"Ja ich glaube das passt." Er zieht den Vorhang auf und präsentiert mir die Hose. Den Pulli hat er auch schon an und die Jacke auch. Im ganzen sieht es sehr gut aus.
"Gut dann würde ich sagen wir nehmen das. Probier noch die andere Hose an."
Die andere Hose passt auch und somit gehen wir zur Kasse und bezahlen alles.
Wir gehen noch zu Tommy Hilfiger, dort bekommt er einen Hoodie und von Adidas und Nike auch.
"Können wir noch in H&M? Die haben dort auch immer coole Sachen." Er zeigt auf die große rote Schrift in der Ferne.
"Ja klar."
Man muss ja nicht immer Markenkleidung kaufen, immerhin wachst er eh nochmal und dann müssen wir schon wieder neue Sachen kaufen.
Mit 2 Hemden, einem Rollkragenoberteil, sogar einem Pullunder, einer weißen Hose und einer schwarzen Cargohose stehen wir schließlich an der Kasse.
Eins muss man wirklich sagen, Style liegt bei uns in der Familie.
Ich bin so konzentiert meinen Geldbeutel aus meiner Handtasche zu holen, dass ich erst garnicht bemerke, dass Elias sich mit der Frau vor uns unterhält. Als ich mich umdrehe, wünsche ich mir, ich hätte mich einfach nicht bewegt. Denn ich schaue genau in Nele's Augen. Na ganz toll.
"Schau Frau Fink kauft auch ihre Kleidung hier." Zeigt er auf die Sachen, die sie in der Hand hat. Schnell versteckt sie die Sachen hinter ihrem Rücken, denn sie bemerkt, dass sie sich recht viel Unterwäsche rausgesucht hat.
"Mhm ja das sehe ich." Nicke ich leicht, während ich mich zwinge das zu sagen.
Man sieht ihr an, wie unangenehm es ihr ist und genauso fühle ich mich auch. Sie versucht Augenkontakt zu vermeiden und versucht ihre ganze Aufmerksamkeit auf Elias zu richten. Ich mache genau das Gleiche, aber erst nachdem ich sie nochmal unauffällig mustere.
"Heute war ich das erste Mal beim Orchester." Dreht er sich plötzlich um und sieht mich erwahrtungsvoll an. Mist war das heute? Das hab ich komplett vergessen.
"Ach ja ich weiß. Wie war es denn?" Versuche ich zu überspielen, dass ich es vergessen habe, wobei Nele mich kurz prüfend anschaut.
"Besser als erwartet. Frau Kurz die Leiterin meinte ich habe echtes Potenzial." Grinst er mich an.
"Das ist super. Großer. Erzähl mir später mal genau was ihr gespielt habt."

Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt