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Clara

Ich sitze bestimmt schon 1 Stunde an diesem Platz und habe mich keinen Millimeter bewegt. Die Aussicht hier oben ist einfach der Hammer, aber wirklich genießen kann ich sie nicht. Ich hätte wissen müssen, dass mein Vater so reagiert. Ach ja danke Mutter fürs unterstützen. Er hat mich davor noch nie geschlagen, aber es gibt wohl für alles ein erstes Mal oder nicht? Ich habs wirklich geschafft. Ich habe meinen Vater so in den Wahnsinn getrieben, dass er komplett die Kontrolle verloren hat. Und wer mein Vater kennt, weiß er verliert nie die Kontrolle.
Anscheindend war es für ihn schlimmer, dass ich vor Elias fast draufgegangen bin, als wäre ich alleine draufgegangen. Danke dafür Vater.
Es hat auch nicht weggetan, als er mich geschlagen auch wenn er ziemlich weit ausgeholt hat, aber gegen körperlichen Schmerz bin ich mittlerweile gut abgehärtet. Dafür habe ich mich zu oft schon gebrügelt. Der Schock war viel schlimmer für mich. Aber ich weiß, dass er es nicht so gemein hat und es ihm auch leid tut. Er ist eigentlich nicht so.
Und ich hab Nele bei ihnen gelassen. Mist. Ob sie gegangen ist? Oder wartet sie bis ich wiederkomme?
Übel nehme ich es ihr nicht, wäre sie gegangen. An ihrer Stelle wäre ich schnelle gerannt, als wenn es irgendwo gratis Essen gäbe.
Draußen wird es langsam wieder dunkel. Das Zeichen, dass ich langsam wieder zurück kommen kann. Jedesmal war es so, wenn wir uns gestritten haben und ich abgehauen bin oder wie in diesem Fall rausgeworfen wurde, komme ich bei Einbruch der Dunkelheit immer zurück. Mein ganzer Körper spannt sich an, als ich meinem Haus immer näher komme. Doch als ich Nele's Auto immernoch im Hof stehen sehe, entspanne ich mich etwas. Vorsichtig schließe ich die Haustür auf und bei meinem Eintreten sind alle Augen auf mich gerichtet.
"Da bist du ja wieder." Kommt sofort Nele auf mich zu und gibt mir einen Kuss. Doch wirklich reagieren tue ich nicht. "Ich hab mir so Sorgen gemacht."
Doch anstatt ihr zu antworten, schaue ich mich um und suche nach meinem Vater. Als er das Wohnzimmer wieder betretet, scannen mich seine Augen ganz genau.
"Gut das du wieder da bist. Mein Büro sofort!" Gibt er streng von sich und deutet mit seinen Augen in die Richtung. Ich weiß, was jetzt kommt.
Leicht nicke ich und bemerke sofort den ängstlichen Blick von Nele auf mir. Zuversichtlich nicke ich ihr zu, um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben muss.

"Setz dich." Ich nehme auf dem Platz vor seinem Schreibtisch platz, als er mir genau in dem Moment ein Whiskey Glas reicht.
Verwirrt nehme ich es ihm ab und sofort stößt er mit mir an. "Brost."
"Brost." Nuschel ich nur und trinke mein Glas aus. Okay sowas hat er noch nie gemacht. Was hat er vor?
Schließlich setzt er sich gegenüber von mir, auf seinen großes Schreibtischstuhl und starrt mich an. Ich hab so viel von diesem Mann, dass es mir selber irgendwie Angst macht. Mein ganzer Charakter kommt von ihm und auch das meiste von meinem Aussehen. Nur die Ruhe habe ich von meiner Mutter.

"Hör zu. Es interessiert mich nicht mit wem du zusammen bist. Solange er/sie dich richtig behandelt und dich nicht ausnutzt." Bricht er diesen Starrwettbewerb. Damit habe ich nicht gerechnet. Was soll das?
Klar er spielt auf unser Geld an, aber Nele ist so nicht.
"Tut sie nicht."
"Das hoffe ich für dich. Denn du weißt, was mit solchen Leuten passiert."
Verständnissvoll nicke ich. Definitiv keine guten Sachen.
"Aber die Lehrerin deines kleinen Bruders? Also bitte Clara." Auf seine Aussage reagiere ich mit einem Schweigen.
"Das bereitet doch nur Schwierigkeiten. Außerdem ist sie doch viel älter als du." Führt er fort.
"6 Jahre." Gebe ich etwas gleichgültig zurück. Nele's Alter stört mich garnicht. Sie ist viel reifer und Verantwortungsbewusster als die anderen mit denen ich geschlafen habe.
"Von mir aus. Ist jetzt auch nicht mehr wichtig. Das ist deine Sache." Er macht eine kurze Pause. Er atmet nochmal tief ein und aus und strafft seine Burst. "Es tut mir leid. Ich wollte das vorhin nicht." Schaut er nun etwas verlegen nach unten. Er ist NIE verlegen! Und er entschuldigt sich auch eigentlich NIE.
Wieder etwas was ich von ihm habe.
Es muss ihm wirklich leid tun, sonst hätte er es nicht gesagt.
"Ist schon okay. Das weiß ich." Mein Kopf senkt sich ebenfalls. Kurz wird es wieder still.
"Nein es ist nicht okay. Man schlägt sein Kind nicht und deshalb tut es mir aufrichtig leid, mein Kind."
Mein Kind? Er hat mich seit der ganzen Sache mit den Drogen nichts anderes als Clara genannt. Irgendwas muss das wohl in ihm ausgelöst haben.
"Aber du weißt, dass das trotzdem Konsequenzen haben wird." Und schon ist er wieder der Alte. Mit einem weiteren Nicken bestätige ich, dass ich verstanden habe, was er gesagt hat.
"Elias kommt wieder zu uns." Als diese Worte seinen Mund verlassen, hebe ich schlagartig den Kopf und starre ich geschockt an. Meine Finger krallen sich in den Stuhl, so dass meine Knöchel weiß anlaufen.
Aber um komplett ehrlich zu sein, habe ich damit gerechnet oder mit sowas in der Art.
"Dann ist das mit deiner Freundin auch geklärt. Sie ist dann nicht mehr Elias's Lehrerin."
Ich will meinen Mund öffnen um etwas zu sagen, doch schließe ihn dann sofort wieder, da es die Situation bestimmt nur schlimmer machen würde.
"Ich verstehe."
Schon wieder wird Elias aus seinem gewohnten Lebensumfält gerissen und ich kann nichts dagegen machen.

"Wieso Clara? Wieso machst du das?" Seine Stimme klingt sehr verzweifelt, so kenne ich sie garnicht. Heute kommen echt viele neue Seiten von ihm auf. Ich bin echt überrascht. Ich antworte nichts auf seine Frage. Ich weiß nicht was. Ich weiß ja selber nicht mal wieso.
"Ich hab dich was gefragt." Kommt nochmal von ihm.
Ich hebe meinen Blick wieder und schaue ihn eindringlich an.
"Ich weiß es nicht." Flüstere ich eher, da kein richtiger Ton aus mir rauskommt.

Nele

Was bereden die da so lange? Immerhin hört man keine lauten Geräusche, was entweder gut oder vielleicht sogar schlecht ist. Wahrscheinlich eher gut. Nervös sitze ich auf dem Küchenstuhl und wippe mit meinem Bein. Elias ist hoch in sein Zimmer gegangen, nachdem Stefanie ihm irgendwas ins Ohr geflüstert hat. Ein Blick auf meine Armbanduhr, verrät mir, dass die beiden schon fast 20 Minuten weg sind und irgendwie mache ich mir große Sorgen. Es ist zwar ihr eigener Vater, aber ich habe gesehen zu was er im standen ist.
Auch wenn ich vorhin nochmal mit ihm geredet habe, als Clara noch nicht da war, hat dieser Mann meine Freundin geschlagen. Sowas kann ich nicht einfach vergessen.

Es dauert nicht lange, bis ich höre, dass eine Tür geöffnet wird. Sofort drehe ich meinen Blick in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. Etwas verwirrt bin ich schon, als Clara mit einem gesenktem Blick langsam ins Wohnzimmer kommt und ihr Vater hinter ihr her geht, während er beruhigend eine Hand auf ihrer Schulter liegen hat. Anscheindend ist zwischen ihnen alles wieder gut.
Aber warum schaut sie dann so traurig?
Genau in dem Moment nehme ich wahr, dass jemand die Treppe herunter läuft. Es ist keine Überraschung, dass es Elias ist, doch was er auf dem Rücken und in der Hand hat überrascht mich sehr. Einen großen Rucksack hat er auf seinem Rücken und in seiner rechten Hand befindet sich ein Koffer, mit dem er etwas Mühe hat die Treppen gerunter zu laufen. Aus diesem Grund eilt ihm Daniel zu Hilfe und nimmt ihm den Koffer ab.
Was hat das zu bedeuten?
Verwundert schaue ich zu Clara, welche mir nur einen starren Blick zu wirft, aus dem ich nichts lesen kann.
Muss er wieder zurück zu seinen Eltern?
"Tschüss Clara." Gibt ihr Vater ihr einen Kuss auf die Stirn. "Tschüss." Nuschelt sie nur.
Ihre Mutter verabschiedet sich auch von ihr, doch Elias steht unschlüssig ihr gegenüber, bevor er ihr auf den Arm springt, sie ihn hoch hebt und er ihr was ins Ohr flüstert. "Keine Sorge. Ich passe auf. Ich hab dich auch lieb mein Großer. Wir sehen uns bald wieder. Es tut mir wirklich leid." Kann ich von ihren Lippen gut ablesen.
Warte?! Bedeutet das, Elias geht wieder zurück nach England.
"Tschüss Nele." Er umarmt mich fest, wobei ich etwas in die Hocke gehen musste. "Ich hoffe wir sehen uns bald wieder."
"Das hoffe ich auch. Tschüss." Gebe ich etwas verwirrt von mir. Er muss wirklich mit ihnen gehen.
Clara's Eltern verabschieden sich auch mit einer Umarmung von mir und sind mit Elias dann auch schon verschwunden.
Clara starrt einfach nur auf die Tür, aus der sie verschwunden sind.
"Ey. Ist alles okay?"
Bei meiner Berührung erschreckt sie sich leicht und nickt dann sofort. "Ja alles prima."
Sie wendet sich von mir ab und läuft in die Küche, um sich ein Glas Wasser einzuschenken.
"Bedeutet das, Elias geht wieder nach England?"
Bei meiner Frage schießt ihr Kopf sofort in meine Richtung. "Gut kombiniert Sherlock." Gibt sie ironisch von sich und trinkt weiter von ihrem Glas.
Wieso ist sie so gefühlskalt? Ich verstehe sie manchmal einfach nicht.
Doch plötzlich läuft sie sturr auf mich zu und drückt hart ihre Lippen auf meine. Sie gibt mir garkeine Zeit und dringt mit ihrer Zunge direkt in meinen Mund ein, was mir ein kleines Stöhnen entlockt. Sie greift um so fester nach meiner Hüfte und zieht mich an sie heran.
"Ich will dich. Jetzt!" Flüstert sie mir ins Ohr. Wie kann sie jetzt an Sex denken? Ihr Bruder wurde ihr gerade von ihren Eltern weggenommen. Sie führt mich zu ihrem Schlafzimmer und ohne etwas zu sagen, folge ich ihr.

Sie führt ihre Hände unter mein Oberteil und entfernt es von meinem Körper. "Du bist wunderschön." Als sie das sagt, drückt sie mich immer weiter zu ihrem Bett, bis wir beide übereinander darauf liegen. Ich kann nicht anderst, als ihr zu gehorchen. Sie hat so einen Effekt auf mich. Doch es ist nicht richtig. Nicht jetzt. Irgendwas stimmt nicht mit ihr, dass merkt man direkt. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und drücke sie leicht von mir weg.
"Bist du sicher? Ich meine..." Doch weiter komme ich nicht, als Clara wieder unsere Lippen verbindet.
Sie küsst sich ihren Weg hoch zu meinem Ohr und knabbert etwas an meinem Ohrläppchen.
"Fick mich Nele." Raunt sie mir mit ihrer sexy Stimme in das Ohr und ohne darüber nachzudenken, tue ich, um was sie mich gebeten hat.
Wie könnte ich zu ihr 'nein' sagen?

Die Lehrerin meines Bruders (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt