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Taeyong

Nach wenigen Minuten, kommt Doyoung. "Hey, ihr beiden. Wie geht's dir Taeyongie?" "Hey, ganz okay. Mein Rücken tut noch weh, aber es geht schon wieder einigermaßen." Doyoung nimmt neben Jaehyun Platz. Die beiden sitzen auf dem Bett, wo Jae schlief. "Ah, das beruhigt mich. Ich und Mark haben dir gestern auch noch gesagt, dass du es lieber sein lassen solltest zum Tanzen zu gehen und wer hatte recht? Ich! Du stellst Sachen an." Er schüttelt mit dem Kopf. Es ist manchmal echt niedlich wenn er sauer wird, wenn er sich Sorgen um einem macht. "Ja, ja, du hattest recht. Sowie immer." Er lächelt stolz. Jaehyun und ich lachen einfach drauf los.

Unser Lachen endet, als der Arzt reinkommt. "Guten Morgen, Herr Lee. Wir müssen bloß mal deine Temperatur und dein Blutdruck messen. Eine Krankenschwester müsste jeden Moment kommen und sich um sie kümmern. Ich wollte ihnen auch schonmal sagen, dass wir gestern feststellen konnten, dass etwas mit ihrem Rücken nicht stimmt und wir es heute untersuchen werden. Bevor wir dich ins MRT schicken, wollte ich ihnen noch ein paar Fragen bezüglich ihren Armverletzungen und Rückenschmerzen stellen. Könnten wir das nach dem Werte nehmen besprechen?" Das wird ein unangenehmes Gespräch für mich. Aber mir ist in der Nacht, während Jaehyun und ich uns angeschaut haben, klar geworden, dass ich Hilfe brauche und ich viele Sachen nicht alleine schaffen kann. Ich muss viele Sachen bezüglich meiner Eltern und das Mobbing in der Schule verarbeiten und ohne Hilfe wird das nichts werden. Ich brauche eine Therapie und das ist mir klar geworden. Ich werde mir helfen lassen. Das wird auch Mark und Doyoung erfreuen zu hören. "Ja, Dr. Kim, das können wir gerne machen. Bis gleich." Bevor er den Raum verlässt, verbeugen wir uns alle.

"Was meint er mit Armverletzungen?" Jaehyun sieht zwischen Doyoung und mir hin und her. Wir bleiben still. Ich kann ihm, dass nicht sagen. "Was er damit meinte habe ich euch gefragt!?" Wie soll ich ihm das erklären? Er wird sich vorwürfe machen. Es war ja nicht alles wegen ihm, aber unschuldig war er auch nicht. Ich war einfach von allem fertig und verletzt. Ich sah keine andere Möglichkeit und dann kamen die Stimmen dazu. Jaehyun wartet immer noch auf eine Antwort. "Ich lasse euch zwei Mal lieber in Ruhe reden." Doyoung verschwindet durch die Tür und wir sind alleine.

"Also Taeyong, was meinte der Arzt mit Armverletzungen? Doyoung erwähnte bei unserem Gespräch sowas wie du würdest dich selbst verletzen, aber ich dachte niemals daran, dass er das gemeint haben könnte. Ist es das was ich denke?" Er kommt an mein Bett und setzt sich auf die Kante. Er nimmt meine Hände in seine. "Erzähle es mir bitte Taeyong." Ich wollte ihm nie zeigen oder geschweige denn erzählen, was ich mir selbst antue. Ich wollte ihm nie diese Seite von mir zeigen, aber ich glaube jetzt muss ich es.

"Jaehyun hör zu. Ich habe so viel durchgemacht. Ich bin mit 15 Jahren von meinen Eltern rausgeschmissen wurden, weil ich auf Jungs stehe. Sie haben mich nachdem sie es wussten noch 2 Monate bei sich behalten, aber in diesen 2 Monaten wurde ich zu diesem Wrack, was ich innerlich bin. Sie haben mir Sachen angetan und Sachen gesagt die ich angefangen habe zu glauben nach einer gewissen Zeit. Nachdem in der Schule rauskam, dass ich schwul bin, wurde ich gemobbt und es waren leider nicht nur gemeine Sprüche die ich mir gefallen lassen musste. Ich bin also nach 2 Monaten von zu Hause rausgeworfen wurden und habe dann auch die Schule abgebrochen. Ich habe eine Weile kleine Jobs gemacht und bin gerade so über die Runden gekommen. Ich habe schon immer tanzen, rappen und singen geliebt, weshalb ich mit ein bisschen Training, dann bei dem SM Vorsprechen war und als Trainee angenommen wurde. Dann gründeten sie später die Gruppe NCT und naja der Rest ist logisch. Vor einem Jahr konnte ich meine negative Seite von meiner Lebensgeschichte hinter mir lassen. Na ja, nicht hinter mir lassen aber ich hatte es gut unter Kontrolle. Doyoung und Mark waren immer für mich da die letzten Jahre. Doyoung schlief sogar fast jede Nacht bei mir, damit ich mich nicht alleine fühle. Ich hatte es wie schon gesagt, eigentlich ganz gut unter einem Hut bekommen bis wir zwei mit Minhyuk Essen gewesen sind. Da fing alles an den Bach runter zu gehen. Ich hatte meine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle und na ja dann fing ich wieder mit den Ritzen an. Ich wollte dir eigentlich nie, diese schmerzhafte Seite von mir zeigen. Die Worte, die du und Johnny zu mir sagten, erinnerten mich sehr an die Worte meiner Eltern und meiner Schulzeit. Ich kam mit diesem Schmerz nicht zu recht in den Moment, als ich mir das antat." Jaehyun kamen die Tränen während ich ihm alles erzählte. Mir fiel es auch schwer nicht zu weinen. Jaehyun umarmt mich. Ich lege meine Arme auch um ihn. "Tae- ich- Taeyong, es- es tut mir leid. Ich wollte- dir niemals- so weh tun. Es tut mir leid." Ich streichle ihm sanft den Rücken hoch und runter. Da ich nicht weiß, was ich sagen soll. "Darf ich es sehen?" Ich nicke und löse die Umarmung. Ich strecke ihn meine Arme entgegen und er schiebt meine Pulli Ärmel langsam hoch. Er sieht geschockt aus. Zum Glück sind die Wunden nicht so tief, dass man sie, wenn sie abgeheilt sind nicht mehr erkennen kann. Ich schaue Jaehyun an. Es ist wieder einer dieser Augenblicke, wo mir klar wird das Jaehyun der einzige ist, den ich jemals richtig geliebt habe. Er zieht die Ärmel herunter und sein Blick liegt wieder bei mir. "Es tut mir leid. Ich wollte dich wirklich niemals so sehr verletzten, dass du sowas machst." Er sieht traurig aus. Ich umarme ihn.

"Es tut mir leid, wenn ich euch unterbrechen muss. Aber ich muss seine Wertemessen. Danach hat er direkt ein Termin bei Dr. Kim." Wir lösen uns und Jaehyun steht auf und geht. An der Tür winkt er mir noch mal zu und ich winke ihm zurück.

𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 𝐟𝐞𝐞𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬 ~𝐣𝐚𝐞𝐲𝐨𝐧𝐠Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt