Ich sitze gefesselt auf dem Stuhl und starre immer noch die Tür an, durch die Christian gerade verschwunden ist. Wieso ist er gerade nach draußen gegangen? Lässt er mich hier jetzt einfach so sitzen? Will er mich doch nicht aussaugen? Oder wird er doch wiederkommen, um mich zu töten? Ich höre, dass die Tür auf geht und er tritt erneut ein. Er hat einen großen Koffer in der Hand. Der Koffer sieht schwer aus und ich frage mich, was da wohl drin ist. Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht. Er stellt ihn auf das große Waschbecken und öffnet vorsichtig den Koffer. Ich versuche einen Blick in den Koffer zu erhaschen, doch leider stellt er sich genauso hin, dass ich rein gar nichts vom Inhalt sehen kann. Er kramt etwas darin rum und dreht sich dann zu mir um. In seiner Hand hält er eine schlichte Bürste. Was will er denn jetzt damit? Er kommt auf mich zu und stellt sich dicht hinter mich. Er legt mir die Haare auf den Rücken und fängt an sie durchzukämmen. Ich habe ein zippen und zerren erwartet, aber es ist nicht so. Ganz vorsichtig fährt er mir durch die Haare und kämmt sie.
"Deine Haare sind so schön. Ich mag dieses Blond. Du hast wirklich gute Chancen", flüstert mir Christian ins Ohr.
"Wofür habe ich eine gute Chance?", frage ich ihn schon fast ängstlich.
"Wirst du schon noch sehen", sagt er nur und lässt das aufkommende Gespräch damit enden. Er kämmt meine Haare weiter, bis die Bürste wie durch Butter gleitet. Ich glaube, dass meine Haare noch nie so gut durchgekämmt waren. Dann dreht er mich mit dem Stuhl um und streicht mir alle Haare aus dem Gesicht, die mir noch im Gesicht hängen. Er geht wieder zu dem Koffer und holt eine Pinzette raus. Was hat er jetzt vor? Er wird mir doch wohl nicht wehtun wollen. Oder doch? Schließlich ist er auch einer von den Monstern. Christian kommt meinem Gesicht immer näher mit der Pinzette und fängt dann an meine Augenbrauen zu zupfen. Es tut nicht so weh wie ich es erwartet habe, da er es wirklich sehr Vorsichtig macht. Wieso macht er das Ganze nur so Vorsichtig, müsste ihm nicht eigentlich egal sein, ob es mir weh tut oder nicht? Oder hat er etwas anderes geplant, dafür, dass ich ihm eben verletzt habe. Nachdem er von meinen Augenbrauen ablässt, kommt er mit Make up auf mich zu. Ich habe mich noch nie Geschminkt, denn ich mag es nicht etwas in meinem Gesicht zu haben. Er macht es auf mein Gesicht und schminkt mich noch fertig, in dem er mir Liedschatten aufträgt. Das ganz macht er so vorsichtig, dass ich denke, er bewegt eine Feder auf meinem Gesicht. Dann legt er mir noch vorsichtig die Haare über die Schulter, sodass sie weich um mein Gesicht herum liegen.
"Du siehst so wunder schön aus, Emma. So schön", sagt Christian an meinem Ohr und gibt mir einen sanften Kuss auf mein Ohr. Ich zapple so gut es geht auf dem Stuhl, da mir diese Intimität nicht besonders gefällt. Leider merkt er, dass mir der Kuss ganz und gar nicht gefällt und ich spüre sein lächeln an meinem Ohr. Er küsst mir noch einmal auf das Ohr, bevor er zu mir kommt und die Fesseln los macht. Schnell springe ich auf und renne in Richtung Tür. Ich drücke die Klinke nach unten, doch die Tür lässt sich nicht öffnen. Ich versuche immer wieder sie zu öffnen, drücke dagegen, ziehe daran, doch sie lässt sich einfach nicht öffnen.
"Hast du wirklich gedacht, dass ich so dumm bin die Tür nicht abzuschließen?", fragt mich Christian, der schon wieder dicht hinter mir steht. Ich weiche weiter nach vorne, bis ich an der Tür angekommen bin.
"Was willst du?", frage ich ihn, und verfluche mich selbst, dass man meine Angst aus meiner Stimme heraushören kann.
"Ich will so vieles. Doch im Moment eigentlich nur Rache. Rache dafür, dass du mich eben gekniffen und getreten hast". Ruckartig dreht er mich um und eine Hand kommt auf mich zu. Ich spüre sie an meiner Wange. Sie schmerzt augenblicklich und ich lege meine Hand darauf. Meine ganze Wange brennt und tränen gelangen in meine Augen.
"Hör mit dem weinen auf, sonst muss ich dich nochmal schminken, aber dann ganz sicher nicht mehr so sanft", droht er mir. Schnell versuche ich meine Tränen zu verbergen und wische die schon runtergelaufenen Tränen weg. "Und jetzt komm mit. Du wirst bestimmt schon erwartet".
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Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*
VampireKann Sexuelle und Gewalttätige Inhalte beinhalten. Ihr Name ist Emma Kengtom. Sie ist ein ganz normales Mädchen. Doch dann kam der Tag. Der Tag, an dem sich alles ändert. Was wird sie tun, wenn sie die ganze Wahrheit erfahren hat? Wird sie sich verw...