35.Kapitel

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Er hat seine Lippen nur ganz sanft auf meine gelegt, sodass ich zurückweichen kann. Ich sehe in Jos Augen, dass es ihm mein Rückzug wehtut.

"Jo. Das war keine gute Idee. Ich mag dich wirklich gerne. Als Freund. Ob da mehr ist weiß ich nicht. Es tut mir so leid", sage ich zu ihm. Er lässt mich los, rutscht ein Stück weg und dreht mir den Rücken zu. Es tut mir weh, ihn so zu sehen, doch ich weiß dass es falsch wäre, denn Kuss länger zuzulassen. Ich spüre immer noch seine Lippen auf meinen. Sie waren so weich und zart. Ganz anders als bei Christian. Wie es Christian jetzt wohl geht? Ich hoffe, dass es ihm gut geht, und dass sie sicher am Treffpunkt angekommen sind.

Wir fahren jetzt schon mehrere Stunden, und es ist schon wieder mitten am Tag. Benni fährt auf eine Seitenstraße und stellt das Auto ab. Dann klettert er mit Judith nach hinten.

"Wir sollten etwas essen und dann aber schnell weiter fahren. Kai und Regina, geht ihr gleich nach vorne?", fragt Benni und kommt zu mir. Ich greife hinter mich und hole die Tasche, in der wir das essen getan haben, nach vorne und verteile die Lebensmittel in dem Kreis, den wir gerade gebildet haben. Ich selbst nehme mir einen Apfel und fange an daran zu essen. Wirklich Hunger habe ich nicht, da ich einfach nicht weiß, wie ich mit der Sache mit Jo umgehen soll. Außerdem mache ich mir Sorgen um Christian. Ich hoffe so, dass er heil angekommen ist, und nichts passiert ist. Auch die anderen fangen an zu essen. Dann gehen Kai und Regina nach vorne um weiterzufahren. Ich war schon die ganze Zeit wach, seit dem Jo mich geküsst hat, und deswegen bin ich mittlerweile schon ziemlich müde. Auch Benni scheint müde zu sein, denn er legt sich sofort hin. Auch ich lege mich hin, doch schlafen kann ich nicht. Zu viele Gedanken kreisen durch meinen Kopf und ich finde einfach keine Ruhe. Benni zieht mich an sich ran, sodass ich mit meinem Rücken an seiner Brust liege. Er legt seinen Kopf auf meine Schulter und ich geize es. Wir verschränken unsere Hände miteinander und er legt die Decke über uns beide.

"Was ist los, Emma?", flüstert er mir in mein Ohr.

"Nichts", versuche ich auszuweichen. Wieso ich es ihm erkläre, wenn ich selbst noch niemals wirklich weiß, was los mit mir ist?

"Ich sehe doch was ist. Außerdem zitterst du leicht. Also, was ist los?"

"Ich weiß nicht was los ist. Jo hat mich geküsst, doch ich kann das nicht. Noch nicht. Ich mag ihn ja wirklich, und der Kuss hat sich auch echt gut angefühlt, doch ich weiß nicht, was ich wirklich für ihn empfinde. Außerdem mache ich mir total sorgen um Christian. Was ist, wenn ihm etwas passiert ist. Er ist zwar ein Vampir, doch sie können doch auch streben. Oder?"

"Ich glaube, dass sie sterben können, doch er ist bestimmt nicht gestorben. Er lebt bestimmt genauso wie Lot und die anderen. Mach dir da keine so großen Sorgen".

"Okay. Versuche ich".

Ich Kuschel mich noch enger an ihn, und geize es, wie sich seine Brust hebt und senkt. Er dreht sich um, und zieht mich mit auf die andere Seite. Ich Kuschel mich wieder ganz nah an ihn. Doch schlafen kann ich leider immer noch nicht. Ich mache meine Augen auf und sehe Jo, der in der Ecke sitzt. Tränen laufen über seine Wange und er sieht einfach nur grauenvoll aus. Ich befreie mich von Benni und zum Glück wird er nicht wach. Leise krabbele ich zu Jo und nehme ihn in den Arm. Als erstes versucht er von mir wegzurücken, doch ich lasse ihn nicht los.

"Bitte Emma, du machst so alles nur noch schlimmer", sagt er leise, doch ich halte ihn einfach weiter fest. Ich will nicht daran schuld sein, das er wegen mir so unglücklich ist. Endlich lehnt er sich zu mir rüber und Schuchts noch mehr. Die Berührung fühlt sich gut an und ich bin froh, rübergegangen zu sein. Er klammert sich fest an mich. Dann spüre ich einen heftigen ruck und spüre, wie unser Auto außer Kontrolle gerät.

Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt