Benni und ich sitzen noch eine ganze Weile auf dem Dach. Das andere Mädchen ist mittlerweile auch nach unten gegangen.
"Emma. Es tut mir so Leid mit dem Kuss. Wir hätten es wirklich nicht machen sollen".
"Ja. Aber es war trotzdem nett von dir, dass du es mir gezeigt hast".
"Das ist doch kein Problem", sagt Benni. Die Lichter in der Stadt gehen nach und nach aus und ich werde immer Müder. Langsam fallen mir die Augen zu.
Ich träume wieder von meiner Schwester. In meinem Traum sitzt sie bei uns am Küchentisch und spielt mal wieder mit ihrer Puppe. Sie liebt diese Puppe, die ich ihr zum dritten Geburtstag geschenkt habe. Alles sieht so aus wie immer, doch dann geht die Tür auf und meine Mutter betritt den Raum. Sie scheint gerade aus dem Bett zu kommen. Sie kommt auf meine Schwester zu und schlägt sie. Meine kleine Schwester Maja schreit auf und versucht sich vor dem nächsten Schlag, doch sie schafft es nicht. Ihre Nase hat angefangen zu bluten und sie versucht es weg zu wischen. Ihr Auge wird auch schon Blau, doch meine Mutter schlägt einfach weiter. Wieso kann ich jetzt nicht da sein? Ich muss doch für meine kleine Schwester da sein. Doch jetzt bin ich hier und kann einfach nichts dagegen machen. Mittlerweile liegt meine Schwester auf dem Boden. Ihre Nase blutet immer noch und auch am Kopf hat sie eine Wunde, aus der Blut sickert. Ihr rechter Arm steht unnatürlich ab und sie scheint starke Schmerzen zu haben. Ich muss zu ihr. Anders geht es einfach nicht. Ich muss doch für meine kleine Schwester da sein.
Ich werde durch ein Rütteln an meiner Schulter wach.
"Emma. Emma, wach bitte auf. Du schreist und schlägst um dir. Was ist denn los?", fragt Benni mich. Anscheinend habe ich ihn wirklich verängstigt.
"Nichts. Ich habe nur schlecht geträumt".
"Worüber denn. Du kannst es mir wirklich sagen, schließlich muss es was ernstes sein, so wie du weinst".
"Ich habe von meiner kleinen Schwester geträumt. Sie wurde von meiner Mutter geschlagen, so wie ich früher immer, und ich kann jetzt einfach nichts mehr für sie tun. Ich bin doch ihre große Schwester und ich muss für sie da sein".
"Pssst. Emma beruhige dich. Es ist nicht deine Schuld. Du kannst nicht immer bei deiner Schwester bleiben. Und bestimmt schlägt eine Mutter sie nicht".
"Aber sie hat es doch bei mir auch getan".
"Deine Mutter hat dich geschlagen. Oh Emma. Das tut mir ja so Leid". Er nimmt mich noch enger in den Arm und ich weine an seiner Brust, bis ich keine Tränen mehr habe. Langsam beruhige ich mich wieder.
"Weißt du. Ich wurde früher auch immer geschlagen, doch meine Brüder sind nie dazwischen gegangen. Teilweise haben sie sogar mit auf mich eingeschlagen. Ich war einfach das letzte und ungewollte Kind, das einfach nur eine Schande war. Ich habe mich dann verliebt, doch sie wollte nichts von mir. Dann hat sie sich nach zwei Jahren endlich mit mir getroffen, doch nach unserem ersten Kuss wurde sie Ausgewählt. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt, oder ob sie bei den Vampiren lebt. Vor genau einem Jahr war das, und ich bereue es immer noch, nicht vorher auf sie zugegangen zu sein. Doch es ist so und damit muss man einfach leben".
Ich spüre, das Benni angefangen hat zu weinen und streiche ihm eine Träne von der Wange. Er Schuchts immer mehr und ich Kuschel mich noch mehr an ihm. Langsam drifte ich in den Schlaf.
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Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*
VampireKann Sexuelle und Gewalttätige Inhalte beinhalten. Ihr Name ist Emma Kengtom. Sie ist ein ganz normales Mädchen. Doch dann kam der Tag. Der Tag, an dem sich alles ändert. Was wird sie tun, wenn sie die ganze Wahrheit erfahren hat? Wird sie sich verw...