126.Kapitel

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Wir fahren durch einen großen Wald. Jo ist neben mir wieder eingeschlafen, und auch ich spüre die Müdigkeit in mir aufkommen.

„Freust du dich schon, Emma?", fragt mich Christian, der auf der anderen Seite von mir sitzt.

„Ich weiß es nicht so ganz, schließlich habe ich keine Ahnung, wer die Menschen sind, und ich weiß auch nicht, ob ich euch glauben soll bei dieser verrückten Geschichte, denn für mich klingt sie einfach unglaublich", gebe ich zu und streiche Jo eine seiner Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihm gerade ins Gesicht gefallen ist.

„Du wirst dich erinnern, wenn du sie siehst. Ich bin mir da sicher, denn genau das hat die Prophezeiung gesagt", sagt er und klingt dabei durch aus so, als ob er daran wirklich glaubt.

„Und was passiert, wenn wir zusammen sind? Was sollen wir denn erreichen?", frage ich Christian weiter, denn das habe ich noch nicht so ganz verstanden.

„Ihr sollt wieder den Frieden herstellen, der damals unter den Kreaturen geherrscht hat. Ihr sollt den Hass und die Vorurteile vernichten. Ihr sollt die Verzweiflung aufheben, die sich bei den wesen gesammelt hat, und ihr sollt die Menschheit retten. Das alles hat die Prophezeiung und prophezeit. Ob es stimmt, weiß natürlich noch niemand, doch ich hoffe, dass die Prophezeiung zutreffen wird, denn damals war es einfach so herrlich hier", beginnt Christian zu schwärmen.

„Und wenn wir es nicht schaffen?", frage ich ihn, denn ich kann mir vorstellen, dass es nicht so wirklich leicht sein wird, die ganze Welt zu revolutionieren.

„Ihr werdet es schaffen, da glaube ich dran, und wenn ihr such daran glaubt, wird es auch so passieren", sagt Christian und ich beschließe ihm zu glauben. Wir fahren noch tiefer in den Wald hinein, sodass kaum noch Tageslicht den Boden erreicht, da die Baumkronen so dich sind. Dann wird der Wald vor uns auf einmal etwas lichter und auch der Belag unter dem Auto macht jetzt andere, leisere Geräusche. Dann sehe ich ein kleines Häuschen mitten im Wald. Davor befindet sich ein kleiner Platz, auf dem ein Auto steht. Wir fahren auf diesen Platz und sofort laufen drei Menschen aus dem Haus. Ich rieche einen Werwolf und auch die anderen beiden haben einen anderen Geruch, der jedoch nicht feindlich riecht. Sie kommen näher und ich kann sehen, dass es sich um eine Frau und zwei Männer handelt. Sie rennen noch etwas weiter auf uns zu in das Licht der Scheinwerfer und auf einmal wird mir schwindelig.

Unzählige Bilder pressen auf mich ein. Jedes Bild verschwindet nach nicht mal einer Sekunde und ich kann sie nicht richtig sehen, doch gleichseitig weiß ich ganz genau, was das Bild anzeigt, und wo drum es sich geht. Gefühle wechseln genau so schnell wie die Bilder, denn mit jedem Bild erscheint auch ein Gefühl. Und dann werden die Bildwechsel auf einmal langsamer.

Ich sehe ein riesiges Gebäude, welches sich vor mir in den Himmel deckt. Es sieht einflößend aus und ich weiß, dass es sich um eine Universität für Physikalische Gesetzte ist. Ich weiß, dass ich hier Studiere. Dann wechselt das Bild und ich sitze an einem kleinen Tisch in einer Ecke. Es schein so etwas wie ein Pub zu sein, in dem ich sitze. Mit mir am Tisch sitz eine frau und zwei Männer. Wir scheinen uns über etwas zu unterhalten. Dann kommt ein neues Bild und ich sehe Christian, der mit mir auf einer Couch sitzt. Wir schauen uns einen Film an. Dann wechselt das Bild erneut. Jetzt befinde ich mich mit den drei Menschen in einem Raum. Wir beugen uns über einen Plan. Das nächste Bild zeigt dann eine riesige Explosion. Dann ist alles vorbei und ich schlage meine Augen wieder auf.

„Emma, was ist passiert, du warst kurz Ohnmächtig", sagt Christian und schaut mich besorgt an.

„Ich kann mich wieder an alles erinnern. Ich kann mich an das erinnern, was damals passiert ist, und auch daran, wer die drei da draußen sind. Es sind Sera, Aiden und Max, meine besten Freunde. Sera ist eine Fee, Aiden ist ein Werwolf und Max ist eine Hexe. Ich kann mich wieder an alles erinnern, und du hast Recht, damals war die Welt wirklich noch schön", sage ich begeistert und springe aus dem Auto, in dem ich hineingelegt worden bin. Sofort renne ich auf die drei zu und nehme jeden einzeln in den Arm.

„Wie schön, dass ich euch endlich wieder sehe. Lasst uns rein gehen und reden", sage ich zu ihnen und sie nicken. Ich greife nach Jos Hand und nehme ihn auch mit nach drinnen, auch wenn er sich als erstes etwas wehrt.

Soll ich mit dem Buch bald zu enden kommen, oder soll ich noch etwas länger schreiben? Ich würde mich um eine Antwort freuen, da ich es wirklich gerne wissen möchte.



Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt