Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*

16.Kapitel

Zögernd gehe ich auf ihn zu. Sobald ich in seiner Reichweite bin schnappt er sich mal wieder meinen Arm und zieht mich zu sich. Fast falle ich hin, da die Schuhe eindeutig zu hoch für mich sind und ich sowieso hohe Schuhe hasse. Er macht die Tür hinter uns zu und schon wieder stehe ich in diesem Wirrwarr aus Fluren, Zimmern und Türen. Schon wieder geht er zielstrebig auf manche Türen zu und durchquert alle möglichen Räume. Hier werde ich mich ganz sicher niemals auskennen. Ich frage Christian mehrfach, wohin wir gehen, doch er antwortet mir nie. Endlich macht er die letzte Tür auf und wir gelangen in einen großen Raum, welcher hoch ist. An der Decke hängen mehrere imposante Kronleuchter. Sie sind mit viel Stuck geschmückt und sehen wahnsinnig Teuer aus. Die Wände sind bestimmt an die fünf Meter hoch und sind in einem wirklich schönem weiß. Nicht so kahl wie in meinem Zimmer sondern einladend. Auf etwa zwei Meter Höhe befinden sich viele Kerzenhalter, in denen Kerzen brennen. Die anderen Personen, die auch in dem Raum stehen, tragen alle lange Kleider oder Anzüge. Es sieht ganz so aus, als ob hier gleich etwas Wichtiges stattfinden würde, jedoch könnte hier auch ein Ball gleich stattfinden. Christian zieht mich immer weiter nach vorne. Alle Leute an denen ich vorbeilaufe gucken mich an. In einigen Gesichtern erkenne ich diese blutroten Augen und ich bin mir sicher, dass das nichts Gutes heißen soll. Dann hält Christian endlich an und ich komme schwankend zum Stehen. Man, diese Schuhe sind echt nichts für mich. Ich sehe, dass vor mir zwei Menschen stehen. Sie sind auch in den Wald geschleppt worden, denn das Mädchen kommt mir bekannt vor. Doch wieso ist Benni nicht dabei? Dann tritt jemand auf die Bühne. Augenblicklich wird es im Raum still und alle schauen gespannt auf den Mann.

"Guten Abend. Es ist nun wieder ein Quartal vergangen, und das heißt wir haben neue Mitglieder ausgelost. Es haben ganze 4 Menschen den Weg zurück zum Schloss geschaft. So viele waren es schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Leider können wir heute Abend nur drei von ihnen beglückwünschen. Ich bitte sie nun auf die Bühne". Der Mann schaut zu uns. Langsam setzt das Mädchen vor mir einen Fuß vor den anderen. Der Junge folgt und auch ich gehe ohne es wirklich war zu nehmen nach vorne auf die Bühne. Meine Gedanken hängen bei Benni. Wieso kann er heute Abend nicht hier sein? Haben sie ihn doch umgebracht? Wenn ja, werde ich noch heute Abend den Weg zu meinem Heimatsdorf suchen und ich werde erst aufgeben, wenn ich dort angekommen bin. Der Mann stellt uns der Reihe nach vor und eröffnet danach den Ball. Ich gehe wieder von der Bühne, vor der Christian schon auf mich wartet.

"Du kannst jetzt wenn du willst tanzen gehen. Ich werde dir dann heute Nacht den Weg in dein Zimmer zeigen. Und wehe du verlässt in dieser Zeit den Raum, ohne dass du es mir vorher gesagt hast", sagt er mir und verschwindet.

Das ist meine Chance. Mit schnellen Schritten gehe ich auf den Ausgang zu. Ich habe endlich die Tür im Blickfeld, als ich in jemanden reinlaufe und fasst gefallen wäre, wenn mich der Typ in den ich gelaufen bin nicht rechtzeitig aufgefangen hätte. Ich schaue nach oben und stelle entsetzt fest, dass das der gleiche Typ ist, den ich schon mal umgelaufen bin, damals im Flur auf der Suche nach Christian.

"Achtung, meine Schönheit. Wohin wollt ihr denn so schnell", fragt er mich.

"Weg. Und jetzt lass mich los".

"Ich weiß wohin du willst. Du willst zu diesem Jungen. Benni, oder so".

"Er Lebt?", frage ich völlig überrascht.

"Natürlich tut er das. Er liegt im Krankenzimmer. Wenn du willst, kann ich dich zu ihm bringen".

Benni lebt. Am liebsten hätte ich sofort ja geschrien, doch ich weiß, dass ich den Raum nicht verlassen darf ohne es Christian zu sagen und ihn jetzt in der Menge zu finden ist glaube ich so gut wie unmöglich.  Und wenn ich es ihm nicht sage, wird er bestimmt wieder sauer und das will ich nicht. Als hätte Christian davon geahnt, dass ich gerade in der Klemme stecke, taucht er hinter mir auf.

"Ahh. Hi Jo. Wie ich sehe hast du Emma auch schon kennen gelernt", sagt Christian zu dem Typen, Jo, vor mir.

"Aber natürlich. So jemanden kann man ja gar nicht übersehen. Wieso hast du ihr nicht davon erzählt, dass Benni noch im Krankenzimmer ist?"

"Ich dachte, es wäre nicht so wichtig".

"Naja egal. Ich wollte sie auf jeden Fall zu ihm bringen, wenn es für dich in Ordnung ist".

"Klar. Aber pass auf, dass du sie nicht aus den Augen verlierst. Und bring sie bitte später in ihr Zimmer. Machst du das?"

"Klar mache ich das", sagt Jo zu Christian und dann an mir gewannt" Kommst du Emma oder soll ich dich dahin tragen?"