Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*

96.Kapitel

"Was könnte das bedeuten, Lot?", fraget Jo.

"Ich will nichts sagen, bevor ich mir nicht sicher bin, und jetzt lasst uns mit der Untersuchung beginnen. Am besten stellst du dich neben die Liege und sorgst dafür, dass du Emma die ganze Zeit berührst", sagt Lot nur. Sie kommt auf mich zu und macht uns beide von den Fesseln los.

"Leg dich bitte hin und mache deinen Bauch frei", sagt Lot zu mir und ich mache wie sie es mir gesagt hat. Jo steht dabei auch auf, damit ich Platz auf der Liege habe, hält aber die ganze Zeit meine Hand fest, bis er mit seiner anderen Hand mein Gesicht berührt. Lot dreht sich zu uns um und ich sehe, dass sie eine Komische Apparatur aufgebaut hat. Sie nimmt sich davon ein Teil, und legt es neben mir auf die Liege.

"Um auszuschließen, dass du schwanger bist, werde ich jetzt mit diesem Ding hier, über deinen Bauch fahren. Wenn wir da etwas sehen, dann wissen wir dass du schwanger bist, wenn nicht müssen wir den Hunger Attacken weiter auf den Grund gehen", sagt sie und beginnt eine Art Creme, nur flüssiger und glitschiger auf meinem Bauch zu verteilen. Es fühlt sich kalt an, gleichzeitig jedoch auch nicht, was ein ziemlich komisches Gefühl ist. Nachdem mein Bauch eingeschmiert ist, beginnt sie mit diesem Teil über meinen Bauch zu fahren, und ich sehe auf einmal bewegen auf einem Bildschirm. Der Bildschirm zeigt schwarze und weiße Linien, doch was das genau sein soll weiß ich nicht. Sie fährt immer wieder über meinem Bauch, doch das Bild verändert sich nicht großartig.

"Nun, ein Kind kann ich nicht in deinem Bauch finde", sagt Lot und schaut zu uns beiden.

"Und was bedeutet das jetzt genau? Wieso hat Emma dann Lust auf Fleisch?", fragt Jo nach, und klingt dabei ziemlich nervös.

"Das weiß ich auch noch nicht so genau, doch ich werde weiter suchen. Emma, bitte dreh dich einmal um, damit ich mir die Narbe noch einmal genauer anschauen kann", sagt sie und ich drehe mich um, wobei Jo mich kein einziges Mal los lässt.

"Bitte ziehe dir auch das Oberteil aus, so kann ich nichts sehen", fügt Lot noch hinzu und ich ziehe mir schnell mein Oberteil aus, welches ich vor drei Tagen angezogen habe. Dann lege ich mich auf den Bauch, und warte darauf, das Lot wieder beginnt auf der Narbe rumzudrücken, doch es geschieht nichts. Verwirrt schaue ich nach hinten, und stelle fest, das Lot mich einfach nur anstarrt. Ich drehe mich zur anderen Seite um und sehe, dass auch Jo keine wirkliche Reaktion zeigt.

"Was ist denn los, stimmt etwas nicht?", frage ich die beiden und schaue sie dabei an. Endlich scheint Lot sich wieder gefasst zu haben und schaut zu mir.

"Deine Narbe, sie ist komplett verheilt, jedoch nicht so, wie es bei uns Vampiren üblich ist, sondern so, wie es bei Werwölfen üblich ist", sagt Lot nur mit monotoner Stimme, denn so ganz scheint sie sich doch noch nicht gefasst zu haben.

"Und was genau soll das heißen?", hacke ich nach.

"Das heiß, dass du immer noch Werwolfs Blut in dir hast, und du deswegen auch vermutlich den Hunger hast", sagt sie.

"Das heist ich bin ein Werwolf?", frage ich noch einmal nach, denn so ganz habe ich das noch nicht verstanden.

"Nein. Also zu mindestens nicht ganz, denn dann hättest du dich nicht so schnell bewegen können, und Jo könnte dich nicht so besänftigen", sagt sie und schaut mir in die Augen. "Außerdem hätten deine Augen nicht dieses Rot".

"Okay, also bin ich beides. halb Vampir, halb Werwolf, aber was hat das Ganze mit Jo zu tun", frage ich leicht verwirrt.

"Es heist nicht, dass du halb Werwolf bist, es heist nur, dass du etwas vom Werwolf hast, wie viel muss man mal schauen, und mit Jo hat das einiges zu tun, doch das sollte ich euch an einem Sichereren Ort erklären, deswegen würde ich vorschlagen, das wir jetzt gemeinsam in euer Zimmer gehen, ihr Kleidung zusammen packt, und wir dann in die Menschenwelt fahren, denn dort haben wir einen Sitz, wo ihr als erstes gut aufgehoben sein solltet, aber bis wir da sind, haltet ihr Körperkontakt, verstanden?", sagt Lot zu uns und beginnt wieder alle Sachen zusammen zu räumen. Ich nehme mir wieder mein Oberteil und ziehe es mir schnell an. Dann stelle ich mich zu Jo und nehme seine Hand. Er hat immer noch nichts gesagt, und scheint ein wenig abwesend zu sein, doch ich will ihn jetzt nicht hier vor Lot ansprechen, wer weiß was ihm bedrückt. Nachdem Lot alle Sachen zusammengepackt hat, verlassen wir den Raum und machen uns auf den Weg zu unserem Zimmer. Dabei fällt mir auf, dass an den Wänden, ganz klein und kaum merklich, Pläne des Schlosses an der Wand gemalt sind. Deswegen kenn bestimmt immer alle die Wege, doch mir sind die Karten vorher nie aufgefallen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich die vorher überhaupt hätte lesen können. In unserem alten Zimmer angekommen packen wir schnell ein paar Sachen zusammen und verschwinden dann endlich aus dem Schloss, denn der Geruch ist zwar schwach, doch immer noch eine starke Versuchung. Jo und ich werden wieder nach hinten ins Auto gelassen, dieses Mal aber nicht gefesselt. Lot steigt nach vorne und der Wagen beginnt sich in Bewegung zu setzten.