84.Kapitel

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Der Raum wird immer leerer und letzten Endes sind nur noch Jo, Benni und ich da. Die Tür wird erneut auf gemacht und Lot betritt den Raum und kommt zielstrebig auf uns drei zu.

"Kommt bitte mit", sagt sie und geht wieder aus dem Raum. Schnell stehen wir drei von unseren Plätzen auf und gehen durch die endlosen Flure. Endlich bleibt Lot vor einem der Räume stehen und macht die Tür auf. Im Raum stehen fünf Liegen und viele Geräte stehen rum. Auch sehe ich Christian und diese Lea, die Vampirin von Jo.

"Also, ihr habt euch alle drei dazu entschieden, ein Vampir zu werden. Doch es gibt viele Gefahren, die die Verwandlung mit sich bringt. Aus diesem Grund werdet ihr jetzt gleich von uns drei Gründlich untersucht, damit wir sicher gehen können, dass ihr die Verwandlung auch überlebt", sagt Lot und geht zur letzten Liege und winkt Benni zu sich. Dann zieht sie eine Wand aus der Wand. Es sieht komisch aus, da sie sich auseinander Klappt, und so die Liege vom Rest des Raumes komplett abtrennt.

"Komm, Emma", sagt Christian und zeigt auf die Liege, die direkt neben der Abgetrennten Liege liegt. Ich gehe darauf zu und setzte mich auf die Liege. Auch Christian beginnt diese Wand aus der Wand zu ziehen und schließt uns dabei ein. Ich schaue mir die Wand genauer an und sehe, dass sie uns vollkommen einschließt. Noch niemals oben oder unten sieht man noch eine Öffnung.

"Leg dich bitte hin, Emma", sagt Christian. Ich lege mich auf die Liege und beobachte weiterhin Christian.

"Also Emma, kannst du bitte dein Oberteil ausziehen, ich muss mir deine Wunde nochmal genau anschauen", sagt er und ich mache es. Nachdem ich das Oberteil ausgezogen habe, lege ich mich auf dem Bauch, damit Christian sich meine Schulter genauer anschauen kann. Vorsichtig fährt er mit seiner Hand über die Narbe, die ich von dem Angriff habe. Es tut leicht weh, doch es ist auszuhalten. Er berührt sie noch etwas länger und dreht sich dann um.

"Das ist gut verheilt, doch Lot sollte da gleich noch mal drauf gucken", sagt er und dreht sich wieder zu mir um. "Jetzt brauche ich nur noch etwas Blut von dir, damit ich gucken kann, ob du irgendwelche anderen Krankheiten hast".

"Ich soll dir mein Blut geben?", frage ich ihn. Was soll das denn bitte werden? Ich kann doch keinen Vampiren mein Blut geben.

"Ganz genau das sollst du".

"Aber, greifst du mich dann nicht an oder so, schließlich ist es Menschen Blut".

"Nein. Wenn ich mich nicht unter Kontrolle hätte, hätte ich dich schon damals angegriffen, als du angegriffen worden bist. Bitte lass mich dir das Blut abnehmen", sagt Christian und irgendwie hat er da ja schon Recht. Doch wirklich sicher bin ich mir da nicht. Aber eigentlich will ich doch, dass Christian mein Blut sogar schmeckt, denn er soll mich doch verwandeln.

"Wenn du dich dafür entschieden hast, musst du mir deinen Arm geben", sagt er und ich mache was er gesagt hat. Er nimmt sich meinen linken Arm und bindet ein Band darum. Ich schaue ihm dabei zu. Mir wurde noch nie Blut abgenommen, wofür denn auch? Ich verstehe denn Sinn nicht so wirklich, doch ich habe keine Lust wieder mit Christian zu diskutieren. Er beginnt, mit einem Lappen meinen Arm zu säubern. Dann nimmt er eine Nadel und sticht mir in den Arm. Es tut kaum weh und Blut beginnt zu laufen. Ich bekomme Angst, nicht weil ich das Blut sehe, sondern weil Christian es sieht. Ich schaue von meinem Arm hoch in sein Gesicht und stelle beruhigt fest, das sich sein Gesichtsausdruck kein bisschen verändert hat. Ich bin so darin versunken, sein Gesicht zu beobachten, sodass ich gar nicht mitbekomme, dass er die Nadel schon rausgezogen hat.

"Wie kannst du das Blut sehen, und mich dabei nicht angreifen?", frage ich ihn, während er mir ein Stück Watte gegen die Stelle hält, in der eben noch die Nadel war.

"Weil ich geübt bin. Ich kann das verlangen ausschalten. Normaler weise können das Vampire erst, wenn sie schon einige hundert Jahre alt sind, doch ich kann es jetzt schon. Ich weiß auch nicht wieso, doch es funktioniert und außerdem könnte ich meiner Schwester doch nie etwas tun. Und jetzt warte kurz, ich gehe Lot holen, damit sie sich die Narbe einmal anschauen kann", sagt Christian und schiebt die Wand ein Stück auseinander. Ich lege mich wieder auf den Bauch. Dann höre ich auch schon, wie sich die Wand wieder bewegt und drehe mich um und sehe Lot. Sie kommt auf mich zu und ich lege mich wieder hin. Dann spüre ich Hände an meinem Rücken, doch dieses Mal ist es unangenehmer als bei Christian.

"Es stimmt, so ganz verheilt ist das nicht, doch ich glaube wir könnten eine Verwandlung wagen", sagt sie und geht wieder.

Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt