Schnell haben wir beide uns angezogen und machen uns auf den Weg zu dem Zimmer, in dem Christian sein müsste. Dort angekommen klopfe ich an die Tür, die mir direkt aufgemacht wird. Vor mir steht Christian mit nacktem Oberkörper und nur einer Unterhose an.
"Emma, was willst du denn hier?", fragt er mich verwirrt.
"Jo und ich haben uns entschieden, erst einmal zu dem Menschen zu gehen", sage ich, und werde augenblicklich in eine feste Umarmung von ihm genommen.
"Du hast dich also doch um entschieden. Das freut mich zu hören", sagt er und umarmt mich noch fester. Ich versuche mich von ihm zu lösen, da ich kaum Luft bekomme. Anscheinet merkt er das und lässt etwas locker.
"Ich werde nur kurz gehen. Ich will immer noch ein Vampir werden, und sobald es eine ungefährlicheren weg gibt, möchte ich, dass mein großer Bruder mich verwandelt", sage ich und sehe ihn direkt an. Seine roten Augen verdunkeln sich etwas, doch sein Mund bleibt in einem freundlichen Lächeln.
"Wieso? Was ist so schlecht an einem normalen Leben?", fragt er mich.
"Ich will dich nicht alleine lassen und auch nicht Jo. Er will sich auch verwandeln lassen".
"Aber ich möchte das nicht".
"Du hast es doch auch gemacht, also wieso sollte ich das denn bitte nicht dürfen", frage ich schon leicht sauer.
"Weil ich es sage. Es reicht schon, wenn einer aus unserer Familie ein Ungeheuer ist. Mehr brauchen wir wirklich nicht".
"Aber du bist doch kein Ungeheuer".
"Doch. Denk doch alleine an die ganzen Sachen, die ich mit dir gemacht habe, obwohl du es nicht wolltest".
"Das ist vergessen".
"Also, würdest du ein Mensch bleiben? Bitte Emma?".
"Nein. Ich will ein Vampir werden".
"Aber wieso denn bitteschön?".
"Ich will Maja beschützen können".
"Ich werde sie beschützen, schließlich gehört sie zur Familie".
"Nein. Du hast ja schon bei dem Rest unserer Familie versagt".
"Ich war nicht dabei, verdammt. Ich will sie doch auch sobald es geht lebend bei mir haben, doch es geht zurzeit leider nicht. Das musst du verstehen".
"Und du musst verstehen, dass ich ein Vampir werden will, damit ich auf meine Schwester aufpassen kann und auch bei euch beiden bleiben kann".
"Und was, wenn ich dich einfach nicht verwandeln?".
"Dann suche ich mir jemanden anderes", sage ich und will schon wieder nach draußen in den Flur, als ich jedoch von einer Hand zurückgehalten werde.
"Lass uns nicht streiten Emma. Wenn du es wirklich willst werde ich es machen, aber bitte überleg es dir nochmal. Es ist zurzeit so gefährlich hier und bei den Menschen wird dir so viel weniger zustoßen", sagt er versöhnlich.
"Ich werde es mir nochmal überlegen".
"Emma, wir müssen jetzt gleich los", sagt Jo, der immer noch im Flur steht.
"Ich begleite euch nach draußen", beschließt Christian und rennt kurz ins sein Zimmer und steht keine drei Sekunden später wieder, diesmal jedoch angezogen, in der Tür. Auf den Weg zum Ausgang nimmt Jo wieder meine Hand und drückt sie ganz leicht, was ein angenehmes Gefühl durch meine Adern schießen lässt. Draußen angekommen sehe ich schon ein Auto, mit welchem wir vermutlich fahren müssen. Langsam gehen wir darauf zu und ich mache die Autotür auf.
"Pass auf dich auf Emma, und denkt bitte daran, dass ich dich sehr gerne habe, und ich mir keine besser Schwester wünschen kann als dich", sagt Christian und umarmt mich.
"Du aber auch, und bitte gebe mir sofort Bescheid, wenn etwas mit dir ist, ich werde dann kommen", sage ich und er lässt mich los. Auch Jo ist ins Auto eingestiegen und ich schnalle mich an, nachdem ich die Tür zugezogen habe. Ich schaue noch ein letztes Mal aus dem Fenster und stelle fest, das Christian traurig aussieht, und irgendwie scheint es fast so, als nehme er für immer Abschied, doch ich bin mir sicher, dass ich mir das nur einbilde.
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Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*
VampirosKann Sexuelle und Gewalttätige Inhalte beinhalten. Ihr Name ist Emma Kengtom. Sie ist ein ganz normales Mädchen. Doch dann kam der Tag. Der Tag, an dem sich alles ändert. Was wird sie tun, wenn sie die ganze Wahrheit erfahren hat? Wird sie sich verw...