3.Kapitel

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Ich schrecke auf und sehe, dass das Feuer erloschen ist. Da es immer noch stockdunkel ist beschließe ich mich auf die Suche nach den zwei Steinen zu machen, damit das Feuer wieder brennt. Ich glaube, dass mein Begleiter sie an den Baum neben mir hingelegt hat und mache mich auf den Weg dahin. Relativ schnell finde ich sie auch und kurze Zeit später brennt das Feuer wieder. Jetzt ist es hell genug, um mich genauer umzusehen. Der Platz von meinem Begleiter ist leer, was mir einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Wieso um Himmels willen ist der Platz leer? Ich bekomme leichte Angst und beginne leicht zu zittern. Vielleicht ist mein Begleiter ja auch nur kurz in den Wald gegangen, damit er seine Blase erleichtern kann? Ich drehe mich um, in der Hoffnung ihn im Wald zu sehen, doch ich kann ich nicht entdecken. Plötzlich kommt ein neuer Knall. Ich drehe mich ruckartig um und blicke in blutrote Augen. Ich erstarre, löse mich aber recht schnell aus der starre und fange an zu schreien. Die Monster haben mich also gefunden. Aber wieso jetzt erst? Und wo ist mein Begleiter? Haben die Vampire ihn schon ausgesaugt? Aber wo ist dann seine Leiche? Und wieso haben sie dann nicht zuerst mich ausgesaugt, schließlich mögen sie doch das Blut von jungen Mädchen. Immer noch am Schreien und überlegen registriere ich, dass das Monster mich immer noch nicht angefasst oder sich überhaupt bewegt hat. Es scheint auf etwas zu warten. Aber auf was? Ich schließe meinen Mund, um besser denken zu können. Meine Schreie Hallen noch nach, als es mir klar wird. Mein Begleiter. Er steht vor mir. Er ist auch ein Monster. Aber wieso hat er mich dann nicht schon viel früher Umgebracht? Und wieso konnte der mit mir durch die Sonne laufen? Wieso waren seine Augen eben grün? Tausende von fragen schießen mir durch den Kopf. Die einen eher Sinnvoll, die anderen Sinn frei.

"Wer... Wer bist du?", bringe ich letzten Endes doch endlich eine Frage zu Stande.

"Ich bin Christian. Dein Begleiter", sagt er mit einer unglaublich tiefen Stimme, die mich etwas erzittern lässt. Hatte er eben auch schon eine so tiefe Stimme?

"Wieso greifst du mich nicht an Christian?", frage ich. Woher ich auf einmal den Mut habe, ihm genau das zu fragen, weiß ich nicht.

"Weil es nicht bestimmt ist, dass du diese Nacht stirbst. Nicht heute. Nicht hier", sagt er knapp. Was soll das nur wieder heißen?

"Wieso?", frage ich, ohne jedoch wirklich Hoffnung zu haben, eine vernünftige Antwort zu bekommen.

"Weil es nun Mal so ist. Und jetzt komm. Wir müssen weiter", sagt er kalt und steht auf. Er bückt sich einmal, um die beiden Steine wieder in seine Tasche zu stecken.

"Aber es ist dunkel. Ich kann doch gar nichts sehen".

"Dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als dich an mir fest zu halten". Ich höre sein Grinsen, während er das sagt. Schnell denke ich über meine Möglichkeiten nach. Ich könnte hier bleiben, und auf die Morgensonne warten. Das ist eine gute Idee. Aber ob ich den Weg zurück finden würde? Fraglich. Ich könnte aber auch einfach drauf los laufen, doch dass ich den richtigen Weg so finde glaub ich auch nicht. Ich sehe, dass mein Begleiter mir die Hand hin streckt, und entschließe diese zu ergreifen. Er geht wieder ziemlich schnell, und ich muss unglaublich darauf achten, nicht mein Gleichgewicht zu verlieren. Nach einer Zeit haben sich meine Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt, und so kann ich zu mindestens die Umrisse meiner Umgebung war nehmen.

"Christian. Ich brauche eine Pause. Bitte", bringe ich nach Luft schnappend hervor. Ich keuche und mir ist schon fast schlecht. Plötzlich bleibt er stehen und ich laufe in ihn rein.

"Gleich Emma, gleich. Dann bekommst du schon deine Pause", sagt er nur und geht genau so schnell wie zuvor weiter. Na toll. Ich ätze hinter ihm her und merke wie mich meine Kräfte immer mehr verlassen. Langsam wird der Wald immer heller, was mich darauf schließen lässt, das die Sonne aufgegangen ist. Ich habe gar keine Ahnung, wie weit wir eigentlich schon gelaufen sind, doch das ist mir auch egal. Ich brauche einfach nur eine Pause und hoffe, dass wir bald ankommen, denn sonst bin ich völlig nutzlos und Christian muss mich tragen. Dann sehe ich es endlich. Das Schloss ist groß, wirklich groß. Und so schön. Man sieht ihm gar nicht an, dass es seit vielen Jahrhunderten dort stehen soll. Im Dorf wurde immer gesagt, dass es verfallen ist, dass es schwarz war. Doch dieses hier vor mir ist das genaue Gegenteil. Es ist groß und weiß. Fast schon wie einer der Märchenburgen, von dem uns als kleines Kind immer erzählt worden ist.

"Es tut mir Leid, Emma. Aber ich muss dich jetzt fesseln", sagt Christian. Gerade als ich seine Worte verarbeitet habe, und mich zur Wehr setzten will, werden meine Arme auch schon auf den Rücken gezogen und ich spüre ein dickes Seil, welches sich um meine Handgelenke wickelt. Ich versuche um mich zu treten, doch auch meine Beine werden zusammengebunden. Gerade als ich denke, das alles vorbei ist, bekomme ich die Augen noch zugebunden. Und plötzlich spüre ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen.

Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt