36.Kapitel

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Das ganze Auto wackelt und ich klammere mich an Jo. Er klammert sich auch an mich. Der Wagen kippt um und wir liegen auf der Seite. Die anderen, die gerade noch geschlafen haben, sind wach geworden und schauen sich verwirrt um. Kai hängt in seinem Gurt. Von seinem Kopf läuft etwas Rotes runter und ich fange an zu schrien. Ich weiß nicht wieso ich das tue, doch ich kann nicht aufhören. Jo zieht mich noch enger an sich, und streicht mir beruhigend über den Rücken. Mein Kopf liegt an seiner Schulter und ich rieche seinen Geruch. Er riecht gut. Langsam entspanne ich mich und werde wieder etwas ruhiger. Mein Schreien hört auf und auch mein Herzschlag wird ruhiger. Dann kippt unser Auto wieder nach vorne und Jo fällt auf mich. Sein ganzer Körper liegt auf meinem. Die Tür wird aufgerissen und Leute stürmen zu uns. Jo wird von mir runter gerissen. Ich will ihn gerade noch festhalten, doch auch meine Arme werden festgehalten, meine Augen sowie mein Mund wird zugehalten und ich werde hockgehoben. Ich versuche mich zu winden und um mich zu treten, doch es gelingt mir nicht. Es wird um mich kalt und ich schließe, dass ich draußen bin. Vorsichtig werde ich in andere Arme gelegt und die Hände verschwinden aus meinem Gesicht. Ich schreie so laut es geht. Hektisch sehe ich um mich, bis ich das Gesicht sehe, von dem der mich festhält. Es ist Christian.

"Christian. Du lebst. Geht es dir gut?", fragt er mich.

"Natürlich. Aber geht es dir auch gut, Emma?", fragt er mich und schaut mich dabei besorgt an.

"Jetzt wo ich weiß, das dir nichts passiert ist, geht es mir wieder blendend".

Er lächelt mich an und stellt mich auf meinen Füßen ab. Ich lehne mich an ihn und er schlingt sofort seine Arme um mich. Wir schauen uns an und er küsst mich. Es fühlt sich viel besser an als beim ersten Mal, doch auch anders als bei Jo. Er fängt an seine Lippen zu bewegen und ich tue es ihm gleich. Ich vergesse einfach alles um mich herum. Seine Zunge streift leicht über meine Unterlippe und ich lasse sie in meinen Mund. Wir spielen miteinander, doch dann räuspert sich jemand hinter uns. Wir lösen uns sofort voneinander und drehen uns um. Lot steht vor uns. Ich sehe hinter ihr, das Jo wie erstarrt auf Christian und mich schaut, und wie Tränen über seinem Gesicht laufen. Mist. Ich habe ihn schon wieder verletzt.

"Wir werden jetzt sofort weiter reisen. Ihr wisst ja wie wir es machen werden. Auf gehst", sagt Lot. Christian geht zu mir und hebt mich auf seinen Rücken. Ich sehe, dass auch die anderen auf den Rücken ihrer Vampire sitzen und in alle Himmelsrichtungen davonsausen. Auch Christian fängt an loszulaufen und ich halte mich an ihm fest. Wir laufen jetzt schon etwa fünf Minuten und mir ist eiskalt. Wieso habe ich mir auch keine Jacke mitgenommen? Ich drücke Christians Schulter um ihm mitzuteilen, dass mir kalt ist. Er hält an und lässt mich runter.

"Was ist los, Emma?", fragt er mich. Ich will ihm antworten, doch mir ist so unfassbar kalt. Doch Christian bekommt mit, dass mir total kalt ist und zieht seine Jacke aus um sie mir anzuziehen. Ich schaue ihn verwirrt an. Jetzt ist ihm doch kalt oder?

"Mir ist nicht kalt. Nie", sagt er, als ob er meine Gedanken gelesen hat. Er nimmt mich wieder Huckepack und läuft weiter. Ich halte mich an ihn fest. Wir laufen eine ganze Weile und ich schlafe fast ein, doch Christian bleibt rechtzeitig stehen.

"Hier ist das Hotel, in dem wir heute übernachten werden. Morgen früh können wir dir noch eine Jacke kaufen und dann können wir weiter", sagt er und nimmt mich mit in das Hotel. Er checkt ein und trägt mich in unser Zimmer. Er legt mich auf das Doppelbett und zieht mir die Schuhe aus. Auch die Jacke zieht er mich aus und ich kuschle mich in die Decke. Auch er legt sich neben mich unter sie Decke und nimmt mich in den Arm. Ich kuschle mich an ihn und schlafe sofort ein.

Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt