81.Kapitel

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Ich werde wach, weil mich jemand an meiner Schulter rüttelt. Verschlafen mache ich meine Augen auf und sehe verschlafen in die Augen von Jo.

"Emma, wir sind da, steh auf", sagt Jo leise und ich beginne mit dem Versuch, meine Hände aus der Decke zu befreien, welche um mich herumgeschlungen ist. Zum Glück bemerkt Jo das und befreit mich aus der Decke.

"Danke", nuschle ich immer noch verschlafen und steige dann aus dem Auto aus. Ich sehe, das wir direkt vor dem Schloss stehe und sehe auch Benni und Hannah, die auch vor dem Schloss stehen. Als wir bei ihnen angekommen sind, machen wir uns sofort auf dem Weg, ins Innere des Schlosses. Noch nicht ganz drinnen angekommen, kommt uns schon Lot entgegen.

"Was wollt ihr denn bitte hier?", fragt sie und klingt nicht gerade glücklich darüber.

"Wo ist Christian?", frage ich sie sofort.

"Oben, aber was wollt ihr jetzt hier", fragt sie noch mal, doch ich renne schon an ihr vorbei nach oben in das Zimmer von Christian. Ohne zu klopfen reiße ich die Zimmer Tür auf. Christian dreht sich schnell um und schaut mich erstaunt an. Auf seinem Rücken befindet sich ein Rucksack und es sieht so aus, als ob er gerade das Zimmer verlassen wollte.

"Emma, was machst du hier?", fragt er mich und klingt dabei nicht sehr erfreut.

"Wo willst du hin?", frage ich ihn hingegen.

"Das geht dich nichts an Emma. Bitte gehe wieder zurück, es ist hier zu gefährlich für dich".

"Aber das was du vor hast ist auch zu gefährlich. Bitte lass es sein, es ist nur eine Falle".

"Du weißt doch gar nicht, worum es genau geht".

"Und ob ich das weiß. Bitte Christian, lass es sein. Unserer Familie wird nichts passieren".

"Doch. Die Werwölfe haben sie entführt und warten doch nur darauf, dass sie sie umbringen können".

"Nein, sie würden ihnen nichts tun".

"Woher willst du das denn bitteschön wissen?".

"Weil sie dann ihren Vertrag brechen würden und ihr sie gnadenlos töten dürftet. Und genau das wollen sie doch verhindern".

"Aber wieso sollten sie sie denn sonst Entführen?".

"Weil sie wollen, das du sie angreifst".

"Aber wieso wollen sie das riskieren, sie wissen ganz genau, das ich zu den stärksten Vampiren gehöre".

"Ja und genau deswegen ist es deine Familie".

"Nein, das ist nur so weil die von den anderen schon gestorben sind".

"Bitte Christian, sie werden ihnen nichts tun. Bitte glaub mir".

"DAS SAGST DU DOCH EINFACH NUR, WEIL SIE DIR VOLKOMMEN EGAL SIND. DU KENNST SIE JA NOCH NIEMALS SO WIE ICH. BESTIMMT WILLST DU DICH NUR AN MIR RECHEN, WEIL ICH DICH AM ANFANG SO SCHLECHT BEHANDELT HABE, ODER? DABEI WOLLTE ICH DOCH NUR DAS BESTE FÜR DICH UNS SCHAUEN, OB DU ES ÜBERHAUPT SCHAFFEN KÖNNTEST, EIN VAMPIR ZU WERDEN, ODER OB DU BEI DER VERWANDLUNG STERBEN WÜRDEST, DOCH DIR IST DAS ALLES VERMUTLUCH TOTAL EGAL", schreit Christian mich an. Er schaut mich kur an, und ich kann in seinen roten Augen eine kleine Träne erkennen. Weint er etwa nur wegen mir?

"Christian, so meinte ich das doch gar nicht. Ich will nur nicht, das du dich in Gefahr bringst, und natürlich würde ich auch gerne meine Familie kennen lernen, doch vorerst kenne ich nur dich, und dich will ich nicht jetzt schon wieder verlieren, obwohl ich dich ja noch niemals wirklich kenne", sage ich und merke, dass ich auch den Tränen nahe bin.

"Aber ich muss es machen, bitte versteh mich doch. Ich muss sie retten".

"Dann nimm mich mit", sage ich entschlossen. Woher diese Entschlossenheit auf einmal kommt, weiß ich nicht, doch sie ist da.

"Emma, das wäre viel zu gefährlich für dich".

"Aber nicht, wenn du mich vorher Verwandeln würdest".

"NEIN. Nein, ich werde das nicht tun, und das habe ich dir auch schon mal gesagt".

"Dann suche ich mir jemand anderes, oder du bleibst hier", sage ich fest entschlossen.

"Wieso willst du unbedingt verwandelt werden?".

"Weil ich meinen großen Bruder nicht verlieren will", sage ich und Christian nimmt mich in den Arm.

Vampirleben oder nicht? *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt