Gewitter im Kopf - OS

58. Tian (Ich liebe dich!)

Tim

„Was hat da so lange gedauert?“, keift mich der fremde Mann an.
„Der Aufzug ist kaputt.“, antworte ich mit kalter Stimme und starre auf die Situation vor mir.

Dort steht er. Der Mann der alles kaputt gemacht hat. In seiner rechten Hand eine Pistole mit deren Lauf er auf den Kopf meines besten Freundes zielt. Selbst von hier sehe ich das Jan am ganzen Körper zittert, sich aber nicht wehren kann, da dieser Typ einen Arm um seine Kehle geschlungen hat.

„Hast du das was ich wollte?“, kommt der in schwarz gekleidete Typ wieder auf das eigentliche zurück.
„Was garantiert mir das Gisela nicht zuckt und Jan dort runterfällt?“, frage ich nach.

„Ach Schätzchen! Da musst du mir vertrauen. Außerdem sind es doch nur 35 Stockwerke.“, grinst mein Gegenüber diabolisch. Ich seufze und sehe in weiter Ferne die Lichter. Nicht die Lichter unter uns, sondern die Lichter am Himmel. Sie werden es nicht rechtzeitig schaffen. Das ist auch mir klar.

„Jan?“, spreche ich meinen Freund an.
„Hey! Kein Smalltalk hier!“, knurrt dessen Entführer sofort.
„Eines musst du wissen: Ich liebe dich!“, sage ich und starre ihn ernst in die Augen.

„Wie rührend. Mir kommen die Tränen. Jetzt her mit der Kohle oder dein heimlicher Schwarm verschwindet in die ewige Dunkelheit!“, sagt der Typ sarkastisch und dann ernst. Jans Blick liegt starr auf mir, weshalb ich leicht lächle.

Ich nehme den Rucksack von meiner linken Schulter und schmeiße ihn vor mir auf den Boden.
„Da. Eine Million. Wie du gefordert hast.“, sage ich und zeige auf den Rucksack, „Jetzt lass Jan frei!“

„Hm… nö.“, grinst der Typ.
„Was?“, frage ich geschockt.

„Ihr Guten seid immer so leichtgläubig, wie langweilig! Deine Worte gerade eben haben gezeigt, dass du immer wieder für Jan zahlen würdest und warum das ganze nicht ausnutzen?“, erklärt er mir fies grinsend. Jan starrt immer noch zu mir. Ich seufze und sehe Jan wieder in die Augen.

„Es tut mir leid! Ich liebe dich!“, hauche ich, als plötzlich die Sirenen des Polizei Hubschrauber erklingt. Der Entführer ist kurz abgelenkt, weshalb ich Los renne. Ich renne auf die beiden zu, welche auf der Dachkante eines Hochhauses stehen, und greife nach der Hand von Jan.

Gleichzeitig drücke ich mich gegen den Körper von den Entführer, sodass ich Jan ganz auf das Dach in Sicherheit ziehe, während ich selbst und der Entführer in die Tiefe stürzen. Meine Hand gleitet aus Jans und ich lächle ihn noch einmal an.

Ich habe es geschafft!
Ich habe sein Leben gerettet!
Auch wenn es nun meins kostet.

Erzähler

Dumpf knallen die beiden Körper der Männer auf den harten Betonboden. Augenblicklich durchzucken Tausende und aber Tausende Schmerzen die beiden Körper. Die Sicht von Tim wird langsam schwarz, während auf seinen Lippen ein kleines Lächeln liegt.
All das passiert innerhalb von Sekunden.

Der weil starrt Jan oben auf dem Dach immer noch auf die Stelle an der er vor gut einer Minute noch stand. Langsam realisiert er die Situation und stürzt im nächsten Moment zur Tür. In Windes Eile und so schnell wie noch nie, rennt Jan die Treppe runter. Unten angekommen rast er zu dem Toten Körper seines besten Freundes.

„Nein. Nein!“, weint der Touretter und kniet sich neben seinen besten Freund, „Bitte nicht!“ Vorsichtig bettet Jan den Kopf von Tim in seinem Schoss.

„Ich liebe dich doch auch!“, haucht er, was allerdings in den Sirenen des zu spät kommenden Krankenwagen verhallt ohne das es auch nur eine Person hört.

Kleines Update 😶