37. Tian (I'm your Angel)

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Jan

„Er hatte wirklich Glück. Schon wieder. Es ist, als hätte er einen Schutzengel.", höre ich eine Stimme, wie durch Watte.

Langsam öffne ich die Augen, kneife sie aber sofort wieder zusammen. Es fühlt sich so an, als würde mein Körper eine Achterbahn fahren. Von dem Gefühl zu fliegen, schlägt es mich nach rechts, drückt mich in den Sitz, schmeißt mich nach links und wieder nach rechts.

Erschöpft öffne ich meine Augen und Blicke nach kurzen blinzeln in das besorgte Gesicht meiner Mutter und das ernste von Doktor Klait.

„Jan! Gott sei Dank du bist wach!“, sagt meine Mama und umarmt mich einmal fest. „Mister Zimmermann. Langsam entwickeln sie sich zu einem medizinischen Wunder. Keiner überlebt solch starke Epileptische Anfälle und dann auch noch so viele in einem Monat!“, meint der Doktor, welcher mich jedes Mal betreut, „Wie machen Sie das?“ Ich zucke nur mit den Schultern.

Mein Blick wandert zu einem jungen Mann, der auf einen der zwei Besuchersessel sitzt und mich besorgt mustert. „Wer ist das?“, frage ich und zeige mit dem Finger auf den braunhaarigen Mann, welcher mich geschockt ansieht.

„Ähm Jan? Da sitzt keiner.“, antwortet meine Mama und mustert mich nun nur noch besorgter. „Das müssen die Nachwirkungen sein. Sie sollten nochmal schlafen Mister Zimmermann.“, sagt der Arzt und verschwindet aus dem Zimmer. Mama gibt mir noch einen Kuss auf die Wange, ehe auch sie verschwindet.

Ich blicke nochmal zu dem jungen Mann den ich noch nie gesehen habe, der mir der so ungeheuer bekannt vorkommt. Mit einem seufzen und Kopfschütteln lasse ich mich tiefer in die Kissen sinken und schlafe nochmal ein.

Aufwachen tue ich, als ich spüre wie mir jemand durch die Haare fährt. Zuerst habe ich Mama im Verdacht, aber als ich eine Männerstimme höre schließe ich das aus.

„Ach Jan. Was soll ich bloß machen? Deine ganzen Anfälle nehmen auch mich mit. Und das nur weil dieser Stuart nicht versteht, dass helles Licht deine Epileptischen Anfälle auslöst.“, sagt eine angenehm warme Stimme.

„Wusste ich es doch das du hier bist.“, ertönt plötzlich eine andere Stimme. Die Stimme, welche wahrscheinlich zu der Person gehört die mir durch die Haare fährt, seufzt. Auch die Hand, welche meine Haare durcheinander bringt, verschwindet.

„Was willst du Lucas?“, fragt sie. Ich traue mich meine Augen ein Stück weit zu öffnen. Der junge Mann, welcher vorhin auf dem Stuhl saß läuft auf einen blondhaarigen Jungen Mann zu.

Allerdings sind es keine normalen Menschen. Beide tragen weiße Flügel auf dem Rücken. Das sind Engel! Wie konnte mir das vorhin bei dem Dunkelhaarigen nicht auffallen?

„Was ich will? Das selbe wie letztes Mal.“, antwortet der Blonde, welcher Lucas heißt. „Und ich antworte wie das letzte Mal, dass ich nicht aufgeben werde!“, antwortet der Braunhaarige.

„Tim, du musst vernünftig sein! Dieser Jan hat mittlerweile den 5. Anfall innerhalb von 2 Wochen! Das sind eindeutige Zeichen, dass sein Leben sich dem Ende zu neigt.“, sagt Lucas und sieht seinen Gegenüber, der anscheinend Tim heißt, ernst an. „Hör mir mal zu! Du beschützt deinen Sebastian und ich meinen Jan! Fertig.“, erwidert Tim und ballt die Hände zu Fäusten.

„Nichts fertig! Mit Sebastian ist das was ganz anderes!“, sagt Lucas sofort. „Ach komm schon! Dieser Sebastian wäre schon zich mal im Krankenhaus gelandet, so oft wie der vom Stuhl fällt oder Wutausbrüche hat! Aber warum war er nie dort? Weil du ihn beschützt hast! Lucas, wir sind Schutzengel! Du hast Sebastian auf den du aufpasst und ich Jan. Du beschützt Sebastian vor Brüchen, ich Jan vor dem Tod!“, ruft Tim laut. Anscheinend denken sie, dass ich sie nicht höre.

Gewitter im Kopf - OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt