34. Tian (Liebe auf den ersten Blick ...)

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Jan

Laure Musik dröhnt in meinen Ohren. Das kühle Glas in meiner Hand bildet einen angenehmen Kontrast zu der stickigen Luft um mich herum. Die durchsichtige Flüssigkeit in dem Glas glitzert, durch das dämmrige Licht etwas.

Nochmals seufze ich und kippe den Inhalt des Glases in einem Zug runter. Ein brennendes Gefühl macht sich in meinem Hals breit und wieder seufze ich. Dieses Mal aber vor Genuss und nicht vor Leid.

Warum ich leide? I

ch weiß es selbst nicht ganz genau. Ich weiß nur das ich in letzter Zeit etwas komisches fühle, wenn ich bei Tim bin. Etwas was ich versuche zu unterdrücken, doch es funktioniert nicht. Deshalb sitze ich jetzt hier alleine in diesem Club und würde mir am liebsten das Hirn abschießen. Allerdings geht das nicht, da meine Medikamente bezüglich Epilepsie und Panikattacken das nicht zulassen.

„Willst du noch einen, Süßer?“, fragt mich der Barkeeper mit einem verführerischen Blick. „Nein danke. Ich darf nicht mehr. – He! Dein Gesicht stört! –“, antworte ich. Noch bevor ich Gisela erklären kann, hat mich der Typ am Kragen gepackt und halb über die Bar gezogen. Er knurrt: „Was hast du gerade gesagt?“ Ich schlucke und stottere: „I-Ich habe Tourette. – Nein ich bin unfreundlich! – Nein! Das stimmt nicht! Ich-ich kann nicht kontrollieren was ich sage.“

Mein Körper beginnt zu zittern und ich bin mir sicher das man die Angst sieht. Kurz starrt mir der Typ noch in die Augen, ehe er mich langsam loslässt und sagt: „Sorry. Ich bin Emil, und du?“ „J-jan.“, antworte ich zögernd, da die Angst vor dem Typen immer noch durch meine Adern fließt.

„Süßer Name für einen Cuttie, wie dich. Du brauchst keine Angst vor mir haben! Ich mag es bloß nicht, wenn man mich beleidigt. Aber dir könnte ich nie etwas antun.“, erklärt er und zwinkert mir zu.

Irre ich mich oder will er mit mir flirten?

Obwohl, so blöd wäre das gar nicht. Immerhin sieht der Typ gut aus. Er hat breite Schultern, dunkle Haare und Augen die ins Grün-braune gehen. Mehr kann ich in dem dämmrigen Licht nicht erkennen.

„Komm Süßer! Lass uns zu mir gehen!“, meint Emil und läuft hinter der Bar hervor. „Und dein Job?“, frage ich ihn. „Hab Feierabend.“, haucht er in mein Ohr und legt seine Hände an meine Hüfte. Mein Herz beginnt wild zu schlagen und ich lasse mich von ihm mitziehen.

Wir laufen ungefähr 5 Minuten, ehe er mich zu einem Haus zieht. „Komm. Hier wohne ich.“, sagt Emil und zieht mich am Arm mit sich in den 3. Stock. Dort schließt er eine Wohnung auf und lässt mir den Vortritt.

Ich gehe hinein und sehe tatsächlich eine aufgeräumte und saubere Wohnung. Keine Assi-TV-Wohnung, so wie ich es mir vorgestellt habe.

„Gefällst dir?“, fragt Emil, während er wieder seine Arme um meine Hüfte schlingt und mich somit von hinten umarmt. Mein Körper reagiert sofort, weshalb ich mich gegen ihn lehne. Ich brauche diese Berührungen gerade einfach. „Ja. Ja mir gefällt es.“, antworte ich und meine sowohl die Wohnung als auch die Berührungen von ihm.

Seine Lippen wandern von meinem Ohr zu meinem Hals. Er saugt sich in meiner Halsbeuge fest, weshalb ich aufstöhne. „Du gefällst mir!“, haucht er wieder und küsst sich weiter hoch. „Hm! Du mir auch.“, seufze ich und wedle mit dem Armen.

Seine Lippen sind mittlerweile bei meiner Wange angekommen. Unsere Blicke treffen sich und ich bin sofort in den grün-braun gefangen. Mein Körper reagiert von alleine und dreht sich in seinen Armen um.

Noch einmal blicken wir uns tief in die Augen, ehe unsere Lippen aufeinander treffen. Ein Kribbeln durchfährt mich, weshalb ich mich richtig in seine Arme fallen lasse.

Am nächsten Morgen wache ich von einem Handyklingeln auf. Ich brummte nur und kuschle mich näher an meine Wärmequelle, welche sich jetzt auch bewegt.

„Das muss dein Handy sein.“, grummelt eine tiefe Stimme. Warum tiefe Stimme?

Die Erinnerungen des letzten Abend kommen hoch und ich löse mich schnell von Emil, welcher unzufrieden brummt und seine Augen aufschlägt. Schnell greife ich zu meinem Handy und nehme den Anruf an.

„Hallo?“, frage ich neben der Spur in das Telefon. „Jan, endlich! Wo bist du? Wo warst du gestern Abend? Ist alles gut?“, höre ich Tim sofort aufgelöst fragen. Sofort ist mein Herz wieder schwer. Mein Blick fällt auf Emil, der mit entblößten Oberkörper im Bett sitzt und mich verwirrt ansieht.

„Alles gut.“, sage ich und fasse einen Entschluss, „Ich bin noch bei jemanden. Bis nachher zum Dreh.“ Ich nehme mein Handy vom Ohr und lege auf.

„ ‚Jemand‘?“, fragt Emil mit hochgezogener Augenbraue. Wieder werde ich nervös und zucke mit den Schultern. Emil steht auf und zieht sich eine Jogginghose an. Ich ziehe mir ebenfalls meine Sachen von gestern an, da wir beide in Boxer geschlafen haben.

„Bin ich dir peinlich?“, fragt er grinsend. Ich werde rot und schüttle meinen Kopf.

„Weißt du, Jan?“, fragt er wieder, wird aber von Gisela unterbrochen: „– Nein! –“ Er ignoriert das und redet weiter: „Ich weiß was es ist, aber mein Herz hüpft in deiner Gegenwart. Und gestern der Kuss… er war unglaublich!“

Ich muss lächeln als in an den Kuss gestern Abend, besser gesagt Nacht, denke. Auch bei mir hat mein Herz höher geschlagen.

Wir stehen ca. 3 Meter voneinander entfernt. Er scheint nervös, weshalb ich breiter lächle und auf ihn zu gehe. „Dass nennt man wohl Liebe auf den 1. Blick.“, grinse ich, zucke nochmal mit dem Kopf nach links und drücke meine Lippen auf seine. Emil erwidert sofort und zieht mich an der Hüfte näher zu sich.

Weil mir langweilig ist, ich nicht schlafen kann und morgen früh Bock auf eure Hare Kommentare habe😊

Ich habe euch auch ganz doll lieb und ich weiß wie sehr ihr es liebt, dass Jan einen anderen hat😘💕

Gewitter im Kopf - OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt