Endlich angekommen

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Müde blinzelte ich ein paar Male bevor ich meine Augen ganz öffnete. Ich spürte einen warmen Arm um meine Brust. Ich drehte mich vorsichtig um. Im gedämpften Schein der Kerzen erkannte ich Brynjolf. Seine grünen Augen musterten mich zufrieden. ,,Gut geschlafen?" fragte der Dieb und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich grinste breit und küsste ihn ebenfalls. ,,Noch nie besser." Nach unserem Wiedersehen gestern hatten wir die Hände nicht voneinander lassen können. In jeder Berührung war mir bewusster geworden, dass ich mit ihm definitiv die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich liebte Brynjolf noch immer sehr, in seinen Armen fühlte ich mich zuhause. ,,Und? Versucht Ihr Euch gleich wieder hinauszuschleichen?" Ich schüttelte leicht den Kopf und erwiderte: ,,Dieses Mal nicht, am liebsten würde ich für immer hier bleiben. Keinen Zentimeter von Euch weichen. Ihr habt mir wahnsinnig gefehlt." Brynjolf strich mir mit der Hand Strähnen aus dem Gesicht und lächelte. ,,Ihr habt mir auch gefehlt Saphir" erwiderte er dann ,,ich bin froh, dass Ihr wieder zur Vernunft gekommen seid." Ich lächelte traurig und meinte: ,,All die Jahre hatte ich niemals gedacht, dass wir uns wiedersehen würden und jetzt bin ich Euch ganz nah. Ich danke der Göttlichen Mara, dass sie mich zu Euch geführt hat. Es war wahrlich nicht umsonst das ganze Leid durchzustehen." ,,Umsonst war es gewiss nicht, und das nicht bloß wegen mir. Ihr seid eine starke Frau. Ihr glaubt ja nicht wie schockiert ich war, Euch nach all den Jahren plötzlich wieder vor mir stehen zu haben. Nun mehr als erwachsene Frau, die deutlich zu viel gesehen und erlebt hatte. Doch wie ich es schon einmal gesagt habe, als Ihr das erste Mal bei mir wart, wart Ihr mir fremd. Ihr wart nicht mehr das Mädchen aus Rifton" er seufzte und umfasste meine Wange ,,Nun seid Ihr mir wieder vertrauter. Saphir, ich bin unglaublich glücklich, dass Ihr" ihm schienen die Worte auszugehen. Er warf mir einen gerührten Blick zu und drückte seine Lippen auf die meinen. Lachend zog ich an mich und strich ihm dabei über den Rücken. Unsere Küsse wurden länger und intensiver, als plötzlich eine raue Stimme Brynjolfs Namen rief. Der Dieb löste sich widerwillig von mir und murmelte: ,,Das muss Delvin sein. Ich muss jetzt zum Markt, ich hatte ihm versprochen dort das Falmerblutelixier zu vertreiben." Neugierig richtete ich mich auf und fragte: ,,Falmerblutelexier? Ist da wirklich das Blut der Schneeelfen drin?" Brynjolf lachte kurz auf und setzte sich auf die Bettkante. ,,Schneeelfen kann man diese niederträchtigen Wesen sowieso nicht mehr nennen. Aber nein, was auch immer Delvin da zusammenbraut, hat nichts mit dem Namen zu tun. In Durststrähnen wie diesen, müssen wir die Menschen eben über den Tisch ziehen um zu Gold zu kommen." Hatte ich wirklich etwas anderes erwartet? Brynjolf streifte sich ein Hemd über und suchte den Boden nach seiner Hose ab. Sehnsüchtig beobachtete ich ihn dabei. Lieber wäre es mir, er würde bei mir bleiben. ,,Kann er das nicht selber tun?" fragte ich und warf ihm einen schmollenden Blick zu. Brynjolf schüttelte den Kopf, inzwischen hatte er seine Hose gefunden. ,,Die Arbeit ruft, aber ich werde ja nicht den ganzen Tag weg sein. Später können wir da weitermachen, wo wir eben aufgehört haben. Versprochen!" Zwinkernd schlüpfte er in seine Stiefel. Dann setzte er sich wieder neben mich auf das Bett und streichelte mir über den Kopf. ,,Nutzt doch die Zeit und begrüßt ein paar alte Freunde. Nicht nur ich, sondern auch die anderen werden sich freuen Euch wohlbehalten bei uns zu sehen. Nur bitte, sorge dafür, dass sie sich nicht so sehr freuen wie ich" meinte er grinsend und gab mir einen letzten Kuss bevor er sich aufrichtete. Er lief zur Tür und drehte sich noch einmal auf dem Absatz um. ,,Und vielleicht solltet Ihr Euch vorher etwas anziehen" fügte er neckisch hinzu und verschwand aus dem Raum. Wo er recht hatte, hatte er recht. Seufzend stand ich auf und sammelte ebenfalls meine Kleider zusammen. Obwohl ich Brynjolf schon vermisste, konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Ich fühlte mich glücklich, unglaublich glücklich. Mit Vilkas war immer alles so kompliziert gewesen, doch mit Brynjolf schien alles federleicht. Ich liebte ihn, und das würde er sicherlich auch bald tun. Hoffentlich wäre dieser Krieg bald vorbei, dann hätten wir vielleicht eine gemeinsame Zukunft. Als ich angezogen war, verließ ich ebenfalls den Raum und lief einen kurzen, verwinkelten Gang entlang, der zur Zisterne führte. Brynjolf besaß zum Glück das Privileg in einem kleinen, schäbigen Gemach zu schlafen. Die meisten anderen Gildenmitglieder schliefen gemeinsam in der Zisterne. Diese betrat ich nun. Allerdings wollte ich nicht allzu lange bleiben, schließlich hatten Marelia und Rodrik mich seit einem Tag nicht mehr gesehen, hoffentlich dachten sie nicht, dass mir etwas zugestoßen wäre. In der Zisterne war noch nicht sonderlich viel los, dafür durfte ich bekannte Gesichter erblicken. Delvin und Vex diskutierten an Mercers Gildentisch heftig über etwas. Sie waren sichtlich erzürnt. Etwas weiter rechts am Schießstand standen Niruin und Cynric, die sich gegenseitig zu übertreffen versuchten was ihre Zielsicherheit anging. Als ich ein paar Schritte in den Raum trat, ließen alle vier von ihren Beschäftigungen ab und hoben den Blick. Vex und Niruin weiteten die Augen, natürlich, sie hatten mich das letzte Mal vor Jahren gesehen. ,,Ist das Saphir?" fragte Vex Delvin laut. Der alte nickte ruhig und sie versetzte ihm einen entsetzten Schlag gegen die Schulter. ,,Ihr seid ja nicht sonderlich überrascht. Warum erzählt Ihr das denn nicht. Was habe ich denn noch alles verpasst?" Vex kam als erste auf mich zugelaufen, die drei Männer folgten ihr langsam. ,,Saphir, wo wart Ihr denn die letzten Jahre? Wir haben uns doch Sorgen gemacht!" rief sie und umarmte mich stürmisch. Ich blieb wie angewurzelt stehen, Vex war immer sehr distanziert gewesen und hatte kaum mit mir gesprochen, und nun fiel sie mir um den Hals? Als sie sich von mir löste, räusperte sie verlegen und murmelte: ,,Entschuldigt, ich hatte kurz die Fassung verloren." Delvin schmunzelte und warf ihr einen belustigten Blick zu. ,,Ich verstehe nicht" meinte Niruin und sah mich fragend an. ,,Schön, dass Ihr wieder hier seid!" sagte Cyndric nur und schenkte mir ein warmes Lächeln. Delvin musterte mich zufrieden und bemerkte: ,,Anscheinend habt Ihr mit Brynjolf gesprochen wie ich sehe!" Meine Wangen glühten und ich senkte leicht beschämt den Kopf. Vex stieß ihm wieder in die Schulter. ,,Kann mir jemand erklären, was hier eigentlich los ist?" flehte Niruin nun. ,,Das ist eine lange Geschichte" erwiderte ich und hob meinen Blick wieder. ,,Also ich hab Zeit" antwortete Vex und verschränkte misstrauisch die Arme. Hilflos sah ich zwischen den vier Dieben hin und her. Was sollte ich ihnen sagen? Natürlich wollte ich ihnen gerne meine Geschichte erzählen, aber ich sollte erst einmal nach Marelia und Rodrik suchen gehen. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, sprach Delvin nun: ,,Bevor sie dieselbe Geschichte wieder und wieder erzählen muss, schlage ich vor, dass wir die anderen zusammentrommeln und später gemeinsam auf Saphirs wohlbehaltene Rückkehr anstoßen. Was haltet Ihr davon?" Die letzte Frage war wohl er an mich gerichtet. Es würde bestimmt anstrengender sein, sie vor allen zu erzählen, aber warum eigentlich nicht. Gegen eine kleine Feier hätte ich auch nichts einzuwenden. Noch einige schöne Stunden zu verbringen, bevor ich wieder in den Kampf ziehen müsste würden sicher nicht schaden, auch wenn ich diese am liebsten ausschließlich mit Brynjolf verbringen wollte... ,,Gern" erwiderte ich nickend und lächelte. ,,Na gut" knirschte Vex ,,aber dann ist die Geschichte hoffentlich die Warterei wert!" ,,Natürlich ist sie das" meinte ich ,,jetzt muss ich aber erst einmal zum Bienenstich. Ich bin mit zwei Gefährten nach Rifton gekommen, die meine Wiederkehr sicher schon seit geraumer Zeit erwarten!" ,,Die beiden aus dem Bienenstich neulich?" erkundigte Cyndric sich neugierig. ,,Genau die" entgegnete ich und steuerte schon die Holzleiter an, die zu dem Kanaldeckel führte. Ich spürte die bohrenden Blicke der anderen im Nacken, während ich Sprosse für Sprosse unter mir ließ. Ob Rodrik und Marelia mich suchten? Auch wenn ich es in der Gilde liebte, die frische Luft tat mir deutlich besser als die modrige Luft in der Kanalisation. Der Himmel war schon wieder wolkenverhangen, aber nichts, auch nicht das Wetter, konnte mir meine euphorische Stimmung nehmen. Bald erreichte ich den Marktplatz. ,,Vertraut mir, dieses Elixier verspricht unbegrenzte Ausdauer, egal wie anstrengend die Aufgabe auch sein mag!" hörte ich Brynjolf rufen. Tatsächlich stand der Dieb mitten auf dem Marktplatz und hielt eine große, grüne Phiole hoch. Das sollte also dieses Falmerblutelexier sein. Neben ihm stand eine volle Kiste in der sich viele weitere Phiolen türmten. Eine kleine Traube von Bürgern hatten sich um ihn versammelt und beäugten ihn kritisch. ,,Brynjolf, denkt Ihr denn wirklich, dass Euch noch irgendjemand glaubt? Euer sogenanntes Nirnwurzextrakt hat mir auch nichts gebracht. Ein Lügner seid Ihr, ein Hochstapler!" beschwerte sich eine Nordfrau. ,,Aber aber junge Dame" begann Brynjolf und schmunzelte sie an. Wenn er wollte, konnte er wirklich überzeugend sein, das wusste ich. Wer konnte zu diesen smaragdgrünen Augen schon nein sagen? Ein dumpfer Schmerz riss mich aus meinen Träumereien. Wie lange hatte ich hier herumgestanden und gestarrt? ,,Habt Ihr keine Augen im Kopf?" fluchte eine mir bekannte Stimme. ,,Rodrik! Marelia! Da seid Ihr ja!" Verärgert verschränkte Marelia die Arme und erwiderte: ,,Was soll das denn heißen? Wir waren nie weg. Wolltet Ihr nicht irgendwann gestern zurückkommen?" Rodrik warf mir ebenfalls einen vorwurfsvollen Blick zu, doch dann begann er breit zu grinsen. ,,Ich glaube ich kann mir schon gut denken, wo Ihr Euch die ganze Zeit herumgetrieben habt. Ich würde sagen" er wandte sich an Marelia ,,die Wette habe ich gewonnen." Sie rollte nur mit den Augen. ,,Ihr habt gewettet?" fragte ich verwirrt. Rodrik kicherte nur und legte einen Arm um mich. ,,Ihr müsst mir alles erzählen. Obwohl, vielleicht will ich das auch gar nicht so genau wissen" er deutete auf Brynjolf der noch immer mit der Nord diskutierte ,,ist das nicht Euer Schatz da vorne? Wie es mir scheint könnte er etwas Hilfe beim Vertreiben seiner Waren gebrauchen." Er warf mir einen verschwörerischen Blick zu. ,,Was habt Ihr denn jetzt schon wieder vor?" fragte Marelia ihn misstrauisch. ,,Von meiner Überzeugungskraft Gebrauch machen, meine Liebe" entgegnete der Vampir zwinkernd und löste seinen Arm wieder von mir ,,folgt mir!" Ob Rodrik Brynjolf wirklich helfen konnte? Wenn ja, dann sollte es mir recht sein. Je schneller er seine Phiolen verkauft hatte, desto mehr Zeit hätten wir zusammen. Wir folgten Rodrik, der sich an den Menschen vorbei zu Brynjolf drängte. Der Dieb sah uns verwirrt an, doch dann öffnete Rodrik auch schon wieder seinen Mund: ,,Sagt mir, Händler, was ist es , dass Ihr da anpreist?" Ein Lächelnd bildete sich auf Brynjolfs Lippen und er entgegnete: ,,Echtes Falmerblutelixier. Auch ein junger Mann wie Ihr kann noch seinen Nutzen daraus ziehen. Es verleiht Euch für einige Stunden eine grenzenlose Ausdauer, vertraut mir." ,,Ich möchte Euch gerne Vertrauen schenken Fremder, doch ich fürchte, dafür brauche ich eine Kostprobe. Dürfte ich?" Rodrik deutete auf die Phiole in Brynjolfs Hand. Dieser ließ sich die Verwirrung nicht anmerken und meinte: ,,Wenn es Euch zusagt, seid Ihr aber zum Kauf verpflichtet." Rodrik nickte nur. Brynjolf löste den Korken und reichte Rodrik die Flüssigkeit. Dieser nahm einen kleinen Schluck davon und verzog dabei keine Miene. Er gab Brynjolf die Flasche zurück und sagte: ,,Ich spüre nichts, vermutlich seid Ihr doch bloß ein Tunichtgut." Doch dann richtete er sich plötzlich kerzengerade auf und rief: ,,Doch, jetzt, ich spüre eine Kraft in mir!" Rodrik sah sich um und visierte ein Fass an, das mit Kartoffeln gefüllt war. Zielstrebig lief er darauf zu, ein Raunen ging durch die Menge als Rodrik das Fass mit einer Hand hochzog. Ich musste ein Lachen unterdrücken, Marelia schüttelte nur den Kopf. ,,Ich muss schon sagen, das hätte ich nicht gedacht. Ich kaufe Euch die Phiole ab, ach was sage ich, ich kaufe Euch die ganze Kiste ab!" sprach Rodrik begeistert. Brynjolf warf ihm einen ungläubigen Blick zu, nickte dann aber lächelnd und steckte den Korken wieder in die Öffnung. ,,Nichts da, ich will auch etwas davon!" mischte sich die grimmige Nordfrau ein. ,,Und was ist mit mir?" fragte ein älterer Mann. ,,Ich zahle das Doppelte wenn ich noch etwas davon bekomme!" rief ein anderer. Nun konnte Brynjolf sich kaum vor dem Andrang retten, die Bürger stürmten mit erhobenen Goldsäckchen auf ihn zu. Rodrik kam wieder zu Marelia und mir. ,,Ich habs doch gesagt" kicherte er zufrieden ,,nun lasst uns hier weg, bevor der Schwindel auffällt. Ich habe wenig Lust mich mit den Stadtwachen hier anzulegen, am Ende erkennen sie mich noch." Marelia nickte. Ich beobachtete noch immer Brynjolf, der gerade ein Falmerblutelexier nach dem anderen verkaufte. Er sah kurz zu mir hinüber und lächelte mich an, dass mein Herz zu hüpfen begann. Verträumt lächelte ich zurück. ,,Saphir? Wollt Ihr noch den ganzen Tag hier herumstehen?" fragte Rodrik angestrengt. Schweren Herzens löste ich meinen Blick von Brynjolf. ,,Natürlich nicht" entgegnete ich schnell ,,ich kann Euch bestimmt mit in die Gilde nehmen. Cyndric und Brynjolf kennen Euch ja schon. Außerdem hat die Gilde momentan genug andere Sorgen." ,,Da bin ich aber mal gespannt" sagte Marelia ,,wenn das stimmt, was man sich über die Gilde erzählt, erwartet uns sicher nicht gerade eine edle Methalle." Ich verdrehte bloß die Augen und steuerte den Tempel von Mara an. Die anderen beiden trotteten mir hinterher. Als wir den Friedhof erreichten, kam Marelia einmal wieder nicht drum herum einen abfälligen Kommentar zu machen: ,,Und was machen wir jetzt hier? Eine Totenbeschwörung? Meine Erwartungen waren gering, aber ein schäbiger Friedhof? Kommen Eure Gildenmitglieder gleich aus den Gräbern gestiegen?" Angestrengt drehte ich mich um und erwiderte: ,,Ich bekomme schon wieder große Lust darauf Euch an die Gurgel zu gehen." ,,Probiert es doch, Ihr seid tot ehe Ihr Eure Finger nach mir ausstrecken könnt!" ,,Es reicht" mischte Rodrik sich ein ,,hier wird niemand umgebracht!" Marelia und ich warfen ihm einen finsteren Blick zu. Ich seufzte und deutete auf das Grabmal. ,,Das hier ist ein geheimer Eingang, wenn ich einen geheimen Mechanismus betätige" ich lief zu dem steinernen Sarg auf dem ein kleines, unauffälliges Gildensymbol abgebildet war, betätigte den Schalter und wich einen Schritt zurück ,,kommen wir hinein." Die Grabplatte schob sich mit einem lauten Geräusch zurück und Rodrik sah sich prüfend um. ,,Und das soll geheim sein?" fragte Marelia ,,Wer das nicht gehört haben soll, muss wirklich taub sein." ,,Kommt jetzt, bevor uns jemand sieht" erwiderte ich knapp und deutete Rodrik und Marelia an, vor mir die Stufen hinunter zu gehen. Als ich den beiden folgen wollte, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Hastig drehte ich mich um und grinste freudig, als ich Brynjolf erblickte. Seine Wangen waren leicht gerötet und er atmete gehetzt. Wahrscheinlich war er sofort losgelaufen, als er die letzte Phiole verkauft hatte. ,,Eure Freunde können selbstverständlich hinunter. Eure Freunde sollen auch meine Freunde sein" sagte er schließlich, dann sah er zu Rodrik, der noch immer auf den Stufen verharrte: ,,Ich hatte Euch unterschätzt. Auf dem Marktplatz habt Ihr ganze Arbeit geleistet. Fühlt Euch bei uns gastfreundlich aufgenommen, Freund!" Rodrik grinste zufrieden und verneigte sich leicht. ,,Ich bin eben sehr überzeugend!" Dann wandte Brynjolf sich wieder mir zu und meinte: ,,Geht Ihr zwei schon einmal hinunter, Ihr müsst bloß den Kanaldeckel öffnen und die Leiter hinunter. Wenn Euch jemand Ärger macht, sagt, dass ich Euch Zutritt gewährt habe. Ich möchte noch mit Saphir sprechen. Unter vier Augen." Dabei lächelte er mich verschwörerisch an. Mein Herz hüpfte wieder auf und ab. ,,Nun gut" entgegnete Marelia ,,dann bis später, oder in zwei Tagen, bei Euch weiß man ja nie." Rodrik schob sie schnell weiter und Brynjolf ergriff meine Hand während die Grabplatte sich über meinen Freunden wieder schloss. ,,Kommt mit!" Dann zog er mich vom Friedhof hinunter. ,,Was ist denn los?" fragte ich verwirrt, als er mich Richtung Tempel von Mara führte. Brynjolf warf mir einen kurzen Blick zu und antwortete: ,,Ich will bloß noch etwas Zeit mit Euch alleine haben, bevor die anderen Gildenmitglieder alle neugierig über Euch herfallen." Dem konnte ich nun wirklich nicht widersprechen. Wir setzten uns an eine Mauer gelehnt in das feuchte Gras, unweit der Stufen die zum Eingang des Tempels führten. Durch die dicke Wolkendecke, die den ganzen Tag in ein kaltes Grau gefärbt hatte, drangen nun endlich ein paar dünne Sonnenstrahlen. Einer von diesen schien auch auf uns, gerade so, dass Brynjolf nahezu in ein goldenes Licht gehüllt war. In diesem Moment wirkte alles so ruhig und friedlich, man mochte kaum glauben, dass wir bald schon gemeinsam unsere Schwerter ziehen und Mercer gegenübertreten müssten. Eine Weile lang sah er mich einfach nur an, dann musste er Grinsen und blinzelte in den Himmel. ,,Wisst Ihr noch, wie Ihr mich damals in große Schwierigkeiten gebracht habt, als Ihr eine Wache bestohlen und Euch im Tempel von Mara versteckt hattet? Wenn Eure Mutter das mitbekommen hätte, hätte sie mich eigenhändig hingerichtet." ,,Zum Glück hat Maramal ja zu uns gehalten und weder mich noch Euch verraten" entgegnete ich schmunzelnd und warf ihm einen liebevollen Blick zu. Brynjolf wandte sich nun auch wieder mir zu und meinte: ,,Die Göttliche hatte wohl schon immer feste Pläne für uns." ,,So oft wie ich Euch in Schwierigkeiten gebracht habe, wärt Ihr sonst ja auch schon längst tot" säuselte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sanft strich er mir durchs Haar und küsste mich ein paar Male, bevor er mich nachdenklich ein Stück von sich wegschob. Ernst sah er mir in die Augen und fragte: ,,Aber wie soll das alles nun weitergehen? Ihr habt einen Krieg zu führen und ich muss mich um die Gilde kümmern. Kann das gut gehen?" Verunsichert wich ich zurück. Ich spürte einen immer dicker werdenden Kloß in meinem Hals und ließ meinen Blick auf das Gras sinken, das nun fast vollständig von den warmen Sonnenstrahlen beschienen wurde. Ich wollte mir keine Gedanken über die Zukunft machen, ich wollte im Hier und Jetzt bleiben, gemeinsam mit Brynjolf. Auf mich warteten noch genug Sorgen in der nächsten Zeit, konnte ich denn nicht einmal in Ruhe etwas genießen? Ich spürte Brynjolfs erwartenden Blick in der Seite, erwiderte jedoch nichts. ,,Saphir, alles in Ordnung?" brachte er schließlich hervor. Ich starrte noch immer auf den Boden, selbst wenn ich wollte, würde kein Ton aus meiner Kehle kommen. Mit Vilkas war alles immer kompliziert gewesen, doch das hier war doch Brynjolf. Mit Brynjolf war doch immer alles klar gewesen. Auf einmal begann Brynjolf leise zu kichern, er rückte ein Stück näher an mich heran und legte seinen Arm um meine Hüfte. ,,Entschuldigt, vielleicht habe ich Euch mit meiner Wortwahl etwas Angst gemacht. Ich will mit Euch zusammen sein. Ehrlich. Ich bin noch nie einem Menschen begegnet, der mich so berührt hat wie Ihr" begann er. Ich hob meinen Blick und blickte ihm in seine grünen Augen, die fast schon zu leuchten schienen. ,,Ihr seid schon ganz schön anstrengend, wie ich es immer gesagt habe, erst einmal müsst Ihr jemanden finden, der Euch aushält. Doch ich halte nicht bloß aus, ich begehre Euch Saphir." Erleichtert atmete ich durch und lächelte sanft. ,,Solche netten Worte von Euch bin ich ja kaum gewohnt" flüsterte ich. ,,Und dennoch" fuhr er fort ,,müssen wir über die Zukunft sprechen. Ich möchte an Eurer Seite sein, wenn es nötig ist, werde ich für Euch auch das Schwert ziehen und es diesen widerlichen Hochelfen zwischen die Rippen bohren. Alles, was Sie Euch und Eurer Familie angetan haben, werde ich Ihnen dreifach zurückzahlen." Bestimmt sah er mich an und festigte seinen Griff um meine Hüfte. Ich nickte stumm und zog sein Gesicht zu mir heran um ihm einen Kuss zu geben. ,,Mit niemandem ziehe ich lieber mein Schwert" sagte ich überzeugt und küsste ihn noch einmal. Als wir uns voneinander lösten, merkte Brynjolf an: ,,Lasst das bloß nicht Rodrik hören, der wird noch eifersüchtig." Ich schmunzelte bloß und legte meinen Kopf auf Brynjolfs Schulter. Die Sonne wärmte mein Gesicht und in diesem Moment fühlte sich alles wieder perfekt an. Nach einigen stillen Augenblicken, in denen wir nur die fernen Geräusche vom Marktplatz hörten, brach Brynjolf schließlich das Schweigen: ,,Außerdem möchte ich bei Gelegenheit Euren Vater kennenlernen, ich muss ihn noch etwas fragen." Neugierig hob ich meinen Kopf und sah ihn an. Brynjolf seufzte laut auf: ,,In meinem Kopf hat sich das irgendwie besser angehört. Nunja, nachdem ich Euch so oft gehen sehen musste, habe ich mich gefragt, ob ich Euch nicht irgendwie bei mir halten kann. Ich kann es vielleicht nicht, aber vielleicht kann es ja ein Ring." Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich wusste gar nicht so recht was ich sagen sollte, also fiel ich ihm einfach um den Hals, sodass er mit dem Rücken auf dem Gras landete. Ich stützte mich mit den Händen ab und fragte: ,,Ich hab Euch doch richtig verstanden oder?" Brynjolfs Grinsen wurde immer breiter und er erwiderte: ,,Selbstverständlich. Und ich denke, dass ich Eure Antwort sehr deutlich verstanden habe. Aber um es etwas traditioneller zu gestalten: Saphir, wollt Ihr nach einer letzten Schlacht meine Frau werden?" Es war kein Traum. Nein. Kein Traum. Die pure Realität. Vor wenigen Monaten noch sah mein Leben ganz anders aus, und plötzlich war das hier meine Realität. Brynjolf war meine Realität. ,,Nichts lieber als das, am liebsten schon heute!" entgegnete ich euphorisch und küsste ihn wieder. Er erwiderte meinen Kuss sofort und bald wälzten wir uns fast schon wie Hunde durch das Gras, bis uns ein lautes Räuspern unterbrach. Erschrocken schauten Brynjolf und ich hoch. Maramal stand mit ernstem Blick und verschränkten Armen vor uns. In seinem Mundwinkel meinte ich aber den Anschein eines Lächelns zu entdecken. ,,Das hier ist die Stätte einer Göttlichen. Da wir hier nicht die Künste der Dibella praktizieren und anbieten, möchte ich Euch bitten Eure Liebesbekenntnisse an einem anderen Ort auszutauschen." Beschämt warf ich Brynjolf einen Blick zu und erhob mich. ,,Tut mir leid Maramal, wir hätten ganz sicher nicht, also" ,,Schon gut" fiel er mir ins Wort ,,wann darf ich denn meinen Segen sprechen?" ,,Wenn alles gut geht geht, schon sehr sehr bald" antwortete Brynjolf, der nun neben mir stand und besitzergreifend einen Arm um mich legte. Nun formten Maramals Lippen sich doch noch zu einem Lächeln. ,,Ich hab es immer gewusst, was die Göttliche zusammenführt kann kein sterbliches Wesen trennen. Auch keine Altmer." Ich spürte wie meine Wangen rot anliefen und nickte bloß schweigend. Maramal musterte uns noch, dann seufzte er und sagte: ,,Nun aber macht, dass Ihr hier wegkommt! Ich muss mich an die Vorbereitungen einer Trauung machen und wie es mir scheint, habt Ihr zwei ja auch noch einige Jahre nachzuholen." Etwas hilflos sahen Brynjolf und ich uns an, dann nickten wir und beeilten uns Hand in Hand zur Gilde zurückzulaufen. Fast außer Sichtweite, rief Maramal noch einmal unsere Namen. Wir drehten uns um und hörten in rufen: ,,Herzlichen Glückwunsch!" Lachend wandten wir uns wieder ab und bald schon hatten wir den geheimen Eingang erreicht. Bevor ich den Kanaldeckel beiseitegeschoben hatte, hielt Brynjolf mich noch einmal zurück und fragte besorgt: ,,Seid Ihr bereit dazu? Sie werden bestimmt viele Fragen haben." Ich lächelte ihn an und erwiderte: ,,Dann werde ich mich diesen eben stellen müssen. Die Freude des heutigen Tages kann mir nichts und niemand nehmen. Ich" ich stockte kurz und meinte schnell: ,,mag Euch gern." Hastig hob ich den Deckel an und quetschte mich zur Leiter hindurch. Brynjolf folgte mir dicht. In der Zisterne angekommen, erwartete man uns bereits. Fast alle bekannten Gesichter waren vereint. Delvin, Vex, Cynric, Niruin, Tornilia, Vekel und wie sie alle hießen. Natürlich auch Marelia, die von der modrigen Umgebung wenig angetan schien, und Rodrik, der wie immer einfach nur vor sich hin grinste. ,,Auf Saphir!" rief Delvin bestimmt und drückte Brynjolf und mir zwei gut befüllte Krüge mit Met in die Hand. Nun erhoben auch die anderen ihre Krüge und gemeinsam stießen wir an. Es war ein unvergleichliches Gefühl, endlich wieder zuhause zu sein, endlich wieder die Personen zu sehen, unter denen ich aufgewachsen war, das schönste allerdings, war die Tatsache, dass ich mich endlich wie ein vollwertiges Mitglied fühlen und an Brynjolfs Seite stehen durfte. Zufrieden kippte ich mir den Met die Kehle hinunter. Alle tranken und lachten, tatsächlich musste ich vielen die Frage beantworten, wo und wie ich die letzten Jahre verbracht hatte, doch mit jedem Mal fiel es mir leichter die Geschichte zu erzählen. Darüber zu sprechen, nahm der schrecklichen Zeit etwas von ihrer Schwere. Auch stellte man mir die neueren Mitglieder der Gilde vor, wie Beispielsweise Garthar, der vor zwei Tagen noch angedroht hatte, mich aufzuschlitzen. Doch nachdem er nun verstanden hatte, wie eng meine Verbindung zur Gilde war, begegnete er mir mehr oder weniger freundlich. Mit Niruin und Cynric lieferte ich mir einen kleinen Bogenwettstreit, der darin endete, dass die Übungspuppe an einigen Stellen auseinanderbrach. Marelia lag derweil Rodrik in den Ohren, wie sehr ihr der edle Lebensstil der Thalmor fehlen würde, und dass man sich Städte wie Rifton wohl einfach schön trinken müsste. Brynjolf und ich warfen uns immer wieder Blicke zu, widmeten aber primär den anderen unsere Aufmerksamkeit. Als er gerade noch mit Delvin diskutierte, schlich ich mich unauffällig in den Gang hinein, der zu Brynjolfs Gemach führte. Ich brauchte eine kleine Erholungspause zwischen den ganzen Fragen, Metkrügen und Gesprächen. Leicht erheitert lehnte ich mich an die Wand und versuchte das Stimmengewirr aus der Zisterne auszublenden. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Dann musste ich grinsen. Bald würde ich tatsächlich Brynjolf heiraten, ich hatte einen Vater und einen wirklich guten Freund, auf den ich mich immer verlassen konnte. Auch in der Gilde konnte ich mich endlich zuhause fühlen. Ich musste mir also doch keine einsame Mühle kaufen um glücklich zu werden. Schon seit ich ein kleines Mädchen gewesen war, träumte ich davon, im Tempel von Mara zu heiraten, und seit meiner Jugend träumte ich von Brynjolf. Ich konnte mein Glück kaum begreifen. ,,Fluchtinstinkt?" riss Rodrik mich aus den Gedanken. Ich öffnete hastig die Augen und sah den Vampir an, der grinsend seine Arme verschränkte. ,,Was meint Ihr?" verwirrt sah ich ihn an. Rodrik kicherte leise und erläuterte: ,,Ich erinnere mich bloß an unsere glorreiche Flucht aus den unterirdischen Minen von Markarth. Na gut, hier ist es etwas heller, aber ein wenig erinnert es mich schon daran." Ich schüttelte den Kopf und antwortete: ,,Nein, das hier ist mein zuhause. Hier war ich nie eine Gefangene, ich habe auch keinen Grund zu fliehen, ich brauchte bloß ein wenig Ruhe vor den ganzen Fragen und Leuten. Gesellschaft kann so anstrengend sein." ,,Das kann ich verstehen. Soll ich Euch lieber alleine lassen?" fragend sah der Vampir mich an. Ich schüttelte nur den Kopf und meinte: ,,Ihr seid selbstverständlich in Ordnung." Rodrik lächelte zufrieden und lehnte sich neben mich an die Wand. ,,Marelia scheint es hier nicht so gut zu gefallen, aber ganz ehrlich, was gefällt der hochnäsigen Elfe denn schon?" seufzte er angestrengt. Ich lachte leise und erwiderte: ,,Na Ihr scheint Ihr zu gefallen." Rodrik zog eine Augenbraue hoch, ging aber nicht weiter auf meine Aussage ein. Schließlich fragte ich ihn: ,,Vertraut Ihr Marelia? Oder meint Ihr, sie könnte uns vielleicht doch noch gefährlich werden?" Seine Miene wurde ernster. ,,Vertrauen? Vertrauen ist ein großes Wort. Ich vertraue niemandem außer mir selbst. Höchstens Euch vielleicht. Aber nein, ich denke nicht, dass sie uns gefährlich wird, und wenn doch ist sie tot noch ehe sie die Klinge aus der Scheide ziehen kann. Seid Euch da sicher." ,,Da bin ich mir sehr sicher" entgegnete ich bestimmt ,,Ihr seid mir ein guter Freund geworden und habt wohl schon mehr als einmal bewiesen, dass Ihr auf meiner Seite steht." Anerkennend legte ich meine Hand auf seine Schulter. Der Vampir grinste wieder, und fragte dann: ,,Wollt Ihr mir vielleicht verraten, was passiert ist, nachdem Marelia und ich hier herabgestiegen sind? Ihr wirkt so verändert und ich spüre, dass Ihr aufgeregt seid." Ich lächelte verträumt und entgegnete: ,,Wir werden heiraten, wenn das alles hier vorbei ist. Wenn Mercer gefallen und die Schlacht gegen die Thalmor vorbei ist. Es ist unglaublich, kein Jahr in meiner Gefangenschaft hätte ich ernsthaft auch nur zu hoffen gewagt, dass ich irgendwann einmal in Freiheit sein und sogar heiraten würde!" Rodrik musterte mich und antwortete: ,,Aber wenn ich nicht eingeladen werde, ist es aus mit der Freundschaft. Verstanden?" Ich musste lachen. ,,Selbstverständlich seid Ihr eingeladen." Er zog mich zu sich heran und umarmte mich freudig. ,,Aber jetzt mal ehrlich" flüsterte er mir ins Ohr ,,ich freue mich sehr für Euch Saphir." In seinen Augen lag tatsächlich Freude, bei Rodriks oft so schnippischen Art konnte man schnell vergessen, dass er auch etwas ernstes an sich hatte, sogar, unter welchen unangenehmen Umständen wir uns kennengelernt hatten. Das alles schien so weit in der Ferne. ,,Störe ich?" hörte ich Brynjolfs Stimme. Ich schüttelte nur den Kopf. ,,Saphir hat mir nur von Euren Plänen erzählt" meinte Rodrik und lief an dem Dieb vorbei ,,Ihr beiden solltet noch ein wenig feiern, dabei will ich Euch nicht stören!" Er zwinkerte und noch einmal verschwörerisch zu, bevor er um die Ecke verschwand. Brynjolf warf ihm noch einen kurzen misstrauischen Blick zu. Dann strich er mir über die Wange und flüsterte: ,,Wenn wir gerade schon einmal unsere Ruhe haben, sollten wir doch endlich da weiter machen, wo wir heute morgen aufgehört hatten, oder?" Ich sagte nichts, sondern presste sofort meine Lippen auf die Seinen. Bald schon waren wir wieder am selben Ort, an dem wir auch in den Tag gestartet waren. Nur, dass wir dieses Mal nicht unterbrochen wurden. Als wir etwas später Arm in Arm in die dünne Decke eingehüllt waren, klopfte es jedoch an der Tür. Fragend sahen wir uns an. ,,Ich bin es, Karliah" hörten wir durch die Tür ,,darf ich eintreten?" Wieder wechselten wir einen kurzen Blick, dann rief Brynjolf: ,,Wartet einen Augenblick, wir öffnen Euch gleich!" Hastig warfen wir uns die Kleider über, und nachdem wir Karliah in den kleinen Raum gelassen hatten, eröffnete sie uns ihre neusten Erkenntnisse: ,,Ich weiß nun was Mercer will und wo er sich befindet. Er will tatsächlich etwas sehr wertvolles stehlen. Mit großer Sicherheit werden wir ihn in einer Dwemerruine namens Irknghtand aufspüren. Vermutlich wartet er sogar darauf, von uns verfolgt zu werden. Ich kenne ihn, so jähzornig wie Mercer ist, wird er nicht eher zufrieden sein, ehe er auch mich ins Jenseits befördert hat." Verunsichert fragte ich: ,,Und wo ist diese Ruine?" Auch Brynjolf wirkte nicht sonderlich begeistert, dass wir in eine Dwemerruine müssten. ,,Westlich von Windhelm" antwortete Karliah ,,einige Tagesmärsche entfernt." ,,Wann wollt Ihr aufbrechen?" erkundigte sich Brynjolf. Karliah seufzte und sagte: ,,Morgen früh."

Saphir    [~Vilkas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt