,,Und jetzt?" fragte Vilkas verärgert während er an dem Griff der Bodenklappe zog. ,,Verschlossen?" bemerkte ich schnippisch und erntete dafür nur einen zornigen Blick. Wir waren, wie von Aela geplant, von hinten den Turm hinaufgeklettert um nun vor einer im Boden eingelassenen, verschlossenen Klappe zu stehen. Ich musterte das Holz und konnte ein kleines Schlüsselloch entdecken. ,,Geht mal beiseite" murmelte ich und kniete mich auf den Steinboden. Misstrauisch beobachtete Vilkas mich, während ich meinen kleinen Dietrich aus meiner Gürteltasche zog. ,,Ihr enttäuscht mich nicht" meinte Aela. Konzentriert schob ich das kleine Metallstäbchen ins Schloss und justierte es so lange, bis ich ein leises Klicken hören konnte. Brynjolf wäre stolz auf mich gewesen, immerhin war er es, der mich damals in die Kunst des Schlossknackens eingeführt hatte. Mit einem zufriedenen Lächeln zog ich vorsichtig an dem kleinen Griff der Klappe und lugte durch einen Spalt hindurch. Eine kleine Holzleiter führte in einen nur von einer einsamen Fackel beleuchteten Raum hinunter. Abgesehen von einer kleinen Holzkiste, einem Regal und einem Bett, auf dem ein älterer Nord schlief, war nichts Auffälliges zu erkennen. Ich nickte Aela zu und gab ihr zu verstehen, dass sie die Klappe festhalten sollte, während ich mich hinunter gleiten ließ. Fast lautlos kam ich unten auf und sah nach oben, wo Aela sich schon bereithielt mir zu folgen. Ich deutete wortlos auf den schlafenden Nord neben mir. Aelas Miene verfinsterte sich und sie nickte ernst. Vilkas schüttelte den Kopf. Ich musste ihn töten, sonst könnte er uns noch gefährlich werden. Ich zog Mercers Dolch und kroch nah an den Nord heran. Er hatte keine Ahnung, dass er aus seinem Schlaf nie wieder erwachen würde. Ich sah noch einmal zu meinen Begleitern, die langsam die Leiter herunter geklettert kamen. Vilkas Blick durchbohrte mich und meine Hand begann zu zittern. Die Saphir von damals hätte nicht kaltblütig und heimtückisch gemordet. Ich wandte meinen Blick wieder zu dem schlafenden Nord. Ich war nicht mehr diese Saphir. Entschlossen legte ich meinem Opfer den Dolch an den Hals und fügte ihm einen schnellen und tiefen Schnitt zu. Seine Augen öffneten sich noch einmal kurz, ein leises Krächzen drang aus seiner Kehle, aber dann war sein Todeskampf schon vorbei. Unauffällig leckte ich über meine Klinge bevor ich sie wieder in meinem Gürtel verschwinden ließ. Ich wollte Vilkas nicht mehr Angriffsfläche als nötig bieten, außerdem wollte ich so schnell wie möglich wieder aus diesem Gemäuer verschwinden. Ich richtete mich auf. Vilkas und Aela waren inzwischen unten angekommen und sahen sich in dem kleinen Raum um. Aela schloss enttäuscht die kleine Holzkiste und murmelte: ,,Wäre ja doch zu schön gewesen." ,,Hier werden wir sowieso nichts finden" erläuterte Vilkas ,,wir werden wohl oder übel noch viel tiefer in diese Festung eindringen müssen, ansonsten wäre Skjor ja schon längst wohlbehalten mit dem Teil zurückgekehrt." Gereizt warf ich ihm einen Blick zu, dann ging ich zu der Tür des Zimmers hinüber und öffnete diese so leise wie möglich. Auf dem Gang konnte ich zunächst niemanden erblicken. Die Wände waren kahl und von einigen Fackeln erhellt. ,,Ich bin gleich wieder da" flüsterte ich und trat hinaus. Ich entschied mich zuerst nach links zu gehen, also schlich ich mich vorsichtig durch den Gang. Kurz bevor der Flur nach rechts um die Ecke weiterführte, konnte ich Schritte vernehmen. Ich presste mich gegen die Wand und schaute noch einmal zurück. Aela streckte ihren Kopf neugierig aus der Tür. Mit einem Handzeichen gab ich ihr hastig zu verstehen, dass jemand käme und sie ihren Kopf wieder einziehen sollte. Dann pirschte ich mich näher an die Ecke heran. Unauffällig versuchte ich einen Blick zu erhaschen. Ein Nord in Silberrüstung lief geradewegs in meine Richtung, hatte mich jedoch bisher nicht entdeckt. Ich müsste versuchen ihn schnell am Hals zu erwischen, sonst könnte das Ganze sehr schlecht für mich ausgehen. Ich zückte wieder Mercers Dolch und wartete, bis der Nord um die Ecke kommen würde. Jede Sekunde die verging fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Als er schließlich in den Gang einbog und mich nicht sofort erblickte, stürzte ich mich auf ihn und bohrte ihm meine Klinge in den Hals. Damit er niemanden alarmieren konnte, drückte ich ihm mit meiner Hand den Mund zu und wartete, bis das Leben aus seinen Augen gewichen war, bevor ich von ihm abließ. Ich erhob mich und überlegte, wie ich nun weiter vorgehen sollte. Wollten wir unentdeckt bleiben, musste ich den Leichnam verschwinden lassen, doch er war von Kopf bis Fuß mit Silber eingedeckt und seinen Kopf würde ich ihm vermutlich abreißen, würde ich versuchen ihn nur daran den Gang entlang zu schleifen. Von irgendwoher konnte ich schon wieder Schritte vernehmen, also griff ich dem Nord unter die Arme und schleppte ihn unter unerträglichen Schmerzen zu dem kleinen Raum in dem Aela und Vilkas warteten. Aela öffnete mir schnell die Tür und ich stöhnte vor Schmerz auf, als ich den Leichnam auf den Boden fallen ließ. ,,Schnell die Tür zu!" zischte ich während ich meine rot angelaufenen Hände untersuchte. Nachdenklich betrachtete Vilkas den Körper und murmelte: ,,Vielleicht hätten wir jemanden mitnehmen sollen, für den Silber nicht tödlich ist." Angestrengt verdrehte ich die Augen und entgegnete leise: ,,Dann hättet Ihr mit Eurem Problem nicht zu mir kommen dürfen." Aela räusperte sich und legte einen Finger auf die Lippen. Ich trat neben sie an die Tür an der gerade wohl wieder jemand vorbeilief. Als die Schritte weit genug entfernt waren, wandte Vilkas sich an Aela: ,,Und wie soll es jetzt weitergehen? Wollen wir warten bis jedes Mitglied der silbernen Hand einmal vorbeigekommen ist und den Raum hier mit Leichen stapeln?" ,,Natürlich nicht" erwiderte Aela ,,wir müssen uns schnellstmöglich weiter vorarbeiten." ,,Ich denke" mischte ich mich ein ,,ich sollte vorgehen. Ich bin schwerer zur entdecken und weiß, wie ich mich lautlos bewegen kann wenn ich muss." Vilkas verschränkte die Arme und meinte: ,,Das halte ich für keine gute Idee. Überlegt doch mal, wenn sie Euch erwischen, seid Ihr ihnen schutzlos ausgeliefert!" Dass er sich wirklich Sorgen um mich machte stellte ich nicht in Frage, aber er unterschätzte mich. Wie immer. ,,Ich bin nicht so schwach wie ich aussehe" merkte ich kühl an. ,,Natürlich seid ihr nicht schwach" entgegnete Vilkas besorgt ,,aber ich erinnere Euch nur ungern an den Banditenüberfall im Gebirge zurück, ohne mich wäret Ihr verloren gewesen. Hier kann ich Euch nicht in meiner Wolfgestalt retten." ,,Ich muss nicht gerettet werden" murmelte ich und wandte mich zu Aela um, die noch immer ihr Ohr an die Tür presste. ,,Ich gehe vor, Ihr zwei folgt mir mit etwas Sicherheitsabstand. Einverstanden?" Aela nickte, Vilkas brummte nur irgendetwas. Also los. Da wir keine verdächtigen Geräusche hören konnten, schritten wir durch die Tür und verschlossen sie leise hinter uns. Zur Sicherheit stocherte ich noch einmal mit meinem Dietrich im Schloss umher und überprüfte, ob die Tür wirklich zu war. Auch wenn dies eine mögliche Flucht verzögern würde, war es sicherer, wenn niemand unsere zwei Toten so schnell entdecken würde. Ich deutete mit meinem Kopf nach links und schlich den anderen voran wieder den Gang entlang. Diesmal konnte ich um die Ecke herum niemanden erblicken, also arbeitete ich mich weiter vor. Bald, an der rechten Wand, fand ich eine Tür. Ich warf Aela und Vilkas einen kurzen Blick zu um sicherzugehen, dass sie genug Abstand zu mir hielten, dann legte ich mein Ohr an die Tür. Auch wenn ich nichts Besonderes hören konnte, zückte ich Kampfbereit meinen Dolch und drückte vorsichtig die Klinke herunter. Leise schob ich die Tür auf und blickte in den Raum hinein. In der Mitte brannte ein Feuer über dem ein mir mit dem Rücken zugewandter Fremder in einem rostigen Topf rührte. An den Wänden standen ein paar Regale und kleine Tischchen mit verschiedensten Kräutern, anderen Lebensmitteln und Kochutensilien hier und da. Hier bereiteten sich diese widerwärtigen Werwolfjäger also ihre Mahlzeiten zu. ,,Versalzt es dieses Mal nicht wieder so, Chefin wird sonst wieder launisch" hörte ich eine Männerstimme und zog die Tür so weit zu, dass ich gerade noch so in den Raum hineinblicken konnte. Aela und Vilkas gab ich mit der Hand ein Zeichen, dass sie warten sollten. Ich sah einen Dunmer der aus einer dunklen Ecke auf der anderen Seite des Raumes trat. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass der Raum wohl noch in einen anderen führte. Dank Vilkas und Aela war meine Witterung noch immer getrübt, also konnte ich schwer sagen, ob hinter der Wand noch mehr Feinde warteten. Ich wusste nur, dass ich mich nun also möglichst lautlos um diese beiden Gesellen kümmern müsste. Der Dunmer stellte sich zu dem Koch und prüfte den Inhalt des Topfes. Da sie nun beide mit dem Rücken zu mir standen, wollte ich die Situation ausnutzen. Ich klemmte Mercers Dolch zwischen meine Zähne und kroch lautlos in den Raum hinein. Es blieb mir nicht viel Zeit zu überlegen. Der Koch war unbewaffnet, der Dunmer jedoch trug einen Teil seiner Rüstung. Am klügsten wäre es wahrscheinlich, ihn aus dem Hinterhalt zu erlegen und mich dann um den wehrlosen Koch zu kümmern. Ich fasste einen schnellen Entschluss, richtete mich auf und sprintete zügig auf den Dunmer zu. Trotz der Schmerzen sprang ich auf seinen Rücken, ergriff meinen Dolch und ehe er überhaupt reagieren konnte, durchbohrte meine Klinge auch schon seinen Hals. Ich ließ mich von ihm gleiten und visierte den Koch an, der im selben Moment den Topf nach mir warf. Ein wenig seiner heißen Brühe erwischte mich an der linken Hand. Es brannte, aber es war kein Vergleich mit dem Schmerz den ich durch Silber erfuhr. Mit einem lauten Scheppern landete der Topf neben mir auf dem Boden. Verdammt, das hatte man sicherlich gehört. ,,Bei den Acht, wer seid Ihr und was wollt Ihr?" fragte der Koch mit erhobenem Kochlöffel, der sich als ein schmächtiger Nord mit zotteligem Bart herausstellte. ,,Ihr und Eure Freunde besitzt etwas, dass Euch nicht gehört, und ich bin gekommen um es zurückzufordern" fauchte ich und hob drohend meinen blutigen Dolch ,,sagt mir wo ich das Axt Fragment finde!" Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass Aela und Vilkas sich schon unauffällig durch die Tür schoben. ,,Ich habe keine Ahnung worum es geht" verteidigte der Koch sich. Er schien tatsächlich Angst zu haben ,,ich gehöre nicht zu diesen Banditen, sie haben mich verschleppt und zwingen mich hier zu den Drecksarbeiten." Misstrauisch ließ ich meinen Dolch sinken und fragte: ,,Ihr seid also kein Werwolfjäger sondern ein Gefangener?" Der Koch nickte zitternd. ,,Hört zu, ich hol Euch hier raus" meinte ich ruhig, wer verstand besser als ich, was es hieß eine Gefangene zu sein? ,,Aber Ihr müsst uns helfen. Wo könnten diese widerlichen Jäger das Fragment versteckt haben?" Hilflos schüttelte der Koch den Kopf und erwiderte: ,,Ich weiß es doch nicht! Ehrlich!" Drohend hob ich wieder den Dolch. ,,Sprecht!" ,,In dem Speisesaal unter uns steht eine große Truhe, vielleicht findet Ihr dort was Ihr sucht. Mehr weiß ich nicht. Allerdings wird diese Truhe ständig von der Anführerin hier bewacht. Sie schläft sogar neben ihr. Man nennt sie auch die Hautabzieherin, ich würde mir das an Eurer Stelle noch einmal überlegen." ,,Ich hoffe Ihr sprecht die Wahrheit denn sonst" ich hielt kurz Inne. Waren das Schritte? Ich schubste den Koch beiseite und wies meinen Begleitern an in Deckung zu bleiben. Ich richtete meinen Blick in die Richtung aus der der Dunmer gekommen war. Zwei große Nordmänner in Silbermontur traten in Begleitung von einem Ork und einen Dunmer, ebenfalls durch Silber geschützt, in den Raum hinein. Ich bewegte mich nicht, doch als sie mich entdeckt hatten, stürmten sie zornig auf mich zu. Ich entschied mich jedoch noch eine Weile ruhig zu bleiben. Hoffentlich würde Vilkas es mir gleich tun. ,,Wer seid Ihr und warum habt Ihr gemordet?" fragte mich einer von ihnen. Sie hatten mich beinahe eingekreist. ,,Ich wollte meinen Ehemann befreien" ich schluckte kurz, das Wort Ehemann klang so unwirklich ,,er hat besseres zu tun als sich von schäbigen Banditen herumkommandieren zu lassen." ,,Was heißt hier schäbig?" grunzte der Ork wütend und wollte mir einen Schlag verpassen, jedoch hielt ich ihn an seinem Arm zurück. Das Silber brannte unter meinen Fingern, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen. ,,Ihr wollt also Euren Mann zurück?" fragte mich der eine Nord ungläubig. Ich nickte bestimmt. Vielleicht hatte ich ja Glück und mein Schwindel blieb noch eine Weile unentdeckt. ,,Wieso behalten wir Euch nicht einfach auch hier? Ihr seid sicherlich etwas unterhaltsamer als Euer Skelett von Mann." ,,Ihr wärt tot ehe Ihr es versuchtet" knurrte ich und ließ den Arm des Orks los. Die Männer begannen schallend zu lachen. Sie nahmen mich nicht als Bedrohung wahr, böser Fehler. Der Nord gegenüber von mir nahm den Helm ab und meinte: ,,Wir können doch sicher auch anders einig werden, oder?" ,,Wenn Ihr meinen Mann und mich gehen lasst, selbstverständlich" entgegnete ich fast schon bettelnd. ,,Zeigt erstmal was Ihr könnt" flüsterte der Nord und musterte mich gierig. ,,Natürlich" säuselte ich und trat lächelnd etwas näher an ihn heran. Er begann zu grinsen. Sein Grinsen verging ihm jedoch, als ich meinen Dolch in seinen haarigen Hals bohrte. Der Kampf war eröffnet. Ich schubste den sterbenden Nord beiseite, der es noch gerade schaffte mich eine ,,Spitzohren Hure" zu schimpfen bevor er an seinem eigenen Blut erstickte. Die anderen Männer zogen ihre Waffen und stürmten mir wütend hinterher. Ich versuchte sie abzuhängen, damit ich meinen Bogen ziehen könnte, doch als ich mich umdrehte, sah ich eine silberne Klinge auf mich niedersausen. Kurz bevor sie mein Haupt erreichte, wurde sie schon von einem anderen Schwert gekreuzt. ,,Vilkas!" rief ich dankbar und rollte mich seitwärts aus dem Kampfgeschehen. ,,Ihr seid doch wahnsinnig!" knurrte mein Retter mich an. Auch Aela hatte nun den Kampf aufgenommen und verschoss ihre Pfeile. ,,Dreckige Werwölfe, wir hätten es wissen müssen!" rief der Dunmer und wies den verbliebenen Nord an Verstärkung zu holen. Ich eilte zur anderen Seite des Raumes um diesen Plan zu verhindern. Schnell tauschte ich Mercers Dolch durch Alturiels Langschwert aus und versperrte dem Flüchtigen den Weg. ,,Hier geblieben" zischte ich und holte nach ihm aus. Unsere Klingen trafen sich. Auch wenn er durch seine Silberwaffen deutlich gefährlicher war, schaffte ich es bald schon ihn von seiner elendigen Existenz zu befreien. Auch meine Begleiter hatten sich der Feinde entledigt. Ich eilte zu Aela und Vilkas hinüber. Zweiter warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu und packte mich grob an den Schultern. ,,Seid Ihr völlig verrückt geworden? Was habt Ihr Euch dabei gedacht?" funkelte er mich an. ,,Ist doch alles gutgegangen" erwiderte ich knapp. In seinen eisblauen Augen spiegelten sich Zorn und auch Angst. ,,Weil ich rechtzeitig zur Stelle war" knurrte Vilkas ,,sonst hätte ich- hätten wir Euch verloren." ,,Ich" begann ich, wusste aber gar nicht so recht was ich sagen sollte und gab dann nur kleinlaut ,,es tut mir leid" von mir. Wie hatte ich nur daran zweifeln können, dass ich ihm noch immer etwas bedeutete? Vilkas ließ mich los und tauschte einen kurzen Blick mit Aela aus. ,,Ihr da, kommt her" wies ich den Koch an. Unsicher raffte er sich hoch und schritt zitternd zu uns herüber. ,,Wie kommen wir nach unten?" fragte ich streng. ,,Dort um die Ecke ist eine Treppe" entgegnete er und deutete mit zitterndem Finger in die Richtung aus der ich eben gekommen war. Ich nickte. ,,Könnt Ihr kämpfen?" wollte Vilkas von ihm wissen. Ängstlich schüttelte der Koch den Kopf. ,,Egal" meinte ich ,,er kann uns trotzdem nützlich sein." Ich packte den armen Mann beim Arm und zog ihn mit uns in die Richtung der Treppe. Zu meiner Überraschung kamen uns keine Feinde entgegen gestürmt als wir Stufe für Stufe mit gezogener Waffe hinunterstiegen. Hatte man uns wirklich nicht gehört, oder hielt man sich eher in der Defensive? Misstrauisch schritten wir weiter die Treppe hinab. Ob es wirklich so schlau gewesen war den ängstlichen Koch mit hinunter zu nehmen? Seine Nervosität brachte auch mich aus der Ruhe, aber vielleicht könnte er uns noch nützlich sein, immerhin würde er kein Aufsehen erregen wenn er in der Festung herumlief. Am Fuße der Treppe erwartete uns eine massive Holztür. ,,Und nun?" fragte ich Aela leise. ,,Wenn wir Glück haben, finden wir gleich was wir suchen" entgegnete sie nur. ,,Bevor noch mehr Blut vergossen wird- seid ihr Euch wirklich sicher, dass sie das Teil noch haben? Was hindert sie daran es zu zerstören?" ,,Ganz einfach" meinte Aela ,,Habgier. Wie alle anderen Banditen auch. Sicherlich würden sie sich gerne an den Schätzen Ysgramors ergötzen." Kurz sah ich zu Vilkas hinüber, der zustimmend nickte. Dann legte ich mein Ohr an das Holz der Tür und lauschte. Wieder war nichts auffälliges zu hören, also drückte ich leise die Klinke hinunter und schob die Tür ein Stück auf. Als ich nichts verdächtiges in dem großen, fast leeren Raum erblicken konnte, öffnete ich die Tür noch ein weiteres Stück und erschrak. Auf der gegenüberliegenden Seite standen bestimmt zehn silberne Krieger mit gezogener Waffe. Hinter ihnen auf einer Art Thron saß eine große blonde Nordfrau, die als einzige keinen Helm trug. ,,Die Hautabzieherin" hauchte der magere Koch mir ins Ohr. Sie lächelte vergnügt, als sie uns sah. ,,Ihr wart ziemlich laut da oben. Ihr hättet Euren Besuch auch gleich ankündigen können" spottete sie und beugte sich kurz hinunter. Dann hob sie einen Stahlharnisch hoch. Trotz der Entfernung konnte ich deutlich erkennen, dass über der Brust ein kleiner Wolfskopf saß, genau wie bei Vilkas. Die Nord lächelte noch einmal und verkündete: ,,Einen von Euch habe ich ja schon erledigt, aber die Sammlung muss noch vervollständigt werden." ,,Dafür werdet Ihr bezahlen, Monster!" rief Aela zornig. Ehe wir sie aufhalten konnten, stürmte unsere Schildschwester an mir vorbei auf die Feinde zu.
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Saphir [~Vilkas FF]
FanfictionSechs Jahre nachdem ihre Mutter gewaltsam ermordet und sie selbst entführt worden war, gelingt es der jungen Waldelfe Saphir sich aus der Gefangenschaft der Thalmor zu befreien. Zurück in der Freiheit muss sie jedoch merken, dass sie von nun an auf...