Erprobung

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Nun waren schon fast zwei Wochen vergangen, seitdem ich von den Thalmor angegriffen worden war. Anfangs hatte mein Zustand sich sehr verschlechtert und ich bereute es jeden Tag mehr, dass ich nicht mit Rodrik gegangen war. Wenigstens hatte ich nichts mehr von den Thalmor gehört, anscheinend wussten sie wirklich nicht, wo ich mich befand und hoffentlich würde das auch so bleiben. Auch fühlte ich mich ziemlich alleine, aber Farkas kam so oft er Zeit hatte zu mir, brachte mir Essen und unterhielt sich etwas mit mir. Er war sehr nett zu mir, vielleicht war er nicht der hellste, aber er hatte auf jeden Fall ein großes Herz. Vilkas kam ab und zu, um meinen Verband zu wechseln, allerdings sprach er dabei kaum noch ein Wort mit mir. Vermutlich lagen ihm noch immer all seine Fragen auf der Zunge, er zwang sich aber diese zurückzuhalten. Er hatte ja selbst gesehen, was er mit seinem forschen Ton anrichten konnte. Außer den beiden sah ich keine andere Seele, Vilkas meinte, es sei zum Schutz aller Beteiligten, dass ich isoliert werde, man wüsste ja nicht, wen man da genau vor sich hatte. Farkas versicherte mir aber, dass ich bald die anderen Gefährten kennenlernen dürfte, wenn es mir wieder besser ginge. Und dieser Tag schien heute gekommen zu sein, am Morgen war noch eine Heilerin des Temepls von Kynareth gekommen, die meine Wunde angeschaut und versorgt hatte. Danach hatte ich mich plötzlich viel besser gefühlt, solch eine Heilkunst müsste man beherrschen. ,,Guten Abend Saphir, geht es Euch gut?" fragte Faraks freundlich, während er in mein Zimmer lief. Ich nickte stumm und lächelte ihn an. ,,Hört zu" begann er und setzte sich neben mich auf das Bett ,,der Alte will mit Euch sprechen, ich habe keine Ahnung worum es geht, aber er bat darum unseren jungen Gast zu sprechen. Wie sieht es aus, könnt Ihr aufstehen?" Besorgt musterte er mich. Ich nickte zustimmend und setzte schnell beide Füße auf den Boden. ,,Ich kann es kaum abwarten mich endlich wieder richtig zu bewegen, die Heilerin heute Morgen hat ganze Arbeit geleistet!" erwiderte ich bestimmt. Außerdem war es sicher eine große Ehre mit Kodlak Weißmähne zu sprechen. Er war der Herold der Gefährten und man hörte nur Gutes über ihn, zumindest in den Geschichten. Aber auch Farkas Beschreibungen nach zu urteilen schien er ein sehr fähiger und weiser Mann zu sein. ,,Seid bitte vorsichtig" meinte Farkas. Ich stand auf, und lief einige Schritte. Ich zog mein Bein noch ein wenig nach, aber zum Glück nicht wirklich stark, der größte Schmerz war überwunden. Auch der Schmerz am Bauch war fast abgeklungen und äußerte sich ab und zu nur durch ein leichtes Ziehen. ,,Kann ich wirklich so vor den Herold treten?" fragte ich unsicher und zeigte auf das weiße Hemd und die Baumwollhose an meinem Leib. Zum Glück hatte Farkas meine Kleider gegen saubere Stücke ausgetauscht, so hatte ich meine noch immer mit Schmutz aus der Miene bedeckte Hose und das blutbefleckte Hemd ablegen gekonnt. Farkas lachte und erwiderte: ,,Der Alte macht sich nicht viel aus teuren Gewändern, keine Angst. Kommt mit, ich bringe Euch zu ihm." Zögerlich schlüpfte ich in meine alten Stiefel und lief ihm hinterher. Es war gut endlich einmal wieder etwas anderes zu sehen als dieselben vier Wände. Farkas hatte gut für mich gesorgt und immer sichergestellt, dass ich nichts bräuchte. Selbst zum Waschen hatte er mir einen Eimer Wasser direkt ans Bett gebracht. Natürlich war es auch einmal schön gewesen, so umsorgt zu werden, aber viel mit meinen Gedanken alleine zu sein, tat mir nicht sonderlich gut. Meine Angst vor den Thalmor, meine Trauer um mein altes Leben, die Erinnerung an die Nacht mit Brynjolf, die jeden Tag etwas mehr verblasste, meine Verletzungen und deren Folgen und auch Vilkas. All das machte mir schwer zu schaffen, aber ich versuchte meine Gefühle so gut es ging zu unterdrücken und etwas von Farkas kindlicher, unbeschwerter Art mitzunehmen. Auch wenn er wirklich wie ein sehr talentierter Krieger aussah, konnte ich ihn mir kaum dabei vorstellen, wie er zornig sein Schwert gegen andere Lebewesen erheben würde. Wir verließen den Raum, nun sah ich auch endlich mal, wo ich mich etwa befand. Gegenüber war eine weitere Tür, vermutlich ein anderes Schlafgemach. Der Gang, den wir langliefen, war sehr kurz und mündete in einer etwas größeren Halle. Über dem Boden war ein langer roter Teppich ausgerollt, der sich mit einigen goldenen Verzierungen schmückte. In ein paar Regalen an der Wand standen viele Bücher und ab und an konnte man auch ein Rüstungsteil finden, wie etwa einen Stahlhelm mit Ziegenhörnern. Ein wenig weiter hinten standen noch Tische auf denen einige Kerzen brannten, die den Raum erhellten. Es gab hier, genauso wie in dem Raum in dem ich gepflegt wurde, keine Fenster. Vermutlich waren wir also in einem Kellergewölbe. Gegenüber des Ganges aus dem wir kamen war ein anderer Gang, der identisch aussah, auch er schien zwei Räume zu beherbergen. Zu unserer Linken befand sich eine große, geschlossene Holztür. ,,Es ist gar nicht weit, seht Ihr?" Farkas lächelte und klopfte fest gegen das Holz. Unruhig wippte ich auf und ab, bis ein älterer, großer Nord die Tür öffnete. Sein langer Vollbart war eben so weiß wie sein Haar. Unter buschigen Augenbrauen lugten zwei blaue Augen hervor und seine linke Wange zierten drei Narben, die an eine Kratzspur erinnerten. Als er mich erblickte lächelte er freundlich. ,,Ihr müsst Saphir sein, die die Vilkas verletzt vorgefunden hat." Ich nickte stumm. Er bedankte sich bei Farkas, dass er mich zu ihm gebracht hatte, und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich eintreten sollte. Ich sah mich um, während Kodlak hinter mir die Tür verschloss. Auch hier standen einige Bücherregale, in denen auch vieles anderes zu finden war. Auf einem großen Tisch an der Wand war eine breite Landkarte von Himmelsrand ausgebreitet. Neugierig warf ich einen Blick darauf. Hier und da war ein rotes Kreuz eingezeichnet, aber auch Symbole wie das einer Höhle oder eines Turmes waren zu erkennen. Vermutlich waren das Orte, die die Gefährten oder gar er selbst entdeckt hatten. Auf der anderen Seite des Raumes stand neben einer weiteren Tür ein runder Tisch auf dem einige Kerzen brannten. Dazu standen darauf einige Metallkrüge und Becher. ,,Setzt Euch ruhig" sagte der Alte in einem freundlichen Ton und deutete auf einen der beiden Holzstühle die an dem Tisch standen. Er nahm gegenüber von mir Platz und begann: ,,Mein Name ist Kodlak Weißmähne, ich bin der Herold der Gefährten in Weißlauf, aber das wird der Junge Euch sicher schon erzählt haben. Nun frage ich mich, wer Ihr genau seid. Man erzählte mir Ihr hießet Saphir und in den Ebenen von Weißlauf hätten Euch Thalmor angegriffen, stimmt das?" ,,Das stimmt" sagte ich schüchtern. Ich hatte großen Respekt vor ihm, noch nie hatte ich einen so ehrenwerten Mann getroffen. Mein Leben lang hatte ich nur mit Dieben oder Mördern zu tun gehabt, wobei sich letzteres natürlich auf die Thalmor bezog, die Gilde mordete nämlich nicht. Zumindest versuchte man es zu vermeiden. ,,Ich verstehe nicht, wieso man Euch als gefährlich einschätzen sollte" meinte er nachdenklich, vermutlich hatte Vilkas mit ihm über mich gesprochen. ,,Nein, Ihr stellt keine Gefahr für die Gefährten dar. Wenn ich Euch so ansehe habe ich eher das Gefühl dass" er hörte kurz auf zu sprechen. Fragend sah ich ihn an. ,,Was meint Ihr?" fragte ich verwirrt. ,,Entschuldigt. Bestimmt hört keine junge Frau das gerne von einem alten Mann, aber ich finde einfach, dass Ihr eher bedürftig ausseht. Etwas fehlt Euch, etwas wurde Euch vielleicht viel zu früh genommen. Wie alt wart Ihr, als Ihr Eure Eltern verloren habt?" Perplex schaute ich ihn an. Woher konnte er wissen, dass meine Eltern tot waren? Er kannte mich doch gar nicht, nicht einmal Farkas hatte ich das erzählt. Anscheinend war dieser Kodlak wirklich ein sehr weiser Mann, wenn er solche Dinge anhand meines Aussehens feststellen konnte. Ich schluckte und erwiderte: ,,Meinen Vater habe ich nie kennengelernt, meine Mutter meinte immer, dass er gestorben sei, als ich noch ganz klein war. Meine Mutter" ich stockte kurz, es fiel mir schwer es so einfach auszusprechen ,,sie wurde umgebracht als ich dreizehn Jahre alt war." Traurig schaute ich auf den Boden. ,,Verzeiht, ich wollte keine alten Wunden aufreißen. Waren es die Thalmor?" Ich nickte. Diesem Mann konnte man wirklich nichts vormachen, seine Beobachtungsgabe war ausgezeichnet. ,,Wollt Ihr mir vielleicht sagen, warum sie Euch verfolgen?" fragte er mich vorsichtig. ,,Ich weiß es nicht" entgegnete ich verzweifelt und eine Träne rollte meine Wange hinunter. Schnell wischte ich sie weg und richtete meinen Blick auf das Flackern der Kerze. Natürlich glaubte mir das keiner, wie sollte ein dreizehnjähriges Mädchen verstehen, warum seine Mutter qualvoll ermordet wurde? ,,Ihr habt Euch nie gefragt, oder?" Abwesend schüttelte ich den Kopf. Tatsächlich brannte diese Frage nie so sehr auf meiner Seele. Ich vermutete immer nur, es hätte etwas mit meinem Vater zu tun, aber wissen konnte ich es nicht. ,,Manchmal ist es besser nicht zu fragen. Ich kann das verstehen. Wenn Ihr fragt, oder es gar herausfindet, wird die Realität immer ein Stück realer und vielleicht wirkt der Grund am Ende so absurd, dass man an der Sinnlosigkeit verzweifelt." Kodlak konnte meine Gedanken wirklich gut zusammenfassen, es war mir fast schon ein wenig unheimlich. Natürlich hatte ich mich immer wieder gefragt, warum die Thalmor mich unbedingt lebendig brauchten, wieso sie mich überhaupt verfolgten und warum Alturiel meine Mutter getötet hatte aber Kodlak hatte recht. Ich wollte es vielleicht gar nicht wissen. Am liebsten würde ich einfach mit dem Finger schnipsen und die Welt wäre wieder heile. Das ging allerdings nicht. Aber wieso war ich hier? Warum wollte er unbedingt mit mir sprechen? Doch nicht etwa, um ein Gespräch über meine Gefühle und Ängste zu führen. ,,Warum wolltet Ihr eigentlich mit mir sprechen?" Mit großen Augen sah ich den Nord an. Er lächelte freundlich und antwortete: ,,Ihr seht vielleicht bedürftig aus, aber ich sehe in Euren Augen, dass Ihr bereits vieles überstanden habt. Ihr seid stark, stärker als Ihr denkt. Ich wollte Euch ein Angebot machen." ,,Meint Ihr etwa, dass ich Eurer Gemeinschaft beitreten soll?" platzte es ungläubig aus mir heraus. Vielleicht hatte ich es auch falsch verstanden, das wäre jetzt sehr unangenehm. Er nickte einmal und entgegnete: ,,Habt Ihr das Kämpfen gelernt?" ,,Ja, seit ich ein kleines Mädchen war. Aber ich lernte von Dieben, ich könnte mich niemals eine Kriegerin nennen." Was erhoffte der Mann sich von einer kleinen Elfe wie mir? Ich hatte doch nichts, womit ich die Gefährten bereichern konnte. Allerdings sehnte ich mich auch nach einer Zugehörigkeit und besonders der Sicherheit, die sie mir geben konnten. ,,Könnt Ihr ein Schwert schwingen?" Kodlak schaute mich prüfend an. Ich seufzte und sagte: ,,Nur wenn ich es muss. Der Bogen ist meine Stärke, ihn führe ich sicherer als jede Klinge." Er nickte lächelnd. ,,Das ist doch schon einmal gut, Vilkas kann Euch zeigen wie man ein Schwert richtig führt. Er trainiert oft die Welpen, wie wir die Neuen hier nennen. Ich habe ihn eigentlich vorhin schon rufen lassen, ich frage mich wo er bleibt." Entsetzt verzog ich mein Gesicht. Vilkas war ganz und gar keine angenehme Gesellschaft und jetzt sollte ich mit ihm auch noch Schwertkampf üben? ,,Ach meine Liebe, der Junge ist gar nicht so übel wie er scheint. Er wirkt vielleicht unfreundlich, aber er hat eben ein gesundes Misstrauen. Manchmal ist er aber etwas zu misstrauisch. Er hat das Herz am rechten Fleck, Ihr dürft nicht vergessen, dass er es war, der Euch das Leben gerettet hat. Und überlegt einmal, in wessen Schlafgemach Ihr Euer Krankenlager bezogen habt. Seit Ihr hier seid, schläft er im Gemeinschaftsraum mit den Rekruten. Gebt ihm etwas Zeit, er muss sich an Euch gewöhnen." Er hatte schon recht. Vilkas hatte viel für mich getan, auch wenn er mir misstraute, war sein Herz wahrscheinlich so ehrenvoll, dass er mich trotzdem retten wollte. Vielleicht hatte Kodlak ja recht und er wäre netter zu mir, wenn ich mich vor ihm bewies. ,,Seinen Bruder Farkas habt Ihr ja schon kennengelernt" fuhr Kodlak fort ,,der Junge hat sein Herz auch auf dem rechten Fleck. Er ist vielleicht nicht schnell im Denken, oder so wortgewandt wie sein Bruder, aber er ist einer der offensten und herzlichsten Menschen die mir je untergekommen sind. Und ein bisschen Farkas steckt auch in Vilkas. Vertraut mir." Er zwinkerte mir aufmunternd zu. ,,Und Ihr wollt wirklich, dass ich Euch beitrete?" Kodlak nickte bestimmt. ,,Natürlich müsst Ihr Euch erst einmal beweisen, aber Ihr habt Zeit. Gerade jetzt, wo Ihr körperlich noch nicht ganz unversehrt seid, ist die beste Gelegenheit um sich auf das Training zu konzentrieren. Wenn wir Euch besser kennengelernt haben, werde ich mich mit dem inneren Zirkel über Eure Zukunft bei uns beraten." ,,Und habt Ihr keine Angst vor den Thalmor? Wenn sie mich hier finden, werden sie nicht nur gegen mich Groll hegen" wand ich ein. Kodlak lachte auf und entgegnete: ,,Ich fürchte mich nicht vor den wichtigtuerischen Hochelfen. Wir sind unpolitisch und werden es auch immer sein. Die Thalmor würden sich nicht wagen uns anzugreifen, selbst wenn sie Euch hier fänden. Dann würde selbst das Kaiserreich das Bündnis überdenken, obwohl sie eigentlich keine andere Wahl haben, als mit den Elfen zu kooperieren. Aber lasst uns nicht über Krieg sprechen, ich habe genug Schlachten in meinem Leben geschlagen und kann Euch sagen, kein Krieg der Welt ist es wert, so viele Leben zu opfern. Wechseln wir das Thema, wo kommt Ihr eigentlich her? Seid Ihr in Valenwald aufgewachsen?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich wurde in Rifton geboren, oder zumindest lebte ich dort, solange ich mich zurückerinnern konnte." ,,Ah Rifton, natürlich, deshalb wurdet Ihr von Dieben ausgebildet. Wart Ihr etwa ein Mitglied?" Kodlak lächelte verlegen. Wieder schüttelte ich den Kopf. ,,Nein, sie haben sich bloß darum gekümmert, dass ich mich verteidigen konnte. Außerdem haben sie meine Mutter und mich ab und an auch unterstützt, wir hatten nicht viel und konnten uns immer nur gerade so über Wasser halten." Erleichtert atmete er auf. ,,Da bin ich aber beruhigt. Anscheinend scheinen diese Gesetzesbrecher aber doch etwas Herz zu haben, wenn man sich Eure Geschichte so anhört. Man darf Menschen eben nicht zu schnell verurteilen." Ich dachte an Rodrik. Hätte man mir früher erzählt, dass ich eines Tages mit einem Vampir aus meinem Gefängnis fliehen würde, hätte ich das niemals glauben können. Doch Rodrik war kein Monster, er war ein Mensch. Ich verstand worauf Kodlak hinauswollte. Ich sollte Vilkas nicht verurteilen, bloß weil er mir nicht traute. Allerdings würde mir das sehr schwerfallen, aber ich müsste eben abwarten. Ich zuckte zusammen als es an der Tür klopfte. ,,Das muss er endlich sein." Murmelte Kodlak. ,,Tretet ein!" Ich schaute zu der sich öffnenden Tür. Vilkas trat ein, musterte mich misstrauisch und wandte sich dann zu Kodlak: ,,Farkas sagte, Ihr hättet nach mir gerufen? Entschuldigt, ich habe noch etwas mit Skjor ausdiskutieren müssen." Kodlak nickte und erhob sich. ,,Ich möchte, dass Ihr unsere neuste Rekrutin ein wenig im Schwertkampf prüft und vielleicht unterrichtet" sagte er und zeigte auf mich. Ich schaute unsicher zu Vilkas, der ungläubig zwischen Kodlak und mir hin und her sah. ,,Das meint Ihr doch nicht ernst Kodlak. Wir haben noch nie von dieser Fremden gehört und eines Tages liegt sie halb verblutet im Gras, neben ihr zwei tote Thalmor. Das schreit doch schon nach Problemen." Er schüttelte fassungslos seinen Kopf und funkelte mich dann wütend an. Ich schaute unsicher zu Kodlak, der beschwichtigend eine Hand hob. ,,Vilkas, ich weiß, Ihr wollt das Beste für die Gefährten, aber ich habe mit dem Mädchen gesprochen. Ich bin mir sicher, dass sie uns keine Last sein wird. Wir nehmen doch jene auf, in denen das Herz eines Kriegers schlägt. In ihrem Herz brennt ein Feuer nach Gerechtigkeit, genau wie in Eurem, oder in dem Eures Bruders. Auch in Skjors und Aelas Herz, und in allen Herzen derer, die bei uns Aufnahme gefunden haben. Ich vertraue in das Mädchen. Sie wird sich beweisen müssen. Nun ist sie jetzt noch nicht ausgeheilt, aber ich möchte, dass Ihr Ihre Fähigkeiten beurteilt und Ihr helft wo Ihr könnt." Vilkas schien von der ganzen Idee wirklich so gar nicht begeistert zu sein. Man konnte ihm förmlich ansehen, wie er sich zu seiner Antwort überwinden musste. Falls es ihn tröstete, ich war auch nicht sonderlich begeistert davon, mit ihm Zeit zu verbringen. ,,Wenn Ihr das sagt, mein Herold. Aber wenn ich an ihr verzweifele oder sie uns in Schwierigkeiten bringt, liegt das in Eurer Verantwortung" brachte er schließlich zähneknirschend hervor. Kodlak lächelte zufrieden. Vilkas seufzte und wandte sich an mich: ,,Morgen früh, ich hole Euch ab. Wehe Ihr verschlaft."

Saphir    [~Vilkas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt