Kapitel 27

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Lucas by MusicalGirl200

Nachdem schon so viele Stunden vergangen waren, hatte ich schon aufgegeben, dass Serafina sich noch melden würde. Doch gerade als ich aus der Dusche kam, sah ich das mein Smartphone aufblinkte. Bevor ich mich noch umzog, schnappte ich mir mein Smartphone, um nachzusehen, ob Serafina mir geschrieben hatte.

Tatsächlich hatte sie noch geantwortet und ich musste instinktiv lächeln. Doch ihre Antwort beunruhigte mich etwas. „Hallo Lucas. Es freut mich von Dir zu hören. Leider gab es ein paar Komplikationen, aber jetzt ist wieder alles gut, keine Sorge. Und bei dir? Mit lieben Grüßen, Serafina"

Ihr ging es nicht gut, da war ich mir sicher. Ich fragte mich, was nur passiert war, nachdem ich da weg bin? Relativ schnell tippte ich meine Antwort. „Mir geht es gut, aber was gab es für Komplikationen? Brauchst du meine Hilfe?" Ich hoffte, dass ihre Antwort diesmal nicht so lange auf sich warten ließ und ich hoffte, ich konnte ihr ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, so wie sie bei mir.

„Ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst. Ich musste etwas tun, wovon du nicht gerade begeistert wärst. Ich will nicht, dass du mich wieder zu hassen anfängst. Ich würde es nicht aushalten." Wieder fiel ihre Antwort sehr wage aus. Ich wollte nicht ständig bei ihr nachbohren, aber Serafinas Worte beunruhigt mich nur noch mehr. Es wirkte so, als wäre sie wieder zu etwas gezwungen worden und jetzt hatte sie Angst mir davon zu erzählen, weil sie dachte, dass ich sie dafür hassen würde. Dabei war ich mir sicher, dass ich sie niemals mehr hassen könnte. Dafür hatte sie mir schon zu sehr den Kopf verdreht. Ich wusste, wie sie wirklich war. "Wozu haben sie dich gezwungen? Wenn du es mir nicht sagen willst, ist es auch in Ordnung. Ich dränge dich nicht. Ich will nur, dass du weißt, dass ich für dich da bin und dich niemals mehr hassen würde!" Ich wollte, dass sie begann mir zu vertrauen, so wie ich ihr ebenfalls Vertrauen entgegen bringen wollte.

Wir konnten gegenseitig unser Leid teilen und uns Mut machen. Ich denke, dass würde uns Beiden ganz gut tun. Ich wollte ihr alles come mir anvertrauen, ich war bereit dafür. Ich war bereit das Risiko einzugehen. Ich hoffte sie auch. Ich wollte, dass diese Freundschaft funktionierte.

„Uns hat heute ein anderer Vampir gesehen. Ich musste mich verstellen und ihm etwas vor machen. Ich sagte ich würde mir das Vertrauen eines Wolfes er schleichen um dann zuschlagen zu können. Aber das war gelogen. Das musst du mir wirklich glauben! Der Vampir hat es mir abgekauft. Es ging gerade noch gut. Aber als ich dann im Anwesen zurück war... Ich werde gezwungen von Menschen zu trinken, Lucas. Ich will das eigentlich gar nicht, aber wenn ich das nicht tue, dann wird es noch schlimmer. Ich konnte mich nicht kontrollieren und habe zu viel getrunken. Es tut mir so leid. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen.", gestand sie mir in ihrer nächsten Antwort.

Meine Augen weiteten sich bei Serafinas Antwort und ich fuhr angestrengt mit der Hand durchs Haar. Ein Vampir hatte uns gesehen. Das war überhaupt nicht gut. Serafina hatte es dann auch noch auf sich genommen und gelogen, um uns Beide zu schützen. Ich glaubte ihr, dass es nicht der Wahrheit entsprach und ich glaubte ihr auch, dass sie gezwungen worden war von Menschen zu trinken. Ich hatte das bereits in ihrem Tagebuch gelesen. Ich wünschte, ich wäre jetzt bei ihr und könnte sie trösten und ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde, doch es ging nicht.

"Natürlich glaube ich dir Serafina! Du hast so viel riskiert und nur, damit uns Beiden nichts geschieht. Ich danke dir. Es tut mir so leid, dass du dazu gezwungen wurdest. Ich weiß, dass du so etwas niemals freiwillig machen würdest. Ich weiß, was es heißt kontrolliert zu werden." Oh ja, das wusste ich nur allzu gut. Der Wolf in mir übernahm auch viel zu oft die Kontrolle über mich. Doch das konnte keiner verstehen. Wahrscheinlich war sie jetzt überrascht, dass ich ihr glaubte. Ich musste ihr wirklich dringend beichten, dass ich ihr Tagebuch kannte und mit ihr als Valentina geschrieben hatte.

Danke! Es bedeutet mir so wahnsinnig viel dass du mir glaubst. Ich glaube, ich habe so noch nie mit jemandem geredet. Niemand verstand mich bis jetzt. Niemand ausser dir."

Es bedeutete mir viel, dass ich sie mit meiner Antwort glücklich gemacht hatte und ich lächelte wieder. Ich wollte einfach, dass sie wusste, dass ich für sie da war. Sie machte mich wieder zu einem besseren Menschen. Ich wünschte mir wieder sie wäre jetzt hier bei mir. Ich musste sie so dringend wieder sehen. Wir verstanden uns einfach gegenseitig. Wir wussten beide, was es hieß, wenn man als Monster gesehen wurde. "Ich möchte dich unbedingt wieder sehen. Wann können wir uns treffen?" Ich fackelte nicht lange und drückte auch schon senden. Ich hoffte nur, dass ihr genauso ging.

Ich will dich auch wieder sehen, Lucas. Morgen? Aber ich weiß nicht wo wir uns treffen könnten. Wir dürfen auf keinen Fall erneut zusammen gesehen werden.", schrieb Serafina mir in Rekordzeit zurück.

Ich kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Serafina wollte mich auch so dringend wieder sehen, wie ich sie. Ich wollte sie in die Arme schließen und sie vor allem Grauen da draußen beschützen. Sie schaffte es, dass ich mich nicht mehr vollständig als Monster sah. Aber sie hatte Recht. Wir mussten uns einen versteckten Ort aussuchen, wo uns niemand finden konnte. Ich begann zu grübeln. Dann kam mir eine Idee.

"Morgen klingt perfekt. Und ja du hast Recht, wir müssen vorsichtig sein. Geh um 17 Uhr zur Bridgerton Street 38. Und klopfte dort an die Tür im 7. Stock bei Noah Michaels. Er ist ein guter Freund von mir. Dort sind wir sicher. Vertrau mir." Hoffentlich war sie damit einverstanden, immerhin kannte sie Noah überhaupt nicht. Aber sie konnte ihm vertrauen.

„Okay. Ich komme. Aber um 19 Uhr muss ich wieder im Anwesen sein. Ich erkläre dir morgen warum. Ich freue mich schon darauf dich zu sehen." In ihrer Antwort konnte ich bereits ablesen, dass ihr etwas unwohl dabei war, zu einem völlig Fremden zu gehen. Aber wenn sie Noah erstmal kennenlernte, würde sie ih bestimmt mögen und ihm vertrauen.

Aber das Wichtigste war, sie hatte zugesagt. Ich konnte es gar nicht glauben. Ich freute mich darüber so wahnsinnig. Ich wünschte wirklich, ich könnte mich bereits früher mit ihr Treffen, aber Pascal hatte für morgen klare Anweisungen gegeben, die ich leider befolgen musste. Ich hatte morgen bis halb fünf Training und konnte da einfach nicht früher weg. Ich war auch erleichtert, dass Serafina mir zu vertrauen begann.

"Ich wünschte, wir könnten uns schon früher treffen, aber ich kann leider nicht, wegen meines Alphas. Wenn mein Alpha etwas befiehlt, muss ich dem leider Folge leisten. Ich freue mich schon sehr dich wieder zu sehen und ich habe dann auch eine kleine Überraschung für dich."

Ich hoffte wirklich, ich schaffte es auch noch ihr eine Laptop zu kaufen. Die Daten konnte Noah auch darauf spielen, wenn sie vor Ort war. Hauptsache ich hatte den Laptop.

"Das verstehe ich. Ich weiß wie es dir geht, glaube mir. Und wenn wir uns nur eine Stunde sehen können, war es das Risiko wert. Aber ich will dich nicht vom Schlafen abhalten. Wölfe schlafen, oder? Gute Nacht, Lucas. Bis morgen!" Serafina verstand mich und sie wirkte aufgeregt.

Es war auch wirklich süß, dass sie daran dachte, dass ich Schlaf brauchte. Als Werwolf kam ich auch einige Zeit mit wenig Schlaf aus, aber um in top Form zu sein, wäre es wirklich am besten, wenn ich mal schlafen ginge. Morgen würde ich sie wieder sehen. Ich konnte es kaum noch erwarten. Ich fühlte mich gerade wie ein Teenager, schon komisch. Bei meiner letzten Antwort für heute schmunzelte ich. "Ja, Wölfe schlafen ;) Gute Nacht Serafina! Ich kann es kaum noch erwarten dich morgen wieder zu sehen." Ich legte mein Smartphone bei Seite und deckte mich zu. Zum ersten Mal seit langem wurde ich heute Nacht nicht von Albträumen geplagt.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt