Kapitel 33

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Lucas by MusicalGirl200

Ich kam abgehetzt bei der alten Villa meines Rudels an. Doch die Versammlung schien schon längst beendet zu sein. Ich hatte so schnell gemacht, wie ich konnte, aber ich war einfach nicht schnell genug gewesen. Scheinbar hatte ich vorhin erst zu spät Pascals Ruf vernommen. Ein äußerst wütender Jace kam auf mich zu. "Wo zum Teufel hast du schon wieder gesteckt? Wenn dein Alpha ruft, hast du gefälligst zu kommen?", ging mich Jace an und blieb ganz dicht vor mir stehen. War ja klar, dass er sich jetzt wieder aufzuspielen musste. "Ich kann gehen wohin ich will und du vergisst, dass Pascal mein Alpha ist, also hast du mir nichts zu befehlen! Wenn Pascal ein Problem mit mir hat, wird er mir das schon selbst sagen!", erwiderte ich wütend. Doch Jace war immer noch nicht bereit es gut sein zu lassen. So entspannt, wie ich gerade mit Serafina gewesen war, so wütend war ich jetzt. Ich würde mir nichts von Jace gefallen lassen.

"Du bist deinem Rudel verpflichtet! Wann wird das in deinem blöden Schädel endlich mal reingehen! Ich wünschte immer noch Pascal hätte dich damals in der Gasse verbluten lassen, dann hätten wir jetzt nicht das ganze Drama!", provozierte mich Jace munter weiter. Ich spürte wie bei mir die Sicherungen durchbrannten. Meine Augen färbten sich bedrohlich gelb und ich wollte nichts Sehenlicheres, als Jace die Kehle herauszureißen. "Du verdammter Dreckskerl!", brüllte ich ihn an und schubste ihn fest, so dass er unsanft auf dem Boden landete. Ich spürte, wie der Wolf in mir die Kontrolle übernahm und meine Krallen und Fangzähne traten zum Vorschein. Ich hatte so einen Hass auf Jace. Ich wollte ihn dafür büßen lassen, wie er mit mir umging.

Ich wollte auf ihn los gehen, doch eine Stimme hielt mich zurück. "Lucas!", rief mein Alpha ernst und ich hielt inne, während Jace sich vom Boden wieder aufrappelte. Ich atmete immer noch schwer und war immer noch kurz vorm Ausrasten. "Lucas!", wiederholte Pascal seine Worte erneut, doch diesmal noch etwas eindringlicher. Ich wusste, dass das hieß, dass ich mich ihm fügen sollte, als sein Beta. Doch es fiel mir so verdammt schwer. "Lucas, zügle dich!", ermarnte er mich erneut und ich wusste, dass das seine letzte Warnung sein würde. Ob ich wollte oder nicht, ich musste meinem Alpha gehorchen. Ich hatte keine andere Wahl. Also senkte ich mit zusammengebissenen Zähnen meinen Kopf. Pascal hatte erreicht, was er wollte.

"Wir sind ein Rudel! Hier wird nicht gegeneinander gekämpft! Wir kämpfen nur miteinander, als eine Einheit! Hast du das verstanden Lucas!", erinnerte mich Pascal. Ich atmete tief ein und aus, bis ich wieder meinen Kopf hob und ihn ansah. Meine Krallen und Fangzähne waren wieder verschwunden und meine Augen waren auch wieder in ihrer ursprünglichen Farbe. "Ja, Pascal", stimmte ich ihm zu. Was hatte ich auch groß für eine Wahl. Jace grinste triumphierend und verschwand dann auch schon in die Villa. War ja klar, dass er als Pascals rechte Hand niemals Ärger bekommen würde. Dieser verdammte Mistkerl! Er dachte wirklich, er könnte sich alles erlauben und das Schlimme war, dass es nun mal wirklich so war.

"Lucas, bitte folge mir. Ich möchte dir gerne etwas zeigen, nachdem du die Rudelversammlung verpasst hast", bat mich Pascal und ich trotete ihm hinterher, hinter die Villa. Auf dem Boden lagen dort zwei Leichen. Beides waren Männer. Ihre Körper waren übersäht von Bissspuren. Ich konnte noch riechen, dass es sich bei den Beiden, um Werwölfe handelte. "Vampire haben zwei weitere Werwölfe getötet. Wir haben sie in unserem Wald gefunden", erklärte mir Pascal. Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben. "Aber die Vampire wissen doch, dass der Wald für sie tabu ist?" Pascal verschränkte die Arme vor der Brust. "Es scheint ihnen inzwischen wohl egal zu sein. Ich sage dir, es wird nicht mehr lange dauern, dann wird Krieg herrschen und wir müssen bereit sein, um Broken Hills zu schützen. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser angesehene Vampirclan seine Finger im Spiel hat. Sie wollen diese Stadt für sich beanspruchen."

Ich kniete mich hin und betrachtete die Wunden der toten Werwölfe näher. Das wirkte auf mich nicht wie die übliche Vorgehensweise von Vampirangriffen. Das kam mir alles etwas seltsam vor. Ich musste unbedingt Serafina nachher schreiben. Sie sollte davon unbedingt erfahren. Die Vampire waren bis jetzt nie in den Wald eingedrungen, warum sollten sie es also jetzt plötzlich tun? Das ergab für mich alles keinen Sinn. Ich musste dringend dahinter kommen, was hier faul war. Mein Verdacht, dass Pascal einen Krieg provozieren wollte, bestätigte sich immer mehr. Ich richtete mich wieder auf und begann zu grübeln.

"Aus diesem Grund habe ich beschlossen, dass wir von nun an öfters durch den Wald streifen werden, um ein Auge darauf zu haben, allerdings nur in unserer Wolfsgestalt. Dadurch sind wir deutlich stärker und noch einmal flinker", erklärte mir Pascal sein Vorgehen. Na toll, das hieß für mich also, dass ich mich nun öfters in einen Wolf verwandelte musste, ob ich wollte oder nicht. Ich hasste das. Ich hasste diese Schmerzen. Aber mir blieb wieder einmal keine Wahl. Als Beta hatte ich nicht wirklich viel Macht gegenüber meinem Alpha. Also nickte ich. "Ich verstehe", erwiderte ich knapp und wollte in die Villa, als mir Pascal noch etwas hinterher rief. "Ach eines noch Lucas." Ich drehte mich nochmal zu ihm um. "Ich würde es sehr begrüßen, wenn du wieder mehr Zeit hier bei deinem Rudel verbringen würdest. In letzter Zeit war das nicht wirklich der Fall gewesen. Hier ist nun mal dein Platz. Ich hoffe, dir ist das bewusst", erinnerte mich Pascal ernst. Ich nickte. Ich wünschte, es wäre nicht so. "Ja, ist klar", versprach ich ihm und ging nun rein. Es würde wohl mehr als schwierig werden Serafina bald wieder zu sehen.

Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Dort angekommen, schloss ich als Erstes die Tür hinter mir und holte mein Smartphone hervor. Als ich dort eine Nachricht von Serafina las, stieß ich erleichtert die Luft aus. "Hey, ich bin jetzt im Anwesen. Wie läuft es bei dir? Alles in Ordnung? S. " Sie war also in ihrem Anwesen. Hoffentlich ging es ihr auch gut. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte, aber ich musste ihr einfach schreiben, was hier gerade passiert war.

"Hey, ich bin froh, dass du schreibst. Ich will dich nicht anlügen. Hier ist gar nichts in Ordnung. Mein Alpha hat mir zwei Leichen von Werwölfen gezeigt, die angeblichen von Vampiren deines Clans getötet worden sein sollen und das in unserem Wald. Aber die Vorgehensweise wirkt überhaupt nicht, wie von einem Vampir. Ich glaube langsam, dass mein Alpha einfach einen Krieg mit deinem Clan provozieren möchte. Bitte pass gut auf dich auf! Ich weiß leider auch nicht, wann wir uns wieder sehen können. Mein Alpha zwingt mich auch mit meinem Rudel, den Wald vor Vampiren zu schützen. Bitte pass gut auf dich auf! Ich vermisse dich! Aber viel wichtiger ist, wie geht es dir? Haben sie dir etwas angetan, oder dich wieder zu etwas gezwungen? -L."

Die Nachricht war etwas länger ausgefallen, als geplant, aber Serafina hatte ein Recht darauf alles zu erfahren. Sie gehörte jetzt zu mir und ich wollte vor ihr nichts geheim halten. Ich schrieb noch schnell Noah, dass es mir leid tat, dass wir uns nicht mehr gesehen hatten und versprach ihm, dass ich es wieder gut machen würde. Doch wann? Ich hatte keine Ahnung, wann ich von meinem Rudel wieder wegkonnte, vor allem nach Pascals Ansage mir gegenüber. Ich war es so satt, wenn mir jemand etwas vorschreiben wollte.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt