Lucas by MusicalGirl200
Als das Training mit dem Rudel endlich vorbei war, schmerzten all meine Knochen. Pascal machte das Training immer noch härte, so als würde er bereits mit einem Krieg rechnen. Dabei gab es nicht einmal Anzeichen dafür, dass uns die Vampire den Krieg erklären würden. Das kam mir langsam immer seltsamer vor. Irgendetwas ging hier doch vor sich und ich musste irgendwie dahinter kommen, was es war. Doch jetzt war es erstmal wichtig, dass ich mich schnell duschte und umzog, um in die Stadt zu gehen. Ich musste dringend noch einen neuenn Laptop für Serafina besorgen und ich war sowieso schon so spät dran. Ich hoffte wirklich, dass ich es noch rechtzeitig schaffen würde. Ich freute mich schon so wahnsinnig, wieder in ihr wunderschönes Gesicht blicken zu können, dass mich immer wieder zum Lächeln brachte.
In Rekordzeit duschte ich und zog mir frische Kleidung an. Dann sprintete ich auch schon los. Ich wusste genau, welchen Laptop ich ihr schenken wollte, also dauerte es nicht lange mit dem entscheiden. Ich schnappte mir einen silbernen Mac und eilte auch schon zur Kasse. Es war heute in diesem Laden einiges los und sie hatten tatsächlich nur eine einzige verdammte Kasse offen und die Kassiererin bewegte sich noch langsamer als eine Schnecke. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Ich warf einen Blick auf mein Smartphone. 16:58. Ok, ich würde es auf jeden Fall nicht mehr pünktlich zu unserer Verabredung schaffen. Hoffentlich war Serafina nicht wütend auf mich und ging wieder. Hoffentlich machte Noah auch keinen Unsinn, wenn die Beiden alleine waren. Ich wusste nur zu gut, wie Noah manchmal sein konnte.
Als ich es endlich aus dem Laden geschafft hatte, war es bereits 17:05. So ein Mist! Ich sprintete los und kletterte schnell auf die Dächer. Ich musste jetzt einfach den schnellsten Weg zu Noah nehmen und dieser war nun mal über die Dächer. Jetzt war es mal wieder von Vorteil, dass ich ein Werwolf war. Dadurch war ich praktisch zu einem Profisportler geworden.
Ich sprang von Dach zu Dach und sah schließlich auch schon Noahs geöffnetes Fenster. Ich holte Anlauf und sprang. Ich kralte mich an seinem Fenster fest und sprang galant hinein, wo mich Serafina und Noah erstaunt musterten. "Hey zusammen! Sorry für die Verspätung", sagte ich etwas außer Atem.
Serafina wirkte zunächst erschrocken, dass ich so plötzlich durch das Fenster gekommen war, doch als sie erkannte, dass ich es war, wirkte sie einfach nur erleichtert darüber. Den ganzen Tag lang hatte ich mich schon auf diesen Moment gefreut. In ihrer Vampirgeschwindigkeit stürmte sie plötzlich auf mich zu und umarmte mich, als wäre ich ihr persönlicher Anker, der sie retten könnte.
Erst war ich überrumpelt über Serafinas stürmische Umarmung gewesen, doch dann erwiderte ich sie sofort und drückte sie sanft noch etwas mehr an mich. Es fühlte sich gut an sie im Arm zu halten. "Ich geh dann mal spazieren. Der Stick liegt auf dem Schreibtisch", verabschiedete sich Noah und ließ uns alleine. "Sieht wohl so aus, als hättest du mich vermisst", versuchte ich etwas zu scherzen. Ich war schon so lange nicht mehr so glücklich gewesen, wie in diesem Moment mit Serafina.
Serafina schloss genießend ihre Augen und drückte ihr wunderschönes Gesicht an meine Brust. Sie nickte auf meine Frage. "Du hast ja keine Ahnung", flüsterte sie ihre Antwort und machte dabei keine Anstalten mich wieder los zu lassen. Mir ging es nicht anders. Ich könnte für immer mit Serafina so stehen bleiben. Es fühlte sich einfach gut an und ich freute mich so, dass sie mich auch vermisst hatte. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit und so musste ich mich bedauerlicherweise von ihr lösen.
Ganz vorsichtig wand ich mich aus ihren Armen, nahm aber ihre Hand in meine und führte sie zum Sofa. Dabei schenkte ich ihr ein herzliches Lächeln und wir setzten uns. „Ok, bevor wir über alles reden, möchte ich dir noch gerne etwas schenken." Ich holte hinter meinem Rücken den neuen Mac hervor und streckte ihn ihr entgegen. Ganz überrascht weiteten sich ihre Augen. „Weil ich im Wald deinen Laptop leider zerstört habe, wollte ich dir unbedingt einen Neuen schenken und Noah konnte von deiner Festplatte auch alle Sachen sichern. Sie sind auf einem Stick. Ich hoffe du freust dich darüber." Ich war wirklich mehr als gespannt, was sie dazu gleich sagen würde und musterte sie aufgeregt.
Serafina wirkte ganz baff, so als könnte sie es nicht wirklich glauben. "Lucas, das war doch nicht nötig gewesen. Du hättest mir keinen Neuen kaufen müssen", sagte sie zuerst gerührt. Doch dann weiteten sich wieder ihre Augen. Sie schien es nicht glauben zu können, dass Noah hatte alles retten können. "Ich dachte, es wäre alles fort", hauchte sie leise und auf einmal gab sie mir einen Kuss auf die Wange. "Ich freue mich wirklich sehr."
Doch dann, kam sie etwas ins Grübeln. " Habt ihr... Es gelesen?" fragte sie mich nun vorsichtig und musterte meinen Blick ganz genau. Erst war ich glücklich gewesen, dass sie sich so sehr darüber gefreut hatte und mir sogar einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, aber jetzt bekam ich schon wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich alles auf der Festplatte gelesen hatte. Sie würde bestimmt wütend auf mich sein.
Nervös fuhr ich mir mit der Hand durch mein dunkelbraunes Haar. Wahrscheinlich würde sie mich jetzt gleich hassen und ich konnte es ihr nicht einmal verübeln. Es waren auch wirklich sehr private Inhalte gewesen und ich hätte es bestimmt auch nicht gerne gesehen, wenn einer mein Tagebuch gelesen hätte. Aber ich hatte einfach nicht anders können, so sehr hatte sie mich auch schon damals in ihren Bann gezogen, wenn ich es jetzt noch einmal Revue passieren ließ.
„Nun ja, ja. Ich muss dir gestehen, dass ich all deine Einträge gelesen habe. All das, was du geschrieben hast, hat mir die Augen geöffnet, dass du anders bist und ab da an, bist du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Es tut mir leid Serafina. Ich weiß, ich hätte das nicht tun dürfen. Ich verstehe es natürlich, wenn du mich deshalb hasst, aber ich hoffe du kannst mir verzeihen. Unsere frische Freundschaft liegt mir wirklich sehr am Herzen."
Ich sah ihr tief in die Augen und hoffte, dass sie meine Entschuldigung annahm. „Du liegst mir sehr am Herze", flüsterte ich mehr zu mir selbst, als zu ihr. Aber wahrscheinlich hatte sie es sowieso bereits gehört. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie mich hassen würde. Durch sie begann ich mich wieder zu ändern und aus meinem schwarzen, dunklen Loch zu kriechen. Ich wollte das nicht schon wieder verlieren. Nur wegen einer Dummheit, die ich begannen hatte. Ich brauchte Serafina an meiner Seite. Durch sie fühlte ich mich nicht wie ein Monster, sondern wieder wie ein gewöhnlicher Mensch. Sie ließ mich vergessen, was ich wirklich war. Also wartete ich ganz gespannt auf ihre Antwort.
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Cursed Beings - A supernatural love
FantasiDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...