Kapitel 69

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Lucas by MusicalGirl200

Ich fuhr mir angestrengt mit der Hand durch mein Haar. "Ich muss Serafina. Ich wünschte, ich müsste nicht, aber ich muss wieder zurückgehen. Wenn ich das Rudel verlasse, bin nicht nur ich ein toter Mann, sondern auch du und Noah seid in Gefahr, genauso wie meine Tante Elena. Ich wünschte nur, ich könnte irgendetwas gegen Pascal ausrichten." Ich musste ihr einfach erzählen, was alles passiert war. Ich musste mit irgendwem darüber sprechen.

Also holte ich tief Luft. "Wir haben Frederik beerdedigt und es war wirklich schmerzhaft gewesen. Ich hatte ihn nicht retten können und dann auch noch dem Alpha zu dienen, der alles das zu verantworten hat, frisst mich innerlich auf. Ich hatte ihm vertraut und hatte mich damals von ihm manipulieren lassen. Er hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Ich war diese Woche fast nur ein Wolf gewesen und immer mehr Wut hatte sie in mir angestaut und ich habe mich so hilflos gefühlt. Jedes Mal, wenn ich Pascal ansehe, überkommt mich fast die Wut ihn zu töten. Doch er hat das gesamte Rudel auf seiner Seite und das wäre nicht nur mein Untergang, sondern auch eurer."

Ich machte eine kurze Pause und ließ wieder den Kopf hängen. "Ich habe bevor ich zu dir in den Club gekommen bin auch noch meine Tante Elena getroffen", vertraute ich Serafina nun ebenfalls an und spürte dabei wie der Schmerz wieder größer wurde.

Serafina hörte mir aufmerksam zu und ich wusste, dass sie mich verstand und ich wusste auch, dass sie sich um mich Sorgen machte. "Denkst du wirklich du bist der einzige Wolf der misstrauisch gegen euren Alpha ist? Vielleicht haben auch andere Zweifel nur niemand traut sich es zuzugeben, weil alle Angst vor Pascal haben. Ohne Sein Rudel wäre er doch nicht mal halb so stark. Wir müssen Beweise finden für das, was er tut", meinte sie und hörte mir dann weiter zu. Sie zog nachdenklich ihre Brauen zusammen. Es war das erste Mal, dass ich richtig über Elena sprach.

"Du hast so starke Schuldgefühle ihr gegenüber. Du hast Angst erneut von ihr abgewiesen zu werden, richtig? Aber ich bin mir sicher dass es damals einfach nur der Schock war, der sie veranlasst hat so zu reagieren. Vielleicht könntest du sie einfach mal anrufen?" Sie schien sich nicht vorstellen zu können, dass mich meine Tante hasste. "Und wenn du eines Tages dich bereit fühlst ihr gegenüber zu treten, kann ich dich begleiten, wenn du das möchtest. Sie wird erkennen welch ein guter Mann du bist. Dass du die Menschen beschützen willst. Dass du durch und durch gut bist, Lucas."

Ich sah Serafina aus traurigen Augen an. "Das Rudel vertraut einfach blind seinen Anweisungen. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich versuche schon wie ein Verrückter Beweise für Pascals Taten zu finden, aber bis jetzt hatte ich noch keinen Erfolg." Ich stockte kurz. "Und wegen meiner Tante, sie hat mir nachgerufen, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz ihr in die Augen zu sehen. Jedes Mal sehe ich wieder ihr angsterfülltes und entsetztes Gesicht, als ich sie aus versehen in meiner Wut gekratzt hatte. Sie ist für immer damit gezeichnet. Sie hat mich damals als Monster bezeichnet und mich rausgeworfen. Erst so bin ich in Pascals Rudel gelandet. Trotzdem habe ich sie immer wieder aus der Entfernung besucht, um sicher zu gehen, dass es ihr gut geht, aber ich traue mich einfach nicht näher an sie heran."

"Ich bin einfach zu feige mich dem zu stellen, was passiert war Serafina. Ich habe Angst, wenn ich zu ihr gehe, dass sie mich wieder nur als ein Monster sieht und das Schlimme ist, dass ich es dann selbst glaube." Serafina nickte und streichelte meine Wange. "Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen. Aber was deine Tante betrifft... Ich weigere mich das zu glauben. Es besteht eine Chance dass ihr wieder eine Familie werden könntet. Wenn mein Vater nur den Hauch eines Gefühls zeigen könnte, würde ich mich an diesem Strohhalm fest klammern. Das habe ich auch lange getan", erzählte sie mir und sie wirkte traurig, als sie offensichtlich an ihren Vater dachte.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt