Kapitel 74

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Serafina by LuanaWhite

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich in Lucas Armen. Ich war in diesem Moment einfach so glücklich, wie noch niemals zuvor in meinen Leben. Ich lächelte einfach nur während ich in Lucas schlafendes Gesicht blickte. Er wirkte völlig entspannt. Friedlich. So sollte er immer sein. Mit sich und der Welt im Reinen. Und irgendwann würden wir es schaffen dass wir das tatsächlich sein könnten. Frei.

Verschlafen öffnete Lucas dann auch nach einer Weile seine Augen, dabei huschte ein leichtes Schmunzeln über seine Lippen.
"Guten Morgen, meine Schönheit." begrüßte er mich und küsste meine Stirn dabei. An einen Morgen wie diesen, könnte ich mich gewöhnen.

"Guten Morgen, mein Held." schnurrte ich regelrecht als Antwort auf seine liebevolle Begrüßung.
Ein perfekter Morgen mit meinen perfekten Freund.
Ich wollte nicht dass dieser Moment endete, also kuschelte ich mich an ihm und begann ihn zu küssen. Würde mich irgend etwas abhalten mich ihm erneut hinzugeben? Von nun an nicht mehr. Ich schlang ein Bein um Lucas seines und streichelte durch seine Haare.

Lucas entkam ein grinsen als ich mich immer weiter an ihn presste.
"Da ist aber jemand unersättlich." scherzte er und rollte sich dabei auch schon über mich. Auch er schien bereits wieder mit unserem Lustspiel weiter machen zu wollen. Wir bräuchten uns hier, und vor allem auch nach gestern, ja nicht mehr zurück zu halten. Vermutlich würden wir damit nie wieder aufhören können. Wir könnten einfach weiter in dieser Höhle bleiben und alles um uns herum vergessen. Ich wollte das gerade, und für den Augenblick glaubte ich auch fest an diesen Traum.

Ich hob mein Bein etwas an um seine Intimzone zu berühren. Lucas knurrte leicht auf und wir versanken in einen intimen Zungenkuss der unsere Lust wieder neu entfachte.

"Du machst mich noch ganz wahnsinnig." hauchte mein Liebster in meinen Mund und grinste, während seine Hände wieder über meinen Körper wanderten. Begierig streckte ich ihm mein Becken entgegen und spürte die Lust in mir ansteigen.
"Ich sehe schon, du bekommst gar nicht mehr genug von mir. Daran könnte ich mich gewöhnen, Baby." schnurrte Lucas und küsste mich erneut voller Leidenschaft.

Erneut befanden wir uns in einer Traumseifenblase, wo alles andere unbedeutend war. Ich begann an seinen Lippen zu knappern und mit meinen Fingernägeln leicht über seinen Rücken zu fahren.
"Ich werde niemals von Dir genug bekommen. Du bist mein." hauchte ich ihm zu, doch dann erstarrte ich.

Ich hörte ein Knurren. Es stammte nicht von Lucas. Definitiv nicht. Aber es hörte sich an als wäre es in der Höhle gewesen. Mein Herz stoppte und hörte auf zu schlagen.

Lucas hielt kurz inne, als auch er dieses Knurren wahr nahm. Dann rollte er sich von mir runter. Wir beide sahen Richtung Ausgang der Höhle, wo eine Frau stand die langsam immer näher kam.

Ich war im ersten Moment einfach nur geschockt als ein anderer Wolf uns scheinbar erwischt hatte. Die Seifenblase war zerplatzt. Was würde jetzt passieren? Ich bekam fürchterliche Angst, aber nicht um mich. Ich hatte Angst um Lucas, um die Konsequenzen die ihm nun drohen würden.

Doch dann erkannte ich, welcher Wolf da vor uns stand. Das war Emery. Die Wölfin, die sich beim Ball so unverschämt an Lucas ran gemacht hatte. Und das war nur das eine Mal das ich es mitbekommen hatte. Ich wollte gar nicht wissen wie oft sie es überhaupt schon versucht hatte.

"Emery!" rief Lucas plötzlich. Ich presste die Decke an meinen nackten Körper.

"Ist das dein verdammter Ernst, Lucas? Du verschmähst mich, um den Feind zu vögeln? Diese widerliche Schlampe!" brüllte sie Lucas an und ließ ihre Augen bedrohlich gelb aufleuchten. Lucas sprang vom Boden auf und zog sich schnell seine Boxershort über.

"Sprich nicht so über sie! Ich liebe sie und ich habe dir schon mehr als einmal klar gemacht, dass ich von dir nichts will. Nur du hast es nie akzeptiert! Was hast du überhaupt hier zu suchen?" ging nun Lucas sie an und stellte sich beschützend vor mich. Emery schien mich dennoch mit ihrem Blick zu fixieren und knurrte.

"Wenn Pascal das erstmal erfährt, bist du dran und deine Schlampe ist tot!" drohte Emery.

Ich schnappte mir schnell mein Kleid und zog es mir über, ehe ich mich nun ebenfalls aufstellte. Ich kniff meine Augen zusammen, die immer wieder rot aufflackerten wie Flammen, während ich diese billige Frau musterte. Die würde sich bestimmt gut mit Clary verstehen, dachte ich mir.

"Bist du dir da sicher?" mischte ich mich in die Unterhaltung ein.
"Immerhin gefällt eurem Alpha ja selbst die Zusammenarbeit mit Vampiren. Aber ihr seit ja so blöd und glaubt ihm immer jedes Wort. Habt ihr kein Hirn zum selber denken?" platzte es dann aus mir heraus und am Liebsten hätte ich dieser Emery das Herz raus gerissen, aber ich wusste, mit meiner momentanen Schwäche hätte ich gegen sie keine Chance und Lucas würde das auch nicht gefallen. Sie war zwar ein Miststück, aber dennoch Teil seines Rudels.

Emery lachte auf und kam noch etwas näher. „Du hast eine schöne Fantasie, du billiges Püppchen. Unser Alpha arbeitet nicht mit Monstern wie dir zusammen. Du wirst dafür bezahlen, dass du mir Lucas genommen hast." fuhr sie mich an.

Lucas schien ziemlich wütend zu werden und zwar so sehr dass seine Fangzähne zum Vorschein kamen.
"Pascal ist ein Lügner! Und ich schwöre dir, wenn du Serafina auch nur zu nahe kommst, wirst du es bereuen!"

Emery grinste schief.
"Ich hätte da einen Vorschlag. Ich werde Pascal nichts von deinen Eskapaden mit diesem Blondchen hier erzählen. Dafür wirst du mich endlich vögeln."

Nun platzte mir eindeutig der Geduldsfaden. Sie wollte Lucas wirklich erpressen damit sie ihm nahe sein konnte? Vampire hatten keine Gefühle, keine Skrupel. Was war ihre Ausrede? Die tickte wohl einfach nicht sauber.

Nun kam mein entgültiges Vampirgesicht zum Vorschein. Ich knurrte laut und drängte mich an Lucas vorbei um auf dieses Miststück los zu gehen. Ich konnte mich einfach nicht mehr halten.
"Du billiges Weib! Hast du keine Ehre?" brüllte ich sie an, aber Lucas packte mich an den Hüften um mich zurück zu halten.

"Niemals, Emery. Das kannst du vergessen." wies Lucas ihr Angebot dann ab, aber ich war ausser mir.

Emery zuckte mit den Schulter.
"Du weißt, was passiert, wenn Pascal davon erfährt. Dann bist du tot!"

"Wen dir Lucas wirklich wichtig wäre, dann würdest du nichts tun was ihm in Gefahr bringen würde!" schrie ich diese Werwölfin an.

Emery's Augen leuchteten wieder lodernd gelb auf. Auch ihre Reisszähne, des Wolfes in ihr, kamen zum Vorschein und sie sprang auf uns zu mit weit ausgerissenen, knurrenden Mund.

Zuerst warf sie Lucas gegen die Höhlenwand auf die rechte Seite, dann schnappte sie mich und warf mich nach links. Dann zog mich dieses Weib an den Haaren hoch. Ich versuchte mich zu wehren, aber Emery war zu stark.

"Du bist mir ja vielleicht ein Vampir. Zu mickrig um sich zu wehren. Du bist tot." knurrte die Wölfin mich an, riss ihren Mund mit ihren spitzen Zähnen auf und biss mich gewaltvoll in die Schulter.

"Nein!" schrie Lucas, doch es war zu spät.

Meine Augen weiteten sich voller Panik als ich Emery's Zähne in meiner Schulter hatte. Es tat weh, und ich schrie auf. Aber der Schmerz an sich, währe nicht so schlimm gewesen. Viel schlimmer war die Tatsache, dass sie mit diesem Biss ihr Gift frei setzte. Ein Gift, dass für jeden Vampir tödlich war. Ich würde also tatsächlich sterben?

Eine Träne der Verzweiflung floss meine Wange hinab während ich weiter versuchte die Wölfin abzuwehren, aber ich hatte einfach nicht die erforderliche Kraft dazu. Auch mit meiner vollen Stärke, war ich nie eine Kämpferin gewesen, und jetzt erst recht nicht. Ich war schwach wie ein Mensch.

Grinsend ließ Emery wieder von mir ab. Es war, als würde mich der Teufel höchstpersönlich anlächeln.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt