Kapitel 40

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Serafina by LuanaWhite

Als Lucas seinen Kopf auf meinen Schoß legte, begann ich zärtlich zu lächeln. Ich kuschelte mich in sein weiches Fell und streichelte ihn weiter. Dieser Moment, war friedlich. Diese kleinen Momente zählten, und an diesen musste ich fest halten. Ganz gleich wie schwer die Zukunft auch sein würde. Dann entschloss ich mich, ihm das zu sagen, was ich ihm nicht per Handy schreiben konnte. Langsam senkte ich meinen Kopf zu seinen Ohren und flüsterte.

"Ich liebe dich, Lucas."

Mir war bewusst, dass er mir keine Antwort darauf geben konnte, aber ich wollte einfach, dass er es wusste. Er nahm viele Risiken für mich auf sich, da war es nötig ihm zu sagen was ich für ihn fühlte. Vor allem wenn er auf den Ball etwas sehen würde, was ihm nicht gefiel. So sollte er sich sicher sein, dass ihm mein Herz gehörte. Mein Herz, dass wieder zu schlagen anfing, als ich diese drei Worte zu ihm sagte.

Der Blick, den Lucas mir zuwarf, nachdem ich ihm dieses Geständnis machte, sagte alles. Es bedurfte keiner weiteren Worte, denn er sah mir direkt in die Seele.
Vorsichtig küsste ich diesen schönen Wolf auf die Stirn ehe mein Blick nach oben in den Himmel ging. Ein leises, quälendes Seufzen entkam mir dabei.

"Du musst gehen. Es wird hell und bald werden die ersten Menschen in den Park kommen. Ich würde am liebsten mit dir gehen, aber leider geht das ja nicht. Wir sehen und auf dem Ball, mein Liebster." flüsterte ich ihm zu und eine Träne bahnte sich einen Weg nach draußen. Es schmerzte. Ich wollte nicht dass er ging. Aber es musste einfach sein.

Ein letztes Mal, zeigte er mir seine Zuneigung in dem er seinen Kopf vorsichtig an meine Wange lehnte. Dann erhoben wir uns zusammen und mit schweren Herzen sah ich zu, wie mein Wolf sich von mir entfernte. Auch wenn es weh tat, ihn fort laufen zu sehen, so wusste ich, dass wir uns wieder sehen würden. Heute begriff ich, welch ein starkes Band uns doch verband. Es war nicht in Worte zu fassen. Sehnsüchtig sah ich ihm nach, dann setzte ich mich wieder auf die Parkbank, denn mein Körper würde wieder nach Wolf riechen und so konnte ich nicht zurück in das Anwesen.

Die Zeit verging, während ich beobachtete, wie sich der Park allmählich füllte. Hauptsächlich ältere Leute die mit Stöcken spazieren gingen, Menschen die Sport machten oder junge Mütter die ihre Kinderwagen vor sich her schiebten. Ja, dieses Bild machte mich nach wie vor traurig, weil ich das alles nicht erleben würde, aber es war nicht so schlimm wie einige Tage zuvor. Denn ich hatte jetzt etwas, das unbezahlbar war.

Irgendwann erhob ich mich dann doch von der Bank und verließ den Park. Aber ich wollte noch etwas Zeit für mich haben. Der Ball stand vor der Tür und ich entschloss mich etwas zu üben. Üben, unter Menschen zu sein. Deshalb suchte ich mir ein ziemlich volles Café und setzte mich an einen der Tische. Auch wenn ich nichts schmecken konnte, trank ich einen Kaffee, denn es würde ja eigenartig rüber kommen wenn ich einfach nur da saß und nichts zu mir nahm.

Zunächst war es ganz schön schwer. All das viele Blut, dass in den Adern um mich herum floss, die Herzschläge. Aber ich schaffte es nach und nach alles auszublenden und mich nur auf das zu fokussieren dass wirklich zählte. Keiner dieser Menschen wäre wegen mir in Gefahr. Ich Kontrollierte mich.

Als ich gerade bezahlt und gehen wollte, drückte mich jemand mit der Hand auf meine Schulter zurück in den Stuhl. Es war Jake.
"Hier treibst du dich also rum. Wir haben dich schon vermisst." meinte er als er sich gegenüber von mir setzte.

"Wen meinst du mit wir?" fragte ich ihn skeptisch und verschränkte meine Arme dabei. Er zuckte aber nur mit den Schultern und sah mich amüsiert an.

"Weißt du, Serafina, ich freue mich schon so sehr auf den Ball. Dich in einem schönen Kleid zu sehen, mit dir zu tanzen. Alle werden glauben dass du zu mir gehörst, und bald wird es auch soweit sein. Ich weiß von den Plänen deines Vaters dich mit mir zu verheiraten. Und auch wenn du noch Constantin hinter dir hast, bezüglich dieser Sache, wird das nicht lange ein Hindernis sein. Du solltest dich schon mal an den Gedanken gewöhnen. "

Dies war eine Drohung. Ganz eindeutig. Doch auf sein niedriges Niveau würde ich mich bestimmt nicht herab lassen.
"Verabschiede dich von dieser Vorstellung, Jake. Dies wird niemals geschehen. Und jetzt lass mich in Frieden."

Um diese Unterhaltung nicht weiter führen zu müssen, stand ich nun von meinem Stuhl auf und ging schnellen Schrittes aus dem Café. Am liebsten wäre ich gelaufen, aber in dieser Umgebung war das nicht möglich. Was hatten Jake und mein Vater hinter meinem und Constantins Rücken besprochen?

Aber leider ließ der Arsch von Vampir nicht locker und ging mir hinterher. Heute war er echt hartnäckig.

"Wenn man bedenkt aus welcher Zeit du stammst, sollte es doch ein leichtes sein dich damit abzufinden." meinte er spöttisch als er neben mir angelangt war. Doch dann zog mich Jake plötzlich in eine leere Gasse. Diese gab es hier zwischen all den Gebäuden leider zu genüge. Er presste mich gegen die Mauer und drückte mir seine Lippen auf den Mund.
Panisch riss ich meine Augen auf und versuchte ihn weg zu schubsen, aber ich schaffte es kaum. Warum nur? Ich müsste doch viel stärker sein als er!

Jake lachte.
"Du scheinst heute wohl nicht ganz auf der Höhe zu sein, was?" meinte er und startete einen neuen Versuch. Wieder wollte er mich küssen und hielt meine Arme dabei fest damit ich mich nicht wehren konnte. Ich holte stattdessen mit meinem Knie aus und schlug es ihm in die Weichteile. Diese Aktion hatte gesessen denn er krümmte sich für einen Augenblick zusammen. Ich wollte dies ausnutzen und weg laufen, aber Jake zog mich an meinen Haaren zurück.
"Du Miststück! Na warte!" schrie er mich an und schubste mich so stark, dass ich zu Boden fiel. Gerade als er über mich stieg, ertönten fremde Stimmen hinter uns.

"Lassen Sie die Frau in Ruhe!"

Nein, das waren Menschen! Jemand wollte mir zur Hilfe kommen, aber sie würden keine Chance gegen einen Vampir wie Jake haben.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt