Lucas by MusicalGirl200
Als ich die alte Villa betrat, wurde ich sofort unsanft gepackt und gegen die Wand gedrückt. Pascal funkelte mich wütend an und seine Augen loderten förmlich gelb. Jetzt musste ich wirklich verdammt aufpassen, wie ich mich aus dieser Sache wieder rausreden konnte. Pascal war so unfassbar wütend und ich durfte ihn nicht noch mehr reizen. "Wohin bist du einfach verschwunden? Ich will die Wahrheit hören! Wage es ja nicht mich anzulügen Lucas oder du wirst es bereuen. Ich war nachsichtig mit dir gewesen, aber jetzt ist meine Geduld langsam am Ende", warnte mich Pascal eingehend.
Ich versuchte seinen Griff zu lösen, doch ich konnte nicht. "Ich habe nur deinen Auftrag ausgeführt und versucht bei der Vampirin meinen Charme spielen zu lassen. Aber es ist etwas schief gelaufen und dann musste ich sie töten und hatte auch Probleme mit einem anderen Vampir von Constantin", log ich Pascal wieder einmal an, obwohl ein Teil ja sogar der Wahrheit entsprach. Ich konnte nur hoffen, dass er mir das abkaufte. Lieber dachte er, dass Serafina tot war, als das er sie verfolgte. Ich würde alles tun, um Serafina zu schützen.
Pascal sah mir noch einmal tief in die Augen und ließ mich dann so ruckartig los, dass ich zu Boden ging. Schnell schwang ich mich wieder auf die Beine und klopfte den Schmutz von meinem Anzug. "Das wird den Vampiren nicht besonders gefallen, dass du ihre kleine Prinzessin auf dem Gewissen hast. Ich denke jetzt dauert es nun endgültig nicht mehr lange, bis der Krieg beginnt", sagte Pascal und kam wieder auf mich zu. Er hob warnend seinen Finger.
„Ich werde es noch einmal durchgehen lassen, dass du einfach so verschwunden bist und nicht meine Anweisungen befolgt hast. Aber solltest du das nochmal tun, bleibt mir keine andere Wahl, als dich aus dem Rudel zu werfen und ich kann für nichts garantieren, was danach passiert. Gerade in solchen schweren Zeiten kann ich niemanden in meinem Rudel gebrauchen, der nur Unruhe stiftet. Ich habe damals so viel Potenzial in dir gesehen, als ich dich gerettet habe, enttäusche mich also nicht Lucas. Komm endlich wieder zur Besinnung und handle so, wie ich es dir beigebracht habe. Haben wir uns verstanden?" Am liebsten hätte ich Pascal für diese Drohung das Herz herausgerissen, aber stattdessen fügte ich mich und senkte den Kopf. Er sollte denken, dass er gewonnen hatte. "Ja, mein Alpha", entgegnete ich ernst.
Die restliche Nacht bekam ich fast kein Auge zu, weil ich mal wieder von Albträumen von dem Tag, an dem meine Familie gestorben war, gequält wurde. Ich hatte keine Ahnung, durch was diese Albträume ausgelöst wurden. Manchmal ging es Nächte lang und dann kamen sie auf einmal wieder. Als ich am nächsten Morgen hochschreckte, stand plötzlich Jace in meinem Zimmer und funkelte mich an. Stand ich hier jetzt schon unter Dauerbewachung, oder was? "Jace, was hast du in meinem Zimmer verloren?", ging ich ihn an und kletterte aus meinem Bett. Ich hatte heute noch einiges zu tun, also musste ich schon früh los. "Glaubst du ernsthaft, ich kaufe dir diese Geschichte ab, die du Pascal erzählt hast? Für wie dumm hälst du mich eigentlich?", entgegnete Jace herausfordernd und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Ich holte mir frische Kleidung aus meinem Schrank und verdrehte genervt die Augen, bevor ich wieder zu ihm sah. "Willst du auf diese Frage wirklich eine ehrliche Antwort?" Ich wollte aus meinem Zimmer gehen, doch Jace hielt mich davon ab, indem er sich mir in den Weg stellte. "Weißt du, was mir Emery gestern erzählt hat. Sie glaubt, dass du eine kleine Freundin hast. Vielleicht ist das ja sogar diese kleine Vampirschlampe vom Ball?" Wie er da über Serafina sprach, brachte mich zur Weisglut, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen. Sobald sie was merkten, waren wir beide tot und der Krieg würde beginnen.
"Emery sollte lieber ihre Klappe halten, wenn sie keine Ahnung hat. Du glaubst ihr doch nicht ernsthaft diesen Schwachsinn? Sie ist doch nur wütend, weil ich nicht mit ihr ins Bett steige, dass ist alles", sagte ich zu Jace, doch er wirkte nicht gerade überzeugt. "Ich denke nicht, dass sie damit so unrecht hat. So wie du diese Blutsaugerin in Schutz genommen hast, läuft da bestimmt etwas. Es mag sein, dass dich Pascal vielleicht wirklich auf sie angesetzt hat, aber ich bin fest davon überzeugt, dass du diese Blutsaugerin gevögelt hast, habe ich nicht Recht? Scharf ist ist sie ja, dass bestreite ich gar nicht, aber sie bleibt trotzdem eine Blutsaugerin. Oh Pascal wird mehr als wütend sein, wenn er das erstmal erfährt!"
Ich knurrte Jace an und ließ meine Augen leuchten. "Hör auf so einen verdammten Mist von dir zu geben. Ich vögel hier gar niemanden und schon gar nicht unseren Erzfeind. Du hast für deine Anschuldigungen keinerlei Beweise, also halte deine verdammte Klappe! Außerdem ist das Mädchen tot, weil ich ihr höchstpersönlich die Kehle herausgerissen habe und wenn du mir jetzt nicht gleich aus dem Weg gehst, breche ich dir deinen Arm!", drohte ich ihm und ich meinte jedes verdammte Wort damit ernst, außer die Sache mit Serafina natürlich.
Jace lachte auf. "Ja, das möchte ich mal sehen", forderte er mich heraus und schon hatte ich ihm mit meiner Schnelligkeit auch den Arm gebrochen und Jace stöhnte vor Schmerzen auf und endlich war der Weg frei. Doch bevor ich ging, drehte ich mich nochmal zu ihm um. "Ihr solltet endlich aufhören, mich alle zu unterschätzen", machte ich ihm eindeutig klar. Er würde diesen kleinen Bruch schon überleben. In einer Stunde ging es ihm spätestens wieder prächtig. "Wir haben dich im Auge Lucas!", brüllte er mir noch hinterher, als ich schon längst Richtung Badezimmer verschwunden war.
Etwas später musste ich leider auf Pascals Anordnung wieder durch den Wald patroullieren. Ich hatte wieder etwas Anschiss bekommen wegen des gebrochenen Armes von Jace, aber das konnte ich einstecken. Pascal fand andere Sachen zur Zeit noch schlimmer. Während ich so als Wolf durch die tiefsten Ecken des Waldes streifte, entdeckte ich ganz weit abseits eine Höhle auf einem Hügel. Diesen Ort kannte ich bis jetzt noch gar nicht. Ich sah mich dort etwas um und fand es hier eigentlich ganz schön. Wenn man sich vor den Eingang setzte, konnte man dort gut den Sonnenaufgang oder auch Sonnenuntergang beobachten. Ich begann zu grübeln.Vielleicht wäre das ja ein gutes Versteck, wo Serafina und ich etwas Zeit miteinander verbringen konnten.
Wir hatten noch nicht einmal ein richtiges Date gehabt. Das musste ich unbedingt ändern. Es ging gerade so viel Scheiße vor sich, da wäre ein romantisches Date doch mal genau das Richtige, oder? Serafina würde sich über die Idee doch bestimmt auch freuen, oder? Ich würde heute sowieso noch bei ihr und Noah vorbei schauen. Hoffentlich ging es beiden gut und sie kamen gut miteinander aus, aber daran zweifelte ich gar nicht. Noah war ein lieber Kerl. Ihn musste man einfach mögen.
Doch bevor ich zu ihnen aufbrach, musste ich auch noch Mondkraut besorgen. Dafür hatte ich mir überlegt zu dem Versteck zu gehen und mir da etwas zu holen. Doch bis dahin hatte ich leider noch den Anweisungen von Pascal zu folgen. Vor allem Jace letzter Satz machte mir viel Sorgen. Wenn sie mich tatsächlich beobachten sollten, musste ich wirklich verdammt aufpassen. Es reichte mir schon, dass die Vampire hinter uns her waren, da brauchte ich nicht auch noch ein blutrünstiges Wolfsrudel im Nacken.
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Cursed Beings - A supernatural love
ФэнтезиDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...