Lucas by MusicalGirl200
Als wir bei dem Wohltätigkeitsball ankamen, war er schon im vollen Gange. Der Ball fand in einem Schloss an der Stadtgrenze statt. Eigentlich war das Schloss nur noch für Besichtigungen geöffnet,aber den Ballsaal und auch den riesigen Garten konnte man noch für Veranstaltungen mieten. Es war wirklich ein einmaliger und wirklich schöner Veranstaltungsort.
Als wir den Saal betraten, stieg mir sofort der Geruch von Vampiren in die Nase, obwohl ich sie nicht einmal sehen konnte. Ich spürte, wie ich innerlich zu kämpfen begann. Ganz ruhig Lucas, Serafina ist da, du kannst das schaffen, redete ich mir ein und atmete tief ein und aus. Tatsächlich ging es mir danach etwas besser. Der Saal war sehr prunkvoll geschmückt und das Herzstück war ein riesiger Kronleuchter aus echten Diamanten. Es waren so viele Menschen hier und ich hoffte wirklich sehr, dass das nicht in einem Blutbad endete.
Instinktiv suchte ich den Raum nach Serafina ab, doch durch die Menschenmassen konnte ich sie zuerst nicht finden. "Denk daran, seit stehts wachsam. Man kann den Vampiren nicht trauen. Es sind hier genügend Menschen anwesend, die durch sie ihren Tod finden könnten", warnte uns Pascal eingehend. Leider hatte er damit zum Teil auch Recht. Ich wusste durch Serafina, dass die anderen Vampire ihres Clans richtige Monster waren. Ich glaubte nicht, dass sie vor irgendetwas zurückschrecken würden. Wir mussten tatsächlich jederzeit bereit sein einzugreifen.
"Mischt euch ruhig unter die Leute", sagte Pascal und setzte sich mit Jace und Frederik in Bewegung, während Emery neben mir stehen blieb. "Willst du mir nicht einen Drink holen?", fragte sie mich zurückersüß. Ich verdrehte genervt die Augen. "Du hast zwei Beine. Beweg sie und hol dir selbst einen Drink", antwortete ich und ließ sie alleine stehen. Durch mein gutes Gehör konnte ich sie sogar über die Musik und das Getuschel der Leute fluchen hören. Als würde ich ihr auch noch einen Drink holen. Aber eines war klar, ich würde mir jetzt einen Drink holen
Ich drängte mich an den Menschenmassen vorbei und bemerkte, wie der Geruch der Vampire immer stärker wurde. Scheinbar kam ich ihnen immer näher. Ich nahm mir irgendeinen Punsch und ließ meinen Blick erneut über den Ballsaal schweifen. Irgendwo musste Serafina doch sein und dann erblickte ich sie enldich. Ihr wunderschöner Anblick raubte mir den Atem. Sie trug ein wunderschönes, rotes Ballkleid. Ihr Haar hatte sie nach oben gesteckt und sie hatte sich auch etwas geschminkt. Sie sah traumhaft aus, wie eine wahre Prinzessin und ich konnte einfach meinen Blick nicht von ihr lösen, dabei sollte ich mich unauffällig verhalten. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben und stand nervös umher blickend zwischen zwei Männern.
"Ah gut, du hast ein Teil des Vampirclans bereits ausfindig gemacht", riss mich Pascal plötzlich aus meiner Starre. Ganz verdattert blickte ich ihn an. "Was?", stammelte ich verwirrt. Er klopfte mir auf die Schulter und nickte in Serafinas Richtung. "Der Eine ist Constantin, der Anführer und das neben ihm sind zu einem seine rechte Hand und seine eigene Prinzessin. Obwohl sie nicht seine Tochter ist, sieht er sie trotzdem als seine Tochter an und er ist sehr vernarrt ihn sie. Deshalb möchte ich, dass du sie heute im Auge behälst", wies Pascal mich an.
Ich schluckte und riss die Augen auf. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Pascal konnte doch nicht verlangen, dass ich Serafina ausspionierte. Ganz ungläubig sah ich ihn an. "Das ist doch nicht dein Ernst!" Pascals Blick wurde nun noch etwas eindringlicher. "Lucas, wir hatten das bereits besprochen. Du wirst Constantins Prinzessin den Abend über im Auge behalten. Gehe ruhig auch zu ihr hin. Lass deinen Charme spielen und komm so an Informationen und zeige Constantin, dass wir wissen, was ihm wertvoll ist."
Nein, dass konnte ich nicht tun. Ich wollte das nicht tun. Ich konnte doch nicht die Liebe meines Lebens ausspionieren. Vor all deren Augen würde doch auch auffallen, dass so viel mehr zwischen Serafina und mir war. "Du wirst meinen Anweisungen folge leisten Lucas. Ich bin dein Alpha und du wirst das tun, was ich dir sage!", fügte Pascal streng hinzu, als er meinen Zwiespalt bemerkt hatte. Und schon wieder wand er seinen Fügungszwang an. Das tat er in letzter Zeit ziemlich oft. Wahrscheinlich nur, weil ich mich ihm immer öfter wiedersetzte. Wut stieg in mir auf und ich ballte meine Hand zu einer Faust. "Lucas beherrsche dich und führe deinen Auftrag aus. Deine gelben Augen darf niemand sehen", sagte Pascal, bevor er sich auch schon wieder unter die Menschen mischte. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Als ich meine Augen wieder öffnete, waren meine Augen wieder normal.
Ich kippte das Glas auf einmal runter und nahm mir gleich noch eines. Werwölfe konnten nicht betrunken werden, weil unser Kreislauf den Alkohol schneller verarbeitete, aber trotzdem tat es immer noch gut ihn zu trinken und beruhigte auf eine gewisse Weise.
Dann tauchte auch schon wieder Emery neben mir auf. "Willst du mich nicht wenigstens zum Tanz auffordern?", schmollte sie neben mir. "Nein!", meckerte ich sie an und kippte das nächste Glas herunter. Konnte sie nicht mich wenigstens heute mal in Ruhe lassen? Ich würde niemals mit ihr schlafen! Emery hakte sich bei mir unter und drückte sich an mich. "Ach komm schon Lucas. Nur einen Tanz?", fragte sie nochmal verführerisch nach und fuhrt mit ihren Fingern über meinen Arm und genau in diesem Moment fand Serafinas Blick den meinen. Hoffentlich nahm sie das nicht falsch auf.
Ihr schien zu gefallen, was sie da sah. Doch als sie Emery sah, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Serafina wand ihren Blick ab, doch ich konnte trotzdem sehen, wie sich ihre Augen veränderten. War das, weil sie eifersüchtig auf Emery war? Ich wand Emery aus meinem Arm, aber sie war hartneckig. Das gab es doch einfach nicht. "Nein, so schnell entkommst du mir nicht", flöhtete Emery und drückte sich wieder an mich. Sie legte ihre Hand an meinen Nacken und begann mit ihren Fingern durch meinen Haaransatz zu fahren. "Wollen wir es nicht hier irgendwo treiben? In der Toilette vielleicht? Du siehst heute so scharf aus", flüsterte sie mir ins Ohr und ich betete, dass Serafina das nicht gehört hatte.
Aber es wirkte so, als hätte sie es gehört. Hoffentlich konnte sie die Kontrolle behalten. "Geht euch etwas amüsieren. Aber seit vorsichtig wegen der Wölfe", meinte der eine Vampir an Serafina und den anderen Vampir. "Kannst du damit jetzt vielleicht auch mal aufhören?", ging ich Emery an und warf ihr einen eindringlichen Blick zu. Doch als ich wieder zu Serafina blickte, sah ich sie, wie sie von dem einen Typen auf die Tanzfläche gezerrt wurde. Das musste dieser Jake sein und er drückte Serafina definitiv zu eng an sich. Wieder spürte ich die Wut in mir und ich musste wieder kurz die Augen schließen, damit niemand meine gelben Augen sehen konnte. "Ok, jetzt reicht es mir. Du tanzst jetzt gefälligst einmal mit mir", bestimmte Emery einfach und zog mich ebenfalls auf die Tanzfläche. Na das konnte ja heiter werden, vor allem wenn Serafina mit diesem Jake auch auf der Tanzfläche war.
Serafina schien den Blick von Emery und mir nicht lösen zu können und ich sah, wie sie die Luft anhielt, doch dann lenkte sie Jake ab. Mit einem wütenden Blick sah ich zu Serafina und Jake. Er war ihr so nahe, viel zu nahe und dann flüsterte er ihr auch noch etwas ins Ohr und grinste dabei frech. Leider sagte er es so leise, dass ich es nicht hören konnte. Aber ich hatte schon so im Gefühl, dass es nichts Gutes sein konnte.
Emery klimperte ständig mit ihren Wimpern und ich drehte sie einmal. Durch meine Mum hatte ich so gut tanzen gelernt. Sie hatte Standard tanzen schon immer geliebt und ich hatte ihr immer eine Freude damit gemacht, wenn ich mit ihr tanzte. Ich würde mich jetzt nicht als Profitänzer bezeichnen, aber durch meine Mum war ich doch Recht gut. "Oh Lucas, du tanzt wirklich ausgezeichnet", schwärmte Emery und ich konnte nur wieder meine Augen verdrehen. Doch dann sah ich etwas, was mich zur Weisglut brachte.
Serafina versuchte mir bei einer weiteren Drehung einen entschuldigenden Blick zu zuwerfen, doch ich wusste nicht, ob das wirklich das war, was damit bezwecken wollte. Dann stoppte die Musik für einen kurzen Augenblick ehe das nächste Lied beginnen würde. Und in genau dieser Pause drückte Jake sie ganz eng an sich heran und legte seine Lippen auf ihre. Serafina schloss ihre Augen und ließ es einfach zu und schlussendlich erwiderte sie auch noch den Kuss.
Als ich sah, wie dieser Jake und Serafina sich küssten, war das wie ein Stich ins Herz, vor allem weil sie den Kuss auch noch erwiderte. Es tat so weh. Es tat so unfassbar weh. Ich wand den Blick ab und versuchte die Kontrolle über mich zu behalten, aber es verlangte mir so viel ab. Am liebsten würde ich diesen Jake am Kragen packen und ihm sein Herz herausreißen.
Für das nächste Lied wurde angekündigt, dass dabei die Partner getauscht werden sollten. Na klasse, wirklich klasse. Ich konnte Serafina nicht weiter ansehen, es war einfach zu schwer. Es ertönte ein Klatschen und dann wurden die Partner getauscht, dabei sah ich, dass Serafina nur zwei weitere Damen von mir entfernt war. Ich verbeugte mich vor meiner neuen Tanzpartnerin und versuchte mich zu einem Lächeln zu zwingen, aber es gelang mir nicht. Ich war wütend und verletzt und ich konnte es einfach nicht ändern, auch wenn Serafina mich genau vor so etwas gewarnt hatte.
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Cursed Beings - A supernatural love
FantasíaDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...